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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan
Autoren: Kathy Reichs
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Der eingewickelte Körper. Der Stein am Knöchel. Das Messer, mit dem er sich befreien wollte, das ihm aber aus der Hand glitt.
    Ich kam mir vor wie ein Trottel. Mein Chef hatte lange vor mir begriffen, worum es ging.
    Aber unter Wasser? Ich nahm mir vor, die einschlägige Literatur zu konsultieren.
    In diesem Augenblick klingelte mein Handy.
    Ryan.
    Ich zog die Handschuhe aus, ging in den Vorraum und nahm den Anruf entgegen. »Was läuft?«
    »Wir wickeln Lowery gerade aus.«
    »Du scheinst dir ziemlich sicher zu sein, wer das ist.«
    Ich berichtete ihm von meiner Sitzung mit Boniface.
    »Zu früh für Aussagen über die Todesursache?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass LaManche an autoerotische Manipulation denkt. Der Kerl hat sich rausgeputzt, um sich einen runterzuholen.«
    »In einem Teich?« Ryan klang skeptisch.
    »Alles ist möglich, wenn man seinen Träumen folgt.«
    »Rentiert es sich schon, einen Blick zu riskieren?«
    »Bei Autoerotikern eigentlich immer.«
    »Ansonsten, ich dachte mir, das interessiert dich vielleicht. Das Kennzeichen auf dem Moped führte zu einem Morgan Shelby in Plattsburgh, New York. Ich habe eben mit ihm telefoniert.
    Shelby sagt, er hat den Hobel an einen Mann aus Hemmingford mit dem Namen Jean Laurier verkauft. Die Transaktion ging, sagen wir mal, informell vonstatten.«
    »Bar bezahlt, kein Papierkram, Laurier bringt das Ding nach Norden, ohne Einfuhrzoll bezahlen zu müssen.«
    »Genau. Laut Shelby behauptete der Käufer, er würde sich in Quebec um Anmeldung und Versicherung kümmern.«
    »Hat er aber nicht getan.«
    »Der Verkauf fand erst vor zehn Tagen statt.«
    »Jean Laurier. John Lowery.«
    »Oui, Madame.«
    »Was weiß man über ihn?«
    »Bandau hat sich ein bisschen umgehört und ein paar Ansässige gefunden, die den Kerl kannten. Einer sagte, Laurier hätte in Hemmingford gelebt, solange er sich erinnern kann.«
    »Seit 1968.«
    »So genau sagte der Gentleman das nicht.«
    »Was machte Laurier?«
    »Arbeitete als Handwerker, strikt freiberuflich.«
    »Wieder alles bar?«
    »Oui, Madame. Laurier hatte für unsere Verwaltung nicht viel übrig. Keine Wählerregistrierung, keine Steuerakte. Keine Sozialversicherungsnummer. Bandaus Informant sagt, der Kerl sei ein Einzelgänger gewesen, komisch, aber nicht bedrohlich.«
    »Hast du eine LBA?« Letzte bekannte Adresse.
    »Oui, Madame. Dachte mir, ich stelle die Bude morgen auf den Kopf. Lust, mitzukommen?«
    »Ich habe Zeit.«
    »Wir haben ein Rendezvous.«
    »Wir haben kein Rendezvous, Ryan.«
    Ryans nächster Satz klang, als würde er dabei seine Augenbrauen hüpfen lassen. »Wie wär's dann, wenn wir danach meine Bude auf den Kopf stellen?«
    »Ich habe Bird versprochen, ihm gefüllte Eier zu machen.«
    »Ich habe außerdem die Polizei in Lumberton angerufen.« Ryans Vokale wurden länger als Dixie. »Nette, freundliche Jungs dort unten.«
    »Aha.«
    »Ein Lowery lebt immer noch dort. Der Kerl, mit dem ich gesprochen habe, konnte sich sogar noch an John erinnern und versprach, in die Bibliothek zu gehen und das Foto des Jungen aus dem Schuljahrbuch zu kopieren.«
    »Warum waren Lowerys Fingerabdrücke im System?«
    »Wegen eines Teilzeitjobs, den er während der Highschoolzeit hatte. Sanitätsassistent? Pfleger in einem Nervenkrankenhaus? So was in der Richtung.«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Ich bin Ermittler. Ich ermittle. Ich komme runter, sobald Lowerys Gesicht per Fax reinkommt.«
     
    Mittags hingen die Einkaufstüte und die Körperhülle aus Plastik auf Trockengestellen im Gang. Das Atemrohr erwies sich als ganz gewöhnlicher Schnorchel. Man hatte Fotos und einen Abstrich gemacht und es dann nach oben zur Analyse geschickt.
    Wie auch einen kleinen Streifen Plastik, den man mit einer Schleife verknotet um Lowerys Penis gefunden hatte. Auch den würde man nach Körperflüssigkeiten untersuchen.
    Lowery lag mit dem Rücken auf Edelstahl, das Gesicht verzerrt, der Hodensack geschwollen, der Bauch aufgebläht und grün. Alles in allem jedoch war der Kerl in ziemlich gutem Zustand. Eine Skelettanalyse würde nicht nötig sein.
    »Männlicher Weißer, fünfzig bis sechzig Jahre alt«, diktierte LaManche. »Schwarze Haare. Braune Augen. Beschnitten. Keine Narben, Piercings oder Tätowierungen.«
    Ich half Lisa beim Abmessen.
    »Größe ungefähr einhundertundfünfundsiebzig Zentimeter.«
    Ryan kam an, als LaManche langsam um die Leiche herumging und Augen, Hände, Schädelschwarte und Körperöffnungen untersuchte. Er
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