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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger
Autoren: Alfred Bekker
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schwarze Kleid betonte ihre aufregende Figur. Ein guter Fang!, hatte Mike Tensold gedacht, als er es geschafft hatte, die junge Frau an einem der Billard-Tische des LAST CHOICE auf sich aufmerksam zu machen. Das LAST CHOICE war ein Heavy MetalSchuppen im Süden von Yorkville. Tensold hatte sie so weit gehabt, dass sie bereit war, mit ihm zu gehen. Fünf Minuten Fußweg hatten sie hinter sich.
    "Nun komm schon, mach keine Zicken! Mein Wagen ist nur noch einen Block entfernt!", sagte Tensold.
    Der gereizte Unterton war unüberhörbar.
    So nah am Ziel...
    Nein, er würde sich nicht davon abbringen lassen, sich das zu nehmen, was er haben wollte.
    Tensold dachte dabei nicht so sehr an ihren formvollendeten Körper, sondern an ihre inneren Werte.
    Ihr Blut.
    Denn Mike Tensold war ein Vampir.
    Der Durst nach Blut wurde beinahe unerträglich. Lange würde er nicht mehr warten, um über sie herzufallen, seine Reißzähne auszufahren und sie in ihren weichen, weißen Hals zu schlagen.
    Mike Tensold musterte die junge Frau, fasste sie am Handgelenk, als sie vor ihm zurückweichen wollte.
    "Lass mich los, du tust mir weh!"
    Instinktiv musste sie erfasst haben, dass Tensold keiner der üblichen Kerle war, die im LAST CHOICE herumhingen, auch wenn seine äußere Aufmachung mit Lederjacke und einem langen Haarschopf, der zu einem Zopf zusammengefasst war, ihn so erscheinen ließen. Anfangs hatte Teresa die düstere Aura, die diesen Mann umgab, fasziniert. Ja, sie war regelrecht davon angezogen worden. Aber jetzt verkehrte sich die Faszination in Unbehagen.
    "Lass mich los, ich gehe nicht mit dir mit!", sagte sie bestimmt.
    "Hey, was soll das, Baby?"
    "Ich habe es mir eben anders überlegt, das ist alles." Sie versuchte, sich mit aller Kraft loszureißen, aber sein Griff war eisern. Wie ein Schreibstock.
    Teresas Unbehagen wandelte sich in pures Grauen. Der Puls schlug ihr bis zum Hals. Eine Sekunde lang war sie unfähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Er zog sie an sich, drückte sie gegen die Wand. Im tiefen Rückenausschnitt ihres Kleides spürte sie den kalten Stein. Teresa schrie aus Leibeskräften.
    Sie hoffte, dass irgendein Passant ihr half.
    Aber in dieser Seitenstraße gab es um diese Uhrzeit kaum Menschen. Und die Insassen der Autos, die in mehr oder minder regelmäßigen Abständen um die Ecke bogen und dem Lauf der Einbahnstraße bis zur nächsten Kreuzung folgten, konnten ihren Schrei nicht hören. Tensold drückte ihr seine Hand auf den Mund.
    Ihr Schrei erstarb.
    Die Augen der jungen Frau weiteten sich vor Entsetzen, als sie sah, wie die Vampirzähne ihres Gegenübers sichtbar wurden. Einen Sekundenbruchteil später bohrten sich die Zähne in ihren Hals, zerfetzten die Membran ihrer Schlagader. Das Blut spritzte auf. Und Mike Tensold begann zu trinken.
    Er gab sich ganz diesem unvergleichlichen Genuss hin. Begierig schlürfte er den kostbaren Lebenssaft in sich hinein. Immer wieder biss er neu zu. Der Hals der jungen Frau war eine einzige Wunde. Als Mike Tensold mit ihr fertig war, ließ er den schlaffen, leblosen Körper zu Boden sinken. Das Blut troff ihm von den Lippen, hatte teilweise seine Kleidung besudelt.
    Sein schrecklicher Durst war gestillt.
    Zunächst jedenfalls.
    Er wandte sich von der Leiche ab, blickte die Häuserzeile entlang. In einiger Entfernung stand ein Mann in den Fünfzigern. Er war gedrungen und etwas übergewichtig. Bei Fuß führte er eine riesige Dogge.
    "Was tun Sie da...?", stammelte der Passant fassungslos. Tensold schnellte ihm entgegen.
    Mit einer Armbewegung wischte er sich das Blut von den Lippen. Der Passant ließ seine Dogge los.
    Das Tier sprang auf Tensold zu. Der Vampir fing es mit einem mörderischen Schlag ab. Der Körper der Dogge wurde gegen die nächste Hauswand geschleudert. Mit einer Blutspur rutschte die Dogge zu Boden und blieb regungslos liegen.
    Der Passant taumelte zurück. Das Grauen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann begann er zu laufen. Tensold holte ihn rasch ein. Ein einziger Schlag genügte, um dem Mittfünfziger das Genick zu brechen.
    *
    Chase Blood ließ sich vom Lift in die oberen Stockwerke des Empire State Buildings tragen. Dorthin, wo Franz, Fürst von Radvanyi, der Herr der New Yorker Vampire, seine Residenz hatte und sein geheimes Imperium regierte.
    Im Vorzimmer wurde Chase gleich weitergeleitet.
    Der Fürst erwartete die Nummer zwei unter den Vampiren New Yorks offenbar sehr dringend.
    Augenblicke später betrat Chase das
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