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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan
Autoren: Kathy Reichs
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u-förmigen Gebäudes. Vom Wohnzimmer aus führen Terrassentüren in einen winzigen Garten. Auf der anderen Seite gelangt man vom Esszimmer aus durch ebensolche Türen in einen zentralen Innenhof.
    Der direkte Zugang zum Rasen auf der einen Seite und zum Garten auf der anderen war beim Kauf der wichtigste Grund für meine Entscheidung gewesen. Mehr als zehn Jahre später bin ich noch immer in dieser Wohnung.
    Trotz der olfaktorischen Beleidigung trottet Birdie hinter mir her in die Küche. Sein Appetit war offensichtlich noch intakt.
    Die Innenausstattung der Wohnung besticht durch Erdtöne und gebrauchte Möbel, die ich zu Antiquitäten gemacht habe. Echtholzzierleisten. Steinerner Kamin. Ein gerahmtes Poster von Jean Dubuffet. Eine Vase voller Muschelschalen als Erinnerung an die Strände in den Carolinas.
    Mein Anrufbeantworter flackerte wie ein defekter Blinker.
    Ich hörte die Nachrichten ab.
    Meine Schwester Harry in Houston ist nicht glücklich mit ihrem augenblicklichen Rendezvouspartner.
    Meine Tochter Katy in Charlotte hasst ihren Job, ihr Privatleben und das Universum im Allgemeinen.
    Die Gazette will Abos verkaufen. Harry.
    Mein Nachbar Sparky beschwert sich über Birdie. Schon wieder. Harry.
    Charlie Hunt. »Denke an dich.« Harry.
    Ich löschte alles und stellte mich unter die Dusche.
    Das Abendessen bestand aus Linguine mit Olivenöl, Spinat, Pilzen und Feta. Birdie leckte den Käse von seinen Nudeln und machte sich dann über den Rest der knusprigen, braunen Brocken in seiner Schüssel her.
    Nachdem ich das Geschirr abgeräumt hatte, rief ich das CIL an.
    Fünftausend Meilen von der Tundra entfernt wurde gleich nach dem ersten Läuten ein Hörer abgenommen. Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, fragte ich nach Roger Merkel, dem wissenschaftlichen Direktor des Instituts.
    Merkel war in Washington, DO
    »Dr. Tandler?«
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Daniel »Danny« Tandler ist der Stellvertretende Direktor des CIL. Wir beide sind gleich alt und haben uns gemeinsam in der forensischen Hierarchie hochgearbeitet, wenn auch in verschiedenen Institutionen. Kennengelernt haben wir uns bereits zu Studienzeiten, in der Studentenorganisation der American Academy of Forensic Sciences. Vor Urzeiten, als die Welt noch ziemlich jung war, hatten wir ein kurzes, fleischliches Techtelmechtel. Viel Spaß, aber schlechtes Timing. Auftritt Pete Petersons. Ich heiratete, machte mein Diplom an der Northwestern und unterrichtete anschließend zuerst an der Northern Illinois University, dann an der University of South Carolina in Charlotte. Danny blieb die ganze Zeit an der University of Tennessee und machte sich nach seiner Promotion schnurstracks auf nach Hawaii.
    Da ging mir einer durch die Lappen? Vielleicht. Sei's drum. Danny Tandler ist inzwischen verheiratet und nicht mehr im Spiel.
    Im Lauf der Jahre haben Danny und ich uns gegenseitig viel geholfen, als Fürsprecher bei der Dissertation, bei Lizenzprüfungen, Bewerbungs- und Beförderungsgesprächen. Als das CIL einen neuen externen Gutachter brauchte, brachte Danny meinen Namen ins Spiel. Das war Anfang der Neunziger. Fast zehn Jahre lang arbeitete ich in dieser Funktion.
    Ich wartete auf Tandler nur unwesentlich länger als auf die erste Abnahme des Hörers.
    »Tempe, mein Mädchen. Wie geht's?« Eine Stimme, die nach Land und weiten, offenen Flächen klang.
    »Gut.«
    »Sag mir, dass du es dir überlegt hast und wieder mit an Bord kommst.«
    »Noch nicht.«
    »Im Augenblick haben wir hier siebenundzwanzig Grad. Moment mal.« Dramatisches Rascheln. »Okay. Hab jetzt die Sonnenbrille auf. Die Sonne, die sich im Wasser spiegelt, hat mich geblendet.«
    »Du bist in einem Gebäude auf einer Militärbasis.«
    »Palmwedel streichen zärtlich über mein Fenster.«
    »Heb's dir für den Winter auf. Hier ist es im Augenblick auch sehr schön.«
    »Welchem Anlass verdanke ich diese unerwartete Überraschung?«
    Ich berichtete ihm von dem Teich, der Plastikfolie, der Fingerabdruckidentifikation des Opfers als Lowery. »Warum die Verpackung?«
    »Keine Ahnung.«
    »Bizarr. Mal sehen, ob ich Lowerys Akte finde.« Es dauerte volle zehn Minuten.
    »Tut mir leid. In weniger als einer Stunde fängt bei uns hier eine Ankunftszeremonie an. Die meisten sind bereits drüben am Hangar. Im Augenblick kann ich dir nur das Allerwesentlichste sagen. Details müssen warten.«
    »Verstehe.«
    Das tat ich wirklich. Eine Ankunftszeremonie ist ein feierliches Ereignis zu Ehren eines
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