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Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel
Autoren: Walter Farley
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persönlich.« Alec lächelte. »Ich kenne hier niemanden«, setzte er hinzu, »nicht einmal Feuerteufel. Aber ich freue mich darauf, ihn zu sehen.« Frecon erhob sich, als der Zug hielt. »Ich habe noch nichts von diesem Tom Messenger gehört. Aber mir kann’s nur recht sein, daß Feuerteufel nicht von einem der bekannten Spitzenfahrer betreut wird. Sonst hätte mein Pferd gegenüber einem Sohn von Blitz im Rennen wohl wenig Chancen, trotz dem vielen Heu für 70 Dollar die Tonne, das mein Trainer mir in Rechnung gestellt hat.« Er lachte und schüttelte Alec die Hand. »Freut mich von Herzen, daß ich Sie kennengelernt habe. Auf Wiedersehen.«

    Alec mischte sich unter die Menge, die zum Haupteingang der Roosevelt-Trabrennbahn strömte. Es war noch dämmerig, doch die Beleuchtung der Bahn war schon eingeschaltet. Tanzmusik erscholl aus den Lautsprechern.
    Als er sich der Rennbahn näherte, sah er den großen Anspannplatz rechts liegen und ging darauf zu. Am Eingang stand ein Polizist, der ihn anhielt.
    »Ich möchte zu Tom Messenger«, sagte Alec.
    »Sind Sie ein Pferdebesitzer?«
    »Ja.«
    Schließlich war das nicht gelogen, dachte Alec. Der Polizist hatte ihn ja nicht gefragt, was für ein Pferd er besaß und ob sich das Pferd hier befände. Er betrat den Anspannplatz und ging dann die Stallgasse entlang, die mit dem Schild »Zweites Rennen« bezeichnet war, denn Feuerteufel hatte die Startnummer acht in diesem Rennen.
    Als er zu der Box mit dieser Nummer kam, sah er einen jungen Mann im Rennfahrerdreß und einen alten Pferdepfleger eifrig beschäftigt. Er blieb ruhig stehen und betrachtete das Pferd. Feuerteufel war angebunden. Er war ein sehr schöner junger Hengst von rassigem Äußeren, und man sah sofort, warum er seinen Namen bekommen hatte, denn sein Fell war rot wie Feuer in prächtigem Kontrast zu der dicken schwarzen Mähne und dem schwarzen Schwanz. Ein Rappfuchs, dachte Alec. Diese Farbenkombination hatte er noch nie gesehen. Dann freute er sich über den kleinen, feinen Kopf des Hengstes. Das Pferd atmete rasch und war heiß.
    Der alte glatzköpfige Pfleger drückte einen Schwamm über Feuerteufels Kopf aus, und der Dreijährige versuchte, das herabtropfende Wasser mit der Zunge aufzufangen. Alec rief freundlich: »Hallo!« Der Alte murmelte etwas, arbeitete aber weiter, als habe er nichts gehört.
    Alec betrachtete Feuerteufel genauer: die langen Beine, die breite Brust und die Hinterhand, die er ohne Zweifel von seinem Vater geerbt hatte, genau wie den adeligen Kopf. Den Hals hatte er allerdings von seiner Mutter; er war kürzer und muskulöser als der seines Erzeugers. Alec erinnerte sich gut an die kleine Stute Volo Queen, weil sie während der drei Monate, die sie auf der Farm verbracht hatte, von ihm selbst gepflegt worden war. Feuerteufels flinke Augen trafen ihn. Alec hob die Hand, um die nasse Stirn zu streicheln, aber im gleichen Augenblick war der Glatzkopf des Pflegers zwischen ihm und dem Pferd.
    »Was wünschen Sie?« Der alte Mann schob ein Stück Kautabak von der einen in die andere Backe. »Ich habe Sie dasselbe schon einmal gefragt.«
    »Tut mir leid«, sagte Alec, »ich habe es nicht gehört, ich habe mir Ihr Pferd angesehen.«
    »Das weiß ich. Treten Sie bitte zurück, ich kann nicht arbeiten, wenn Sie mir im Wege stehen.«
    Alec befolgte die Anweisung.
    »Und was wollen Sie hier?« fragte der alte Mann noch einmal, ging aber, bevor Alec antworten konnte, zu dem jungen Mann im Rennfahrerdreß hinüber und sagte zu ihm: »Was meinst du, Tom? Hat er sich am Knie geschlagen, als er die letzte Runde lief?«
    Tom beugte sich tief zum linken Vorderbein Feuerteufels nieder und betrachtete es. Dann antwortete er mit heiserer Stimme: »Nein, Georg, ich machte mir nur Sorgen, weil es erst so ausgesehen hatte.«
    Als er sich wieder aufrichtete, wirkte er in seinem locker sitzenden, rot und weiß gestreiften Seidenhemd noch schwerer, als sein großer, hagerer Körper in Wirklichkeit war.
    Er sah Alec mit einem fragenden Blick an. Dieser stellte sich vor: »Ich bin Alec Ramsay, mir gehört Blitz, der Vater von Feuerteufel! Ich bin hergekommen, um den jungen Hengst einmal zu sehen.«
    »Oh, ich habe schon viel von Ihnen gehört!« sagte Tom und wandte sich dann zu dem Pfleger: »Georg, diesem jungen Mann gehört der Vater von Feuerteufel. Er ist Rennreiter.«
    »Das hat mit Rennen wenig zu tun«, erwiderte der Alte uninteressiert. »Für meine Begriffe muß man hinter seinem Pferd im Sulky
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