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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller
Autoren: Kyle Mills
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Mtiti stumm vor sich hinstarrte.

    »Ich glaube ihm diesen Schwachsinn nicht, dass er angeblich fünf Tage braucht, um zu unserem Treffpunkt zu gelangen«, sagte Fedorov. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass die beiden Kopien gemacht haben?«
    »Nein«, sagte Mtiti. »Es gibt nur sehr wenige Fotokopierer in diesem Land, und meine Leute behalten jeden einzelnen davon im Auge. Außerdem habe ich dafür gesorgt, dass in den meisten Landesteilen Strom und Telefon auch weiterhin abgeschaltet bleiben.«
    »Was ist mit den Grenzen? Sie könnten fliehen.«
    Mtitis Kiefermuskeln begannen sich zu wölben, als kaute er auf etwas herum. Obwohl Fedorov erst kurze Zeit hier war, hatte er bereits gelernt, dies als ein Warnsignal zu deuten, dass Mtiti kurz davor stand, seine Beherrschung zu verlieren.
    »Nur weil Sie Ihre Leute und Ihre Geschäfte nicht unter Kontrolle haben, Aleksei, bedeutet das noch lange nicht, dass das auch für mich gilt. Sollten sie sich irgendwo blicken lassen - wo auch immer -, werde ich es erfahren.«
    Fedorov sah an ihm vorbei auf die Wachen an der Tür und dann auf die heruntergekommene Stadt jenseits der kugelsicheren Fensterscheibe hinter Mtiti. Er konnte an nichts anderes mehr denken als daran, wie er Josh Hagarty das Herz herausschneiden würde, weil dieser ihn gezwungen hatte hierherzukommen. Weil er ihn zum Gefangenen dieses Affen gemacht hatte, der hier den Diktator spielte.
    »Wie viele Informationen haben Sie über die Terroristen in jener Gegend?«, fragte Fedorov, der diesmal genauer auf seine Worte achtete.
    Mtitis Miene verriet nichts als Abscheu. »Ich habe dieses Land vorläufig den Yvimbo überlassen. Es befindet sich dort nichts von Wert. Aber wenn Ihr Freund glaubt, dass ich dort machtlos bin, dann wird er sehr überrascht sein.«

ACHTUNDVIERZIG
    Die Sonne sank langsam in Richtung Horizont, und Aleksei Fedorov wagte einen kurzen Blick auf die Uhr, bevor er wieder dazu überging, den Dschungel zu beiden Seiten der Straße im Auge zu behalten. Nichts. Er war allein, abgesehen von Josh Hagartys Schwester, die er mit Handschellen an die Stoßstange des Land Cruisers gefesselt hatte, mit dem er hierhergekommen war.
    Eigentlich stand sie nicht mehr unter Medikamenten, doch das war nur schwer zu erkennen. Noch am Tag ihrer Ankunft hatten Mtitis Leute sie in Gewahrsam genommen und in das örtliche Gefängnis geworfen. Sie war übel zugerichtet und so verdreckt, dass er mit offenen Fenstern hatte fahren müssen, um ihren Gestank einigermaßen erträglich zu machen. Ja, sie war am Leben. Aber ihr Geist war vollends gebrochen.
    Jetzt war Hagarty schon eine halbe Stunde zu spät. Mtiti beobachtete die Situation und wurde sicher langsam ungeduldig. Fedorov überlegte, ob er ihn anrufen sollte, um sicherzugehen, dass er auf Position blieb, doch das würde mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Mtiti tat, was er wollte und wann er es wollte, und meistens verschwendete er überhaupt keinen Gedanken an irgendetwas, das über den Augenblick hinausging.
    Stattdessen wählte Fedorov die Nummer von Stephen Trents Satellitentelefon. Hagarty nahm beim ersten Klingeln ab.
    »Ja.«
    »Wo zum Teufel sind Sie?«

    »Ich werde nicht kommen.«
    »Was? Was zum -«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie allein kommen sollen, und Sie sind nicht allein gekommen, nicht wahr? Man ist Ihnen gefolgt.«
    Fedorov sah sich nach einem Anzeichen von Mtitis Männern um. Er hatte jedes Argument aufgeboten, das ihm eingefallen war, um Mtiti dazu zu bringen, ausländische Profis zu engagieren, doch der Mann hatte auf Soldaten bestanden, die ihm gegenüber loyal waren. Doch egal wie man es auch drehte und wendete, es handelte sich dabei um einen Haufen schlecht ausgebildeter, betrunkener Arschlöcher. Und jetzt hatte einer von ihnen zugelassen, dass man ihn entdeckte.
    »Das ist Schwachsinn, Josh. Ich bin hier mit Ihrer Schwester, allein. Genau wie Sie gesagt haben. Sie -«
    »Halten Sie mich für einen Idioten, Aleksei? Ich weiß, was ich gesehen habe. Als Sie -«
    Fedorov beendete die Verbindung und wählte eine andere Nummer. »Er hat uns gesehen. Los!«
    Zuerst rührte sich nichts. Doch dann, weniger als eine Minute später, wurden aus allen Richtungen kleine Punkte am Himmel sichtbar.
    Die Hubschrauber trafen zuerst ein. Es waren insgesamt neun, und sie alle waren vier Nächte zuvor hierhergeschafft worden, einschließlich der Soldaten, die jetzt die einzige Straße blockierten, die in die Region hinein und wieder aus ihr
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