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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab
Autoren: Granger Ann
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Er ist sicherlich nicht so wichtig.«
    »Wir standen auch gerade im Begriff zu gehen«, sagte Markby.
    »Nicht wahr, Meredith? Wir können Sie zu Ihrem Wagen begleiten.«
    »Vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir fahren, wie meine Frau gesagt hat.« Constantine warf seiner Gemahlin einen ironischen Blick zu.
    »Ich möchte Sie von nichts abhalten.«
    »Gütiger Gott, das tun Sie nicht! Wir alle haben genug von diesem Gedränge!« Markby zückte sein Taschentuch und wischte sich über das Gesicht.
    »Es ist viel zu warm für meinen Geschmack.« Langsam arbeiteten sie sich aus dem Zelt ins Freie und von dort zum Ausgang an der Royal Hospital Road. Nach einer Weile erreichten sie eine Gasse, die von dunkelroten Ziegelsteinhäusern gesäumt war. Unterwegs zeigte Constantine die ersten Anzeichen von Unsicherheit. Sein Atem ging mühsam. Obwohl Rachel sich offensichtlich um ihren Mann sorgte, konnte Meredith bemerken, wie unangenehm, ja lästig Rachel Alex’ Unpässlichkeit gleichzeitig war. So hatte sie das Ende des Tages wohl kaum geplant, und was auch immer sie vorgehabt hatte, dies schien es ihr gründlich zu verderben. Der Wagen war ein langweiliger, goldfarbener Mercedes. Die Constantines mochten auf ihre Weise ein prächtiges Paar abgeben und perfekt in dieses Automobil passen, doch Meredith dachte, dass weder sie noch Alan in einem solchen Wagen aussehen würden, als seien sie am rechten Platz, nicht in tausend Jahren. Sie halfen Alex Constantine auf den Rücksitz.
    »Wir werden mit Ihnen warten«, erbot sich Meredith besorgt. Er schwitzte nun, vielleicht wegen der Hitze oder der Anstrengung des kurzen Marsches vom Ausstellungsgelände zum Wagen. Er zog ein Taschentuch aus der Brusttasche und betupfte sich damit Stirn und Mund.
    »Nein, bitte keine unnötigen Umstände …«
    »Rachel!«, flüsterte Meredith drängend,
    »kannst du nicht loslaufen und nach eurem Fahrer suchen? Wir warten hier auf euch.«
    »Vielleicht sollte ich lieber bei ihm bleiben?«, widersprach Rachel und gestikulierte aufgeregt.
    »Er mag mich in seiner Nähe, wenn es ihm nicht gut geht.« Constantine erhob die Stimme.
    »Es ist bestimmt nichts Ernstes!« In seinen Worten schwang ein verwirrter Unterton mit. Ein oder zwei vorübereilende Passanten starrten die kleine Gruppe neugierig an. Meredith wandte sich an Rachel.
    »Versuch diesen Fahrer zu finden! Wahrscheinlich wird es gar nicht so einfach, wieder auf das Gelände zu kommen!«
    »Sie werden mich hineinlassen müssen!« Rachel biss sich auf die Unterlippe. Trotz ihrer selbstbewussten Entgegnung, dass die Drehkreuze für sie eine Ausnahme machen würden, hatten ihre Haltung und ihre Selbstsicherheit herben Schaden genommen. Sie drehte sich um und rannte fast über den Gehweg davon.
    »Ich frage mich, ob wir ihm nicht ein Glas Wasser besorgen könnten?«, murmelte Markby und trat von der Wagentür zurück.
    »Allein lassen können wir ihn unter gar keinen Umständen. Er gefällt mir überhaupt nicht! Verdammte Rachel, wir hätten gleich zum Erste-Hilfe-Zelt gehen sollen! Dort hätte man zumindest einen Krankenwagen rufen können. Aber, schau, Constantine hat ein Autotelefon in seinem Wagen. Vielleicht sollten wir es benutzen, um damit Hilfe herbeizurufen.«
    »Er sieht sehr blass aus.« Meredith blickte zum nächsten Haus.
    »Ich gehe klingeln und bitte um ein Glas Wasser.« Sie eilte die Stufen zur Tür hinauf. Eine junge Frau von exotischem und gelangweiltem Aussehen öffnete. Sie besaß einen schweren Akzent und war wahrscheinlich ein Aupairmädchen.
    »Madame ist nischt zu ’ause«, säuselte sie nach einem abschätzigen Blick auf Merediths zweckmäßige Kleidung.
    »Ich möchte gar nicht zu, äh, Madame. Wir haben hier draußen einen Gentleman, der, hmmm, krank ist. Er fühlt sich überhaupt nicht wohl …« Meredith deutete auf den Mercedes und die zusammengesunkene Gestalt Constantines darin.
    »Verstehen Sie, was ich sage?« Das Aupairmädchen spähte an Meredith vorbei. Offensichtlich erweckte der goldene Mercedes den richtigen Eindruck. Ihr ursprünglich misstrauischer Ausdruck verschwand, und sie wurde entschieden munter.
    »Sie wollen Telefon?« Sie vollführte Wählbewegungen mit dem Zeigefinger. Meredith zögerte.
    »Eigentlich ein Glas Wasser.«
    »Ah, isch bringen … Sie warten.« Die Tür wurde geschlossen. Meredith stieg die Stufen hinab und kehrte zu Markby zurück.
    »Wie geht es ihm?«
    »Er scheint einzunicken.« Constantine saß zusammengesunken in der
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