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Blue

Blue

Titel: Blue
Autoren: Amelia Blackwood
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er ausstrahlte, drang bis in ihr Herz. Sie hatte plötzlich das Gefühl , nicht mehr atmen zu können und ihre Hände zitterten. Es war ihr Wunsch , in diesem Augenblick verharren zu können. Sie wollte ihn auskosten, obwohl sie sich fürchtete. Was war , wenn sie seine Signale falsch deutete? Er hatte gesagt , sie wären Freunde. Weshalb hatte sie nicht die Gabe des Gedankenlesens b e kommen? Ihr Blick wanderte von seiner Stirn über seine grünen Augen zu seinen vollen Lippen. Wie es sich wohl anfühlte, diese Lippen zu küssen? Was dachte sie hier bloß?
    Sie setzte ihre Musterung fort und konnte seinen Pulsschlag unter der za r ten Haut seines Halses erkennen. Ihre Fänge begannen sofort , zu kribbeln. Sie hatte noch nie zuvor das Verlangen verspürt , einen Menschen aus purem Genuss zu beißen. Ihr Blick glitt über seine breite, gut ausgebildete Brust. Durch ihre Nähe zu ihm drang sein unverkennbarer Duft i n ihre Nase . Eine verführerische Mischung aus Nadelholz und Moschus. Ein drängendes Brennen breitete sich in ihrer Mitte aus und schien sie zu versengen.
    Auch seine Atmung ging nun schneller und sie hoffte, dass er sie berühr en würd e. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, legte er ihr eine Hand in den Nacken und strich mit dem Daumen über ihren Unterkiefer. Sie schloss die Augen und genoss die Berührung.
    Plötzlich überkam Blue Panik. Was taten sie hier? Tom war ein Mensch und sie so unerfahren wie die Jungfrau Maria. Vorsichtig schob sie ihn von sich. Sie wollte ihn nicht beleidigen. Er richtete sich auf und sah sie an.
    „Was ist?“
    Blue schob sich an ihm vorbei. „Nichts. Ich bin müde.“
    „Lahme Ausrede“, sagte er ruhig.
    „Richtig . I ch will dich nicht verletzen.“
    Er trat wieder näher und sah sie forschend an. „Sag’s mir, ich kann’s ve r kraften. Vertrau mir, Süße.“
    Süße? „Du bist ein Mensch und ich hab nicht viel Ahnung von solchen Dingen. Ich brauche Zeit.“
    Er atmete aus. „Dann werde ich wohl besser gehen.“ Doch bevor er sich abwandte, zog er sie in seine Arme.
    Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und atmete noch einmal seinen G e ruch tief ein.
    Während er sich im Gästezimmer umzog , ging sie zurück in den Training s raum und schaltete die dröhnende Musik aus.
    Ku rz darauf standen sie vor dem Fahrstuhl. Seine Hand ruhte auf ihrem Oberarm und ließ feurige Hitze durch Blues Körper rasen.
    „Darf ich morgen wiederkommen und mit dir das Training beenden?“
    Seine tiefe Stimme brachte eine S a ite in ihrer Seele zu m S chwingen und sie nickte stumm. Was tat er nur mit ihr?
    Nachdem er gegangen war, stieg sie erneut unter die Dusche. Zum dritten Mal in dieser Nacht. E s dämmerte draußen bereits.
    Mit geröteter Haut und nassen Haaren stieg sie ins Bett. Diese Nacht war schrecklich gewesen und zugleich schön. Nur nicht in der Kombination, im Sinne von schrecklich schön. Den ersten Teil der Nacht wollte sie um jeden Preis vergessen, den zweiten nicht. Als sie das Licht gelöscht und die Fen s terläden mit der Fernbedienung geschlossen hatte, war das Letzte , was sie vor sich sah, Toms grüne Augen , und sie genoss das Flattern in der Nähe ihres Herzens . 

Deal
     
     
    Wieder einmal holte das Handy Blue in die Realität zurück. Dieses Mal aus dem Tiefschlaf.
    „Ja“, bellte sie in das Smartphone . Gleichzeitig schaute sie auf den Wecker. Es war zehn Uhr. Sie hatte gerade mal drei Stunden geschlafen.
    „Was , bist du auch gut aufgelegt ? “, erklang die heisere Stimme belustigt am anderen Ende.
    „Was willst du, Boss?“ Sie war seiner Sprüche so überdrüssig.
    „Heute Nacht findet eine Transaktion mit den Kolumbianern statt. Du wirst dieses Geschäft abwickeln.“
    Mit einem Seufzen setzte sie sich im Bett auf und raufte sich mit der freien Hand die Haare. „Drei Fragen: Wann? Wo? Und warum machst du diesen Scheiß nicht selbst?“
    Boss lachte gekünstelt. „Drei Antworten: Um null Uhr, am üblichen Aut o bahn-Rastplatz und ich hab schon etwas anderes zu tun . Ein neues Mädchen stellt sich heute vor. Im Übrigen, d ank diesem Scheiß bekomm st du deinen Lohn, verstanden? Das sollte genug Motivation sein.“
    … und klick , weg war er.
    Nun war definitiv nicht mehr an Schlaf zu denken. Blue rollte sich aus dem Bett und machte sich auf zur Küche. Sie b rauchte einen Kaffee.
     
    Der Abend hatte gemächlich begonnen, was allerdings logisch war. Der gr o ße Tumult brach meist erst Donnerstag oder Freitag los. Anfang der Woche
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