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Blut im Schnee

Blut im Schnee

Titel: Blut im Schnee
Autoren: Sophie R. Nikolay
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gleichen Augenblick, als er bei ihr ankam, steckte sie sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Er gab ihr Feuer und zündete sich selbst eine an.
    Der Barkeeper servierte zwei Tequila, wovon sie einen zu Thorsten schob.
    „Auf uns.“
    „Okay. Auf uns“, erwiderte er und stieß mit ihr an.
    Er setzte das Glas an die Lippen, ohne Gebrauch von Salz und Zitrone zu machen, und bekam einen Schubs in den Rücken. Er strauchelte und der hochprozentige Inhalt ergoss sich über Kims Arm. Thorsten fuhr herum.
    „Ey! Kannst du nicht aufpassen?“, fauchte er aufgebracht.
    Die Frau, die hinter ihm stand, hatte er an diesem Abend schon einmal gesehen. Es war die Schwarzhaarige in dem Armee-Outfit.
    „Sorry, keine Absicht“, erwiderte diese, ehe sie sich wegdrehte und verschwand.
    Erneut sah Thorsten ihr nach. Das Verhalten dieser Frau kam ihm eigenartig vor.
    „Ist das eklig“, moserte Kim, was seine Aufmerksamkeit wieder zu ihr zog.
    „Geh das doch eben abwaschen, ich warte hier so lange“, schlug er vor.
    Kim nickte mürrisch. Der Barkeeper war schnell zur Stelle, um den Teil des Tequilas aufzuwischen, der auf der Theke gelandet war.
    Als er seine Kippe im Ascher ausdrückte, kam Kim schon zurück.
    „Ich frage mich, wo wir hier gelandet sind. Auf dem Klo wird geknutscht, was das Zeug hält. Man könnte meinen, die Mädels untersuchen gegenseitig ihre Mandeln“, amüsierte sie sich. Der Ärger über den verschütteten Schnaps schien vergessen.
    „Du warst noch nicht bei den Herren, da wurde schon mehr als geknutscht.“ Er zwinkerte.
    „Apropos … ich will dir nicht zu nahe treten, aber hat es sich gelohnt?“
    Thorsten wusste sofort, was sie meinte. Ohne zu zögern oder rot zu werden, stimmte er zu. „Jaaa, hat es.“
    „Dann bin ich zufrieden.“
    Thorsten deutete auf ihre verqualmte Zigarette im Aschenbecher. „Willst du ne Neue, oder gehen wir rüber?“
    „Die Halbe muss reichen, ich will euch zwei gleich beim Tanzen sehen.“ Sie grinste frech. „Sieht mit Sicherheit megaheiß aus.“
    „Kannst ja ein Video machen“, scherzte er.
    „Bring mich bloß nicht auf dumme Ideen!“ Sie griff seine Hand und zog ihn mit sich. Man könnte meinen, sie seien ein Paar. Der Gedanke belustigte ihn und er grinste, während sie ihn durch die Leute dirigierte.
     
    Fünfzehn Minuten später stand er mit Enrique auf der Tanzfläche. Kim hatte sich am Rand postiert und bewachte ihre Gläser.
    Thorsten musste zugeben, Enrique tanzte fantastisch. Er führte ihn wie selbstverständlich und seine Bewegungen waren geschmeidig und sehr erotisch. Ihre Körper berührten sich wiederholt, teils auf provozierende und anzügliche Weise. Thorsten war sich bewusst, dass sie für die Umstehenden eine super Show hinlegten und es machte ihm überhaupt nichts aus. Es knisterte zwischen ihnen und die Leute rückten mehr und mehr in den Hintergrund. Thorsten schien es, als wären sie allein mit der Musik. Er ließ sich von dem Rhythmus und von Enrique leiten, folgte den Schritten und fokussierte sich nur noch auf seinen Tanzpartner. Dessen Bewegungen waren anmutig und sinnlich, verrieten, wie viel Feuer und Leidenschaft in ihm steckte.
    Gekonnt wirbelte Enrique ihn über die Fläche, obwohl der Raum begrenzt war. Wiederholt glitten seine Hände über Thorstens Körper und seine Finger verhakten sich im Netzshirt oder in den Schlaufen der Jeans, um Thorsten nah an sich heranzuziehen. Nur um anschließend erneut auf Abstand zu gehen. Was wie ein Katz- und Mausspiel anmutete, endete schließlich damit, dass Thorsten nach einer Drehung in Enriques Arme fiel. Ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss, was ihnen laute Pfiffe und Gejohle von den Umstehenden einbrachte.
    Außer Atem verließen sie schließlich das Parkett und Thorsten stellte verdutzt fest, dass Kim sich angeregt mit der Remplerin unterhielt. Als sie zu den beiden traten, lächelte die Fremde verlegen.
    „Sie wollte sich nur noch einmal entschuldigen, weil ich den Inhalt deines Glases abbekommen habe“, begann Kim erklärend. „Das ist Andy. Enrique, Thorsten“, ergänzte sie und deutete auf die beiden Männer.
    Thorsten nickte ihr zu. „Hallo“, begann er fast schreiend eine Unterhaltung.
    „Ihr seid ein tolles Paar“, erwiderte sie und sah abwechselnd von Enrique zu Thorsten. Der hatte weiterhin den Eindruck, er würde sie von irgendwoher kennen.
    „Sind wir uns schon mal begegnet?“
    Andy legte den Kopf schräg und musterte ihn. „Jetzt, wo du es
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