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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten
Autoren: Rebecca Abrantes
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glaube, wir haben hier gerade eine recht beschissene Situation, was? Lässt du deine Schergen auf mich los, geht das hier in Flammen auf. Und keiner von euch wird es löschen können.« Fragend hob sie die Brauen. »Nun, Letavian, wonach steht dir der Sinn?«
    Er lachte laut auf und nickte anerkennend. »Nicht schlecht, Kleine. Aber nicht gut genug.« Einen Wimpernschlag später stand er direkt vor ihr, seine Hand schnellte vor, griff nach ihrer Kehle – da schmetterte es ihn plötzlich gegen die Mauer.
    »Brauchst du Hilfe, Kimberly?«, erklang es halb belustigt aus der Dunkelheit, und ein Schatten glitt an ihr vorbei, bewegte sich in rasender Geschwindigkeit auf die drei Vampire weiter hinten in der Gasse zu. Einer von ihnen ging in einer hohen Flammensäule auf, einem gelang die Flucht, der dritte jedoch warf sich todesmutig auf das schattenhafte Etwas.
    Kurz darauf hallte ein unmenschliches Fauchen von den Wänden wider. Ein Knäuel um sich schlagender Gliedmaßen rollte über den Boden. Wasser spritzte auf. Sie prallten gegen die Tonnen, eine fiel um, und ihr Inhalt ergoss sich auf den Boden. Dann erscholl abermals ein markerschütterndes Fauchen, etwas zerriss, ein Schrei. Dann trat Ruhe ein.
    »Du hast verdammt lange gebraucht!«, fluchte das Mädchen und stopfte das Bündel zurück unter den Anorak.
    »Entschuldige, ich wurde aufgehalten.« Eine große, massige Gestalt tauchte vor ihr auf, klopfte sich den Schmutz von der Kleidung und blickte sich suchend um. »Letavian?«
    »Hat sich verpisst, als du aufgetaucht bist.«
    »Merkwürdig.« Er sah das Mädchen an. »Mit dir ist so weit alles in Ordnung?«
    Es nickte und klopfte dabei viel sagend auf das Bündel unter dem Anorak.
    »Gut gemacht, Kimberly.«
    Er drehte sich um, schlug die Kapuze seines dunkelblauen Sweatshirts zurück und fuhr sich durch die rostroten Haare. Unablässig suchten seine grünen Augen die Dunkelheit ab. »Lass uns verschwinden. Mir ist das hier nicht ganz geheuer. Auch wenn Letavian verschwunden ist, werde ich das Gefühl nicht los, dass wir beobachtet werden.«
    Sie sah sich lauernd um. »Ist Letavian noch in der Nähe, Alistair?« Er nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich. »Nein, diesmal ist es anders ...«

- Kapitel Eins -
    K euchend erwachte ich und schnellte hoch. Nein, es konnte nicht sein. Es war unmöglich.
    Zwei Arme umfingen mich schützend, und ein graublaues Augenpaar tauchte mit besorgtem Blick direkt vor mir auf. »Alles okay, Schatz?«
    Ich nickte, obwohl ich mich nicht danach fühlte. Nichts schien in Ordnung zu sein. Und er wusste es.
    »Wieder einer deiner Träume?«, fragte er leise, zog mich zurück in die Kissen und meinen Kopf an seine Brust. »Erzähl es mir.«
    »Es war kein Traum«, meinte ich. »Es ist geschehen, Darian. Ich war da. Und ich habe ihn gesehen.«
    »Du warst hier bei mir, Faye. Es kann nur eine deiner Visionen gewesen sein, denn ich habe dich die ganze Zeit in meinen Armen gehalten.« Seine Finger fuhren liebkosend durch mein rotes Haar. »Wen hast du darin gesehen, Faye?«
    Ich richtete mich etwas auf, stützte mich mit der Hand auf seinem Brustkasten ab und sah Darian an. »Meinen Bruder.«
    »Alistair?«
    »Ja. Und wie es aussah, hat er Schwierigkeiten«, murmelte ich nachdenklich.
    Darian küsste mich zärtlich, blickte auf die Uhr neben dem Bett und schob die Bettdecke beiseite. Fragend sah ich ihn an. Er lachte. »Worauf wartest du? Ruf ihn an.«
    Jetzt? Mitten in der Nacht?«
    Er band sein dunkelblondes, schulterlanges Haar mit einem Band im Nacken zu einem Zopf zusammen und stupste sanft meine Nase. »Du vergisst die Zeitverschiebung zwischen London und New York, Schatz. Dort ist es erst kurz vor Mitternacht. Und er wird dir schon nicht den Kopf abreißen, wenn du ihn anrufst, weil du dir Sorgen machst.«
    Ich überlegte kurz. »Ich müsste Dad aus dem Bett werfen, Darian. Ich habe nur Alistairs Nummer aus der Werkstatt.«
    »Dann tu das.«
    »Oder ich nehme die Federn und schaue nach, was genau -«
    »Das kommt nicht infrage«, schnitt Darian mir das Wort ab, und verblüfft sah ich ihn an. Er sprang aus dem Bett, trat vor mich und legte mir seine Hände auf die Schultern. Dabei ging er leicht in die Hocke und blickte mich sehr ernst an. »Ich werde nicht erlauben, dass du in deinem Zustand die Federn benutzt.«
    Bestürzt riss ich die Augen auf. »Wie ...?«
    Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »Glaubst du wirklich, du kannst es vor mir verheimlichen, Faye? Jede Nacht
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