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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab
Autoren: Granger Ann
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fühlte sie sich noch weniger wohl dabei. Denn Rachel war zweifelsohne ein Naturtalent vor der Kamera. Es gelang ihr, sich attraktiv in Pose zu setzen, während sie strahlend in die Kamera lächelte. Die Menge wogte rings um sie her, rempelte Markby an und machte es schwer für ihn, die Kamera ruhig zu halten. Meredith verzog den Mund zu einem angespannten Grinsen und murmelte leise:
    »Beeil dich bitte, Alan. Mach schon!« Die Kamera klickte. Die Menge schob sich vor und nahm diejenigen mit, die wartend dagestanden hatten, um Markby ungestört fotografieren zu lassen. Leiber, dicht gedrängt, schlossen sie ein. Unvermittelt schnappte Constantine hörbar nach Luft und stieß einen überraschten und, wie es schien, schmerzerfüllten Laut aus. Meredith hörte es und sah zu Constantine hinüber. Er stand ganz allein in der Menge, die rechts und links an ihm vorbeiwogte, und runzelte die Stirn, als sei er verwirrt oder ärgerlich.
    »Gut«, sagte Markby.
    »Oder jedenfalls glaube ich, dass es ganz gut geworden ist. Vielleicht hab ich eure Füße abgeschnitten.« Seine Fotomotive bewegten sich bereits vom Blumenbeet weg.
    »Rachel«, flüsterte Meredith,
    »ist alles in Ordnung mit Alex?« Rachel starrte sie an, dann schwang sie auf dem Absatz herum.
    »Alex?« Ihre Stimme klang plötzlich schrill. Constantine blickte sie an und machte eine entschuldigende Geste.
    »Ich glaube, irgendetwas hat mich gestochen. Irgendein Insekt, das wahrscheinlich mit den Blumen hereingekommen ist. Es war wirklich sehr schmerzhaft …« Er verrenkte den Arm und betastete mühselig seinen Rücken.
    »Vielleicht irgendetwas von den tropischen Pflanzen?«, fragte Meredith.
    »Diese Pflanzen müssten eigentlich insektenfrei sein!«, sagte Rachel ärgerlich.
    »Wir gehen nach draußen, Alex. Die Luft ist besser dort.« Zu Meredith und Alan gewandt sagte sie leise:
    »Alex hatte im letzten Jahr eine Herzattacke, und wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn er einen plötzlichen Schmerzanfall erleidet. Es ist ziemlich heiß hier drin, und es war ein anstrengender Tag. Wir sind sehr früh in Lynstone losgefahren. Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns auf den schnellsten Weg nach Hause machen.«
    »Irgendwo muss es ein Erste-Hilfe-Zelt geben«, sagte Markby und musterte Constantine besorgt.
    »Ich möchte wirklich niemanden unnötig beunruhigen, aber manche Insektenstiche können recht üble Folgen haben. Ich denke, wir lassen den Champagner aus.« Es war nicht zu übersehen, dass er erleichtert über die unverhoffte Ausrede war, nichtsdestotrotz war der Blick, mit dem er Alex Constantine bedachte, höchst besorgt.
    »Das Zelt liegt drüben an der Western Avenue«, sagte Meredith.
    »Ich habe es gesehen, als wir aus dem Zelt mit den Blumenarrangements gekommen sind.« Doch Constantine, der sich so lange verdreht hatte, bis er endlich die Mitte seines Rückens erreichte, richtete sich nun wieder auf und lachte leise. Er streckte die Hand aus. Auf der Handfläche lag ein kleiner, nadelspitzer Dorn.
    »Es war dieses Ding hier! Irgendein Kaktusstachel, glaube ich. Ich muss am Stand entlanggestreift sein und ihn abgebrochen haben. Der Aussteller wird sicherlich ziemlich wütend auf mich sein. Ich muss ihn die ganze Zeit in der Jacke gehabt haben, und als das Gedränge eben so heftig geworden ist, bin ich von irgendjemandem angestoßen worden. Dabei ist der Stachel durch meine Kleidung gegangen.«
    »Lassen Sie mich doch einen Blick darauf werfen.« Markby streckte die Hand nach dem Stachel aus.
    »Ich erinnere mich überhaupt nicht, dass wir Pflanzen mit derartigen Stacheln gesehen haben …« Rachel betrachtete den Kaktusstachel misstrauisch.
    »Ich glaube immer noch, es wäre besser, wenn wir sofort nach Hause führen. Dieses Erste-Hilfe-Zelt würde nur unnötig Zeit kosten, und ich glaube nicht, dass sie überhaupt helfen könnten! Es war ein schrecklich ermüdender Tag für den armen Alex. Komm, wir gehen zum Wagen, Liebling.« Sie nahm ungeduldig den Arm ihres Mannes.
    »Das Auto steht von hier aus wirklich nur um die Ecke. Ich denke, du setzt dich hinein und wartest auf mich, während ich nach Martin suche. Er kann uns nach Malefis fahren. Gleich morgen Früh rufen wir Dr. Staunton an und bitten ihn, dich zu untersuchen. Du sagst sicher, ich mache unnötig Aufhebens von der Sache, aber ich bin sicher, es ist besser so.«
    »Ah, jetzt habe ich ihn doch tatsächlich fallen lassen!«, entschuldigte sich Constantine bei Markby.
    »Na ja, macht nichts.
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