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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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nach Carl auf Merritt und Umgebung eingegrenzt. Zumindest so lange, bis man am nächsten Morgen diese beiden Alten in ihrem Wohnwagen finden würde. Aber da hatte ich ihn längst überredet, ins Thicket zu gehen und Schluss zu machen.«
    »Wieso hast du Sallys Leiche zu mir nach Hause geschafft?«
    »Weil du mir erzählt hattest, am Montag sei die Präsentation bei Delray. Ich kannte dich und wusste, dass dich die Vorfälle in Merritt nicht davon abhalten würden, deinen Job zu erledigen. Und ich hatte recht, stimmt’s? Ich bin davon ausgegangen, dass du am Sonntagabend nach Houston fahren würdest, um dich vorzubereiten, und dachte, es wäre ganz nett, wenn du dort eine kleine Überraschung vorfändest. Außerdem wäre die Verwirrung damit perfekt. Und genauso war es ja auch. Eigentlich wollte ich dich die ganze Zeit schon fragen, ob dir die Melodie bekannt vorkam, die ich gesummt habe, als ich dich angerufen habe. ›Spinning Wheel‹. Hast du den Song erkannt?«
    Berry weigerte sich, ihm die Genugtuung zu verschaffen, darauf zu antworten. »Du wirst nie im Leben damit durchkommen, Oren.«
    »Würde ich irgendetwas unversucht lassen, Berry? Nein. Ich habe mir übers Wochenende mehrere Alibis zurechtgelegt. Am Sonntagmorgen bin ich in aller Frühe nach Louisiana gefahren, wo ich eine Hütte über den gesamten Sommer gemietet habe. Tiefste Pampa. Cajun-Land, wo jeder jeden kennt und alle sofort merken, wenn ein Fremder auftaucht. Ich bin zum Friseur gegangen und habe mir den Schädel kahl scheren lassen. Der Friseur wird sich garantiert an mich erinnern, weil ich ein ziemliches Trara um die drastische Veränderung gemacht habe. Im Supermarkt habe ich mich fürchterlich wegen einer Flasche Milch aufgeregt, die sauer geworden war. Ich hatte sie ein paar Tage vorher gekauft und den Kassenzettel aufbewahrt. Sämtliche Leute, die in dem Laden waren, werden sich an mich erinnern. Dafür habe ich gesorgt. Wenn die Behörden die Hütte untersuchen, wird es so aussehen, als sei ich die ganze Zeit über dort gewesen. Mehrere Wochen alter Müll, frische Lebensmittel im Kühlschrank. Es gibt weder Fernseher, Radio noch einen Computer mit Internetanschluss, deshalb war ich vollständig von der Außenwelt abgeschnitten und habe keine Nachrichten gehört. Erst als ich nach Texas zurückgekehrt bin, habe ich erfahren, dass mein geisteskranker Bruder während meiner Abwesenheit drei Menschen getötet hat. Und dass auch er tot ist. Oh, wie grauenhaft! Ich bin am Boden zerstört.« Er griente. »Du siehst also, es ist alles perfekt organisiert.«
    »Zumindest glaubst du das. Bis auf einen Punkt – ich bin noch am Leben.«
    »Aber nicht mehr lange.«
    »Wenn du mich umbringst, wird die Polizei wissen, dass Carl nicht der Täter war.«
    »Ach wo. Ein wahlloser Akt der Gewalt«, erklärte er lässig. »Zwei Frauen allein in einem einsamen Haus am See. Und plötzlich kommt ein Perverser daher …« Er zuckte mit den Schultern und ließ seine Stimme verklingen.
    »Das wäre schon ein sehr ungewöhnlicher Zufall, Oren«, wandte Berry ein. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Polizist auf der Welt so etwas glauben würde.«
    »Ein Polizist wie dein Muskelpaket Nyland?«, ätzte Oren.
    »Sollte Mutter und mir jetzt noch etwas zustoßen, wärst du der Erste, auf den der Tatverdacht fällt.«
    »Nyland könnte etwas ahnen, aber …«
    »Nyland weiß es.«
    Alle drei fuhren beim Klang der Stimme herum. Berrys Beine drohten vor Erleichterung nachzugeben. Dodge stand mit erhobenen Händen im Türrahmen zwischen Küche und Essbereich.
    Oren stieß einen Schrei aus und rammte den Pistolenlauf gegen Berrys Schläfe. »Ich werde sie umbringen!«
    »Nein!« Dodge wedelte hektisch mit den Händen. »Bitte nicht!«
    Sein Gesicht war dunkelrot, und er schnaufte heftig, als wäre er eine Meile weit gelaufen. Das Hemd klebte ihm am Körper. Berry sah zu ihrer Mutter hinüber, die nicht sonderlich überrascht zu sein schien über sein Auftauchen. In dieser Sekunde dämmerte ihr, dass Caroline aus welchem Grund auch immer gewusst hatte, dass Dodge zur Stelle wäre, wenn sie ihn am dringendsten brauchten.
    »Ich will nur mit Ihnen reden, Oren.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Berrys Vater.«
    »Nie im Leben«, stieß Oren hervor. »Jim Malone ist tot. Halten Sie mich für komplett dämlich? Sie sind ein Cop, der hergeschickt wurde, um …«
    »Ich bin kein Cop, Oren. Sondern Berrys Vater. Und ich halte Sie auch nicht für dämlich. Sie sind viel zu
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