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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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nimmt.«
    »Sie ist nicht dämlich, Ski.«
    Er hatte recht. Caroline brauchte keine Extraanweisung. Ihr musste auf der Stelle klar gewesen sein, was es bedeutete, dass Starks nach wie vor am Leben war. Sie hätte alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, wozu auch gehörte, das Telefon nicht aus den Augen zu lassen.
    Dodge schien ähnlich zu denken. »Es gibt nur einen Grund, weshalb sie nicht zurückruft: Sie kann nicht.«
    Ski rutschte das Herz in die Hose. Er fluchte, stieß ein Gebet aus und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Mit vorgehaltener Waffe zwang Oren die beiden Frauen, ins Wohnzimmer zu gehen. Er deutete aufs Sofa und befahl Caroline, sich hinzusetzen, während er vor Berry trat und ihr die Waffe an die Schläfe hielt. »Hübsch hier«, sagte er im Plauderton und sah sich um.
    »Du warst doch schon mal hier«, erinnerte ihn Berry. »Als du das Armband zurückgebracht hast.«
    Er lachte. »Du hast also gemerkt, dass es fehlte? Ich habe mich schon gefragt, ob es dir aufgefallen ist, und dachte, du suchst danach, als es bei Sally entdeckt wurde. Und ich hatte recht.«
    »Heute Morgen, als wir unterwegs waren, bist du hier eingebrochen.«
    Er lachte. »Du hast den Beutel im Gästezimmer entdeckt? Ich kann es dir nicht übel nehmen, dass du umgezogen bist. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie überrascht ich war, als all meine Sachen auf dem Küchentisch verstreut lagen. Ich habe sie wieder in den Beutel getan und noch ein paar Abzüge der Fotos dazugelegt, die ich von dir gemacht habe. Die Nahaufnahmen.« In einer obszönen Geste leckte er sich die Lippen.
    Angewidert wandte Berry den Blick ab, doch er presste den Pistolenlauf gegen ihre Wange und zwang sie, ihn anzusehen. »Carl war derjenige, der letzten Freitag hier im Haus war. Ich hatte alles vorbereitet, hatte ihm die Fotos gezeigt und einen Grundriss des Hauses aufgezeichnet. Ich hatte ihm tausend Mal eingebläut, zu warten, bis du und Ben es euch im Bett gemütlich gemacht habt. Er sollte reingehen, euch beide abknallen und dann verschwinden. Ohne großes Tamtam. Aber manchmal nützt eben die beste Planung nichts …« Er seufzte.
    Mit der freien Hand nahm er ein gerahmtes Foto von einem Beistelltisch und betrachtete es. »Sie sind sehr fotogen. Genauso wie Berry«, sagte er zu Caroline.
    Die starrte ihn nur finster an.
    »Du sagtest vorhin, Carl sei in einer Anstalt gewesen«, meinte Berry. »Wann wurde er entlassen?«
    »Vor zwei Jahren. Er galt offiziell als geheilt. Und weil meine Mutter für nichts mehr zu gebrauchen war, haben sie ihn mir aufs Auge gedrückt. Zuerst war er der Fluch meiner Kindheit, und jetzt sollte ich auf einmal für den Rest meines Lebens für ihn verantwortlich sein. Toll. Ganz hervorragend. Aber dann«, fuhr er fort, »als ich mir überlegt habe, wie ich mich an all den Delray-Leuten, die ich aus tiefster Seele hasse, rächen könnte, fiel mir auf der Stelle ein, wie sich dieser Schwachkopf nützlich machen könnte. Ich habe ihn einer Gehirnwäsche unterzogen, wie gemein und bösartig du wärst und dass du unbedingt sterben müsstest und dass es seine Aufgabe sei, dafür zu sorgen, wenn er in den Himmel kommen und bis in alle Ewigkeit dort mit Mutter leben wollte.« Sein Kichern jagte Berry einen Schauder über den Rücken. »Tja, es hat funktioniert.«
    »Allerdings nicht besonders gut«, warf Caroline kühl ein.
    Berry konnte nur staunen, wie ihre Mutter trotz allem Haltung bewahrte. Sie war ihr überaus dankbar dafür. Sie musste ebenso große Angst haben wie sie selbst, und trotzdem ließ sie sich nichts anmerken, sondern wirkte ruhig und beherrscht. »Mutter hat recht, Oren«, bekräftigte Berry. »Carl hat Fehler gemacht. Ben ist noch am Leben. Er ist in Panik geraten und konnte nicht auf mich schießen. Er …«
    »Halt’s Maul!«, schrie Oren. »Das weiß ich selber.«
    »Von Carl? Du hast ihn also noch mal gesehen, nachdem er am Freitagabend hier war?«
    »Er ist der Idiot von uns beiden, Berry, nicht ich. Natürlich habe ich ihn nicht mehr gesehen. Aber ich hatte ihm ein Handy gegeben, damit wir in Verbindung bleiben können. Er sollte mich anrufen, sobald es vorbei ist. Aber er hat nur herumgejammert und geheult, er hätte es nicht geschafft und dass er deswegen jetzt nicht in den Himmel kommen würde. Ich hatte schon in den Nachrichten gehört, was passiert war. Oren Starks stand auf der Fahndungsliste, deshalb musste ich dafür sorgen, dass Carl von der Bildfläche verschwindet. Ich habe zu
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