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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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weißt du ganz genau.«
    »Weiß ich nicht.« Die Luft zwischen uns knisterte. »Ich wollte, es wäre so, aber ich habe Dinge gesehen, Deacon.«
    »Was für Dinge?«
    »Gefährliche Dinge«, hauchte ich und presste mich an ihn. Ich war scharf auf ihn, ungelogen, aber im Moment war mir die Wahrheit wichtiger. »Warum will Clarence unbedingt, dass du am Leben bleibst? Warum hat der Dämon, den ich vorher erledigt habe, geglaubt, du wärst auf der Suche nach dem Oris Clef? Woher hast du gewusst, dass wir in China waren?« Meine Lippen strichen sanft über sein Ohr. »Du hast mich ausgetrickst, Deacon, und darauf stehe ich nicht besonders.«
    Er packte mich an den Schultern, wirbelte sich und mich herum und knallte mich mit dem Rücken gegen die Wand. »Ich habe dich ausgetrickst?«, knurrte er. Er ließ eine Hand über meinen Schenkel gleiten, hinauf und wieder hinunter, ehe sie auf meinem Unterleib liegen blieb. »Habe ich das?« Seine Lippen berührten meine, meine Knie gaben nach. Ich wurde nur von seinem Kuss und seiner intimen Berührung am Umkippen gehindert, und verflucht - verflucht noch mal! -, wegen diesem Mann verlor ich den Kopf.
    »Vielleicht hast du recht«, fuhr er fort, sobald er meinen Mund wieder freigab. Diesmal klang seine Stimme leise und nervös. »Aber nur, weil ich dich will. Weil ich dich brauche. Nicht, weil ich hinter dem Oris Clef her bin. Wenn ich es darauf anlegen würde, könnte ich diesen Schlüssel auch allein finden.«
    Mein Herz pochte. »Was meinst du damit?«
    Er ließ die Hand über meinen Körper gleiten, schob seine Hüften ganz nah an meine. Ich spürte seine Erektion und wollte mit ihm schlafen. Unbedingt. Und dafür hasste ich mich. Er bedeutete Dunkelheit. Er bedeutete Gefahr. Und dennoch - wenn er mich berührte, schien die Finsternis in mir abzuklingen, schienen die Dämonen, die ich in mich aufgenommen hatte, zurückzuweichen.
    Ich brauchte das.
    Ich brauchte ihn.
    Jetzt war dafür jedoch nicht der rechte Zeitpunkt.
    Ich brauchte Antworten, keine Lustgefühle, und diese Antworten würde ich mir holen.
    Ich griff nach seiner Brille und riss sie ihm herunter, bevor er reagieren konnte. Er sah mir direkt in die Augen, und ich starrte zurück. Die Hände presste ich gegen seine Wangen, damit er meinem Blick nicht ausweichen konnte. Ich spürte das Klicken, bedauerte einen Moment, dass ich erst noch lernen musste, unbemerkt einzudringen. Dann ließ ich mich einsaugen, trotz Deacons kehligem Fluch, der mir in den Ohren klang.
    Dunkelheit. Dunkelheit und Blut und der Geruch nach verfaulendem Fleisch.
    Tentakel, lang und tödlich.
    Und ein offenes Maul mit schimmernden Zähnen, aus dem Speichel tropft.
    Nur suchen. Suchen. Der Versuch, den Verräter zu finden.
    Riesige Flügel spreizen sich weit. Schlagend bewegen sie sich durch die Nacht. Suchen... Suchen ... Finden...
    Da ist er. Deacon Camphire, und die Bestie schwingt nach unten und klaubt ihn auf.
    »Du gibst es zurück! Du gibst zurück, was du genommen hast.«
    Und dann die Dunkelheit. Die Schreie. Der Schmerz, der Schmerz, der unnachgiebige Schmerz. Heiße Nadeln im Fleisch. Gift in den Adern. Hammerschläge auf den Kopf. Und Schlimmeres, Schlimmeres, sehr viel Schlimmeres.
    Bis alles verblasst.
    Ein Aufschub.
    Ein Geschenk.
    Eine Frau.
    Alice.
    Nein, ich. Lily.
    Und ich berühre ihn. Berühre den Schmerz, lindere den Schmerz.
    Nimm den Schmerz auf und verändere ihn. Mache ihn erträglicher. Lasse ihn verblassen.
    Ich rette ihn.
    Doch ich verstehe nicht, wovor.
    Klick.
    Ich war raus. Deacon hatte sich zurückgezogen. Sein Atem ging stoßweise, er war wütend. »Verdammt noch mal, Lily!«
    »Du willst ihn nicht!« Endlich passten die Puzzleteile zusammen. »Du hast nicht versucht, den Oris Clef zu finden! Du hast versucht, ihn zu verstecken.«
    »Ich habe für Penemue gearbeitet«, sagte er düster. »Als er herausfand, dass ich ihm nicht mehr treu ergeben war, warf er mich in die Grube.«
    Ich benetzte meine Lippen. »Und so wurdest du ein Tri-Jal.«
    Er sah mir in die Augen. »Ich verdiene das Mal der Tri-Jal, Lily. Die Dinge, die ich getan habe ...«
    »... hast du versucht wiedergutzumachen.« Ich nahm ihn bei der Hand. »Deacon, weißt du, wo der dritte Teil ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe es dir schon erklärt, Lily. Er ist zu gefährlich. Wenn der Schlüssel zusammengesetzt ist, dann ist er in den Händen Penemues oder Kokbiels viel zu gefährlich.«
    »Ich würde nie zulassen, dass die ihn

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