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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift
Autoren: D Louis
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sollten zur Sache kommen«, sagte Platt.
    »Zu welcher Sache, Donovan?«
    »Was ich Ihnen jetzt sage, wird nicht einfach für Sie sein, Jack. Aber ich möchte, dass Sie einen Moment darüber nachdenken, was für Ihre Tochter am besten ist.«
    »Leck mich am Arsch, Donovan. « Er wandte sich seiner Frau zu. »Theresa, was geht hier ab?«
    Theresa blickte ihn immer noch nicht an.
    »Jack, hören Sie uns einfach zu.«
    Uns.
    In diesem Moment – jetzt, da sie diesen flüchtigen Blick austauschten – war plötzlich alles klar. Jack war tatsächlich zu sehr in seine Arbeit vertieft gewesen. Zu vertieft, um zu erkennen, dass Theresas Wochenend-Trips zu ihrer Mutter in Toledo in Wirklichkeit Trips nach Philadelphia gewesen waren. Klar, sie hatte Callie zwar mitgenommen. Aber sie dann bei ihrer Mutter gelassen. Und seine Schwiegermutter hatte
davon gewusst, es entschuldigt, womöglich unterstützt.
    »Seit wann ficken Sie meine Frau, Donovan?«
    »Jack«, sagte Theresa.
    »Sie müssen sich entscheiden, Jack. Sie können uns zuhören und immer noch ein Besuchsrecht für Ihre Tochter erwirken, oder Sie ziehen es vor, uns nicht zuzuhören. Kein Gericht in diesem Land würde Theresa nicht das volle Sorgerecht zusprechen. Besonders nicht hier in Philadelphia. Nicht bei den Richtern, die ich kenne.«
    Das Kältegefühl hatte Jacks Magen erreicht und explodierte jetzt. Das war der Moment, vor dem er sich gefürchtet hatte, über den er nicht gewagt hatte nachzudenken: Callie zu verlieren.
    Er hatte nicht glauben können, dass er sich Gedanken darüber machen musste, er hatte sich immer gesagt, dass Theresa nicht diese Art von Frau war, egal wie kaputt ihre Beziehung am Ende war – sie würde ihrer Tochter nicht das Recht verweigern, ihren Vater zu sehen. Theresas eigene Eltern waren geschieden. Sicher sollte ihre Tochter niemals dasselbe durchmachen müssen.
    »Ich rate Ihnen«, sagte Donovan, »sich mein Angebot anzuhören. Sonst wird es verdammt schwer werden, Ihre Tochter zu treffen, wenn sie erst mal hier bei uns ist.«
    »In Philadelphia«, sagte Jack.
    »Ganz genau. Im Bryn Mawr College, um genau zu sein. Der Unterricht dort ist fabelhaft.«

    Jack sah seine Frau an. »Philadelphia.«
    Und endlich erwiderte sie seinen Blick. »Selbst wenn du zu Hause warst, Jack, warst du nicht zu Hause. Jetzt tu nicht so.«
    »Es ist doch das Beste für Callie«, sagte Donovan. »Vergessen Sie Ihren Stolz, Ihre Wut, dann werden Sie das genauso sehen. Es verstehen. Ich weiß, dass Sie ein viel zu guter Vater sind, um Ihrer Tochter mit Ihren Gefühlen die Zukunft zu verbauen.«
    Philadelphia.
    Ein Kellner näherte sich, doch Platt schickte ihn wieder weg, indem er die ausgestreckte Hand hob. Dann fasste er nach links unten, holte eine marineblaue Mappe hervor, in die mit Blattgold der Name seiner Kanzlei eingraviert war: PLATT GLACKIN & CLARK. Er reichte sie Jack, der danach griff und sie auf die Serviette legte. Langsam öffnete er sie. Verschiedene Formulare und Vereinbarungen, mit seinem und Callies Namen. Auch ein paar Dollarzeichen und die Worte Reisekostenbeteiligung – aber Jack konnte sich auf nichts davon konzentrieren. Im Innenfach der Mappe klemmte ein blauer Kugelschreiber mit goldenen Verzierungen und den goldenen Lettern des Firmennamens: PLATT GLACKIN & CLARK.
    Du warst nie zu Hause.
    Jetzt tu nicht so.
    Jack begriff, dass Donovan recht hatte: Es gab nur eine Sache, die der Zukunft seiner Tochter im Weg stand.

    »Das ist ein großzügiger Vertrag, Jack. Wenn Sie links auf die erste Seite sehen …«
    »Zunächst«, sagte Jack, »habe ich eine Bitte.«
    »Schießen Sie los, Jack.«
    »Ich möchte meiner Frau einen Abschiedskuss geben.«
    »Ich glaube kaum, dass das …«
    »Halt die Klappe, Donovan. « Jack stand auf und trat um den Tisch zu Theresa.
    »Tu das nicht«, sagte sie, während sie geradeaus starrte.
    Jack beugte sich hinunter und presste seine Lippen irgendwie auf ihren Mund. Mit ihren kalten Händen fasste sie nach Jacks Gesicht, um ihn wegzuschieben, aber er machte weiter, zwängte seine Zunge in ihren Mund. Sie schmeckte nach bitterem Kaffee. Er drückte sie zurück auf den Stuhl und hielt ihren Kopf mit den Händen fest und küsste sie weiter.
    »Um Gottes willen …«
    Jack ließ von ihr ab.
    »Mach’s gut, Theresa.«
    Und dann nahm er die Adidas-Tasche und ging davon.
    »Mistkerl. Eisley, kommen Sie zurück! Tun Sie das Ihrer Tochter nicht an.«
    Jack drehte sich um.
    »Bleiben Sie ab jetzt immer bei ihr,
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