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Blitzschnell entspannt

Blitzschnell entspannt

Titel: Blitzschnell entspannt
Autoren: Robert Sonntag
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Gegenteil bewirken und uns schwach und ängstlich machen. Manche Wörter lösen blitzartig in uns lebhafte Bilder, starke Empfindungen und körperlich spürbare Gefühle aus.
    AUS DEM LEBEN
    Bitte versetzen Sie sich in die Rolle des Patienten und hören Sie Ihrem Arzt zu.
»Die Untersuchungsergebnisse liegen endlich vor.« Lange Pause, ernster Blick.
»Ich hoffe, Sie haben sich keine allzu großen Sorgen gemacht.« Lange Pause, ernster Blick.
»Sie brauchen nicht das Schlimmste zu befürchten.« Lange Pause, ernster Blick.
»Gott sei Dank ist keine sehr komplizierte Operation nötig.« Lange Pause, ernster Blick.
»Sie brauchen keine Angst zu haben.« Lange Pause, ernster Blick.
»Bei dieser Art von Operation geht selten etwas schief.« Lange Pause, ernster Blick.
    Klopft inzwischen Ihr Herz etwas heftiger? Spüren Sie eine zunehmende Anspannung? Sind Ihre Hände ein wenig feucht? Sind Sie im Stress? Aber der Arzt hat doch nur Positives gesagt. Und Sie waren überhaupt nicht gemeint. Seltsam.
    Negative Worte aktivieren augenblicklich negative Gefühle. Das gilt selbst dann, wenn wir diese Worte verneinen. »Sie brauchen keine Angst zu haben« erinnert an Angst und löst Angst aus. »Falle nicht durch die Prüfung« wirkt wie eine Programmierung mit dem Ziel, die Prüfung in den Sand zu setzen. Der Hinweis des Verkäufers, dass der Videorekorder »nicht sehr schwer zu bedienen und nicht reparaturanfällig« ist, lässt mich vor dem Kauf zurückschrecken, obwohl ich weiß, dass er seinem Produkt eine gute Qualität bescheinigen will. Auch auf der unbewussten Ebene wirken diese Aussagen, als sei das Nein nicht gesagt worden.
    Wenn Sie Ihren Gesprächspartner oder sich selbst stützen und aufbauen wollen, verwenden Sie positive Worte.
So wird’s gemacht
Beobachten Sie, welche Worte Sie verwenden, wenn Sie sich oder anderen Menschen etwas Positives sagen wollen. Notieren Sie die Sätze, in denen Sie negative Worte verwenden.
Finden Sie zu jedem dieser Sätze eine positive Alternative. Trainieren Sie diese Wendungen im Alltag, bis Sie Ihnen ganz selbstverständlich geworden sind.
Zusätzlich könnten Sie Menschen, die Ihnen nahe stehen, bitten, auf die Wahl Ihrer Worte zu achten und Ihnen zu signalisieren, wenn Sie wieder negative benutzt haben.
Nein sagen
    Menschen, die nicht oder nur schwer nein sagen können, leben unter einem doppelten Stress. Sie würden es manchmal gern können. Aber aus Angst vor einem Konflikt oder Schuldgefühlen, die bei einem Nein auftauchen, entscheiden sie sich für einen Scheinfrieden und sagen ja. Das Ja löst den zweiten Stress aus, weil es meist mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist. Sie ärgern sich über ihre »Feigheit«. Außerdem spüren sie, sie werden ausgenutzt. Ihre ohnehin schwach ausgeprägte Selbstachtung schwindet noch mehr.
    Es kommt entscheidend darauf an, dass Sie in solchen Ja-Nein-Situationen keinesfalls sofort eine Entscheidung fällen, sondern zunächst zur Ruhe kommen.
So wird’s gemacht
Entscheiden Sie, sich nicht mehr von anderen ausbeuten zu lassen, sondern nach der eigenen Bedürfnislage vorzugehen.
Wenn Sie jemand um einen Gefallen bittet, sagen Sie keinesfalls sofort ja. Erklären Sie, dass Sie erst prüfen müssen, ob Sie seinen Wunsch erfüllen können. Sagen Sie zu, in einer Viertelstunde Bescheid zu geben. Sorgen Sie dafür, dass der andere die Arbeit wieder mitnimmt und Ihnen nicht auf den Tisch packt.
Klären Sie dann in Ruhe, was Sie wollen. Wägen Sie die Vor- und Nachteile ab. Dann fällen Sie eine Entscheidung.
Teilen Sie dem anderen Ihre Entscheidung ruhig und sachlich mit. Weil es keinen Grund gibt, ein schlechtesGewissen zu haben, brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen.
Belohnen Sie sich für Ihre Standhaftigkeit und Ihr Nein. Genießen Sie Ihr gestärktes Selbstbewusstsein.
Mit Humor geht alles besser
    AUS DEM LEBEN
    In der Berliner S-Bahn irgendwo zwischen Lichtenberg und Alexanderplatz. An einer Haltestelle steigt ein junger Mann ein, baut sich breit, frech und drohend vor einer älteren Dame auf und meint mit einem ziemlich fiesen Grinsen: »Omi, jetzt hast du aber Angst, was?« Sie schaut ihn freundlich an und antwortet mit einem unschuldigen Blick: »Solange Sie bei mir sind, nicht.« Der Knabe war vollkommen verdattert. Er brachte nur noch ein stotterndes »Stimmt genau« heraus.
    Lassen Sie nicht zu, dass eine angespannte Situation eskaliert. Humor kann ein probates Mittel sein. Humor entschärft aggressive Augenblicke und kann eine
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