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Blinde Leidenschaft

Blinde Leidenschaft

Titel: Blinde Leidenschaft
Autoren: Victoria Veel
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lassen.
    Auf einmal hörte ich schnelle Fußsch ritte, die immer lauter wurden. Ich blickte auf. Leo stand vor mir, sein Gesicht traurig und beschämt. Ich sprang auf und wollte wegrennen, ich wollte ihn weder sehen, noch hören. Doch er hielt mich an beiden Schultern fest. Ich wehrte mich, schrie ihn an er solle mich loslassen, doch er tat es nicht. "Hör mir eine Minute zu. Nur eine. Danach kannst du gehen wohin du willst und ich werde dich nie wieder belästigen." sagte er. Ich hielt inne, obwohl ich ihn doch nichtmal eine einzige Minute anhören. "Eine Minute." sagte ich. Er seufzte. "Lara.. ich bin ein totaler Idiot. Nichts auf der Welt kann entschuldigen, was ich getan habe. Ich dachte, ich wäre total in Francesca verliebt. Ich weiß nicht, warum. Ich war besessen von ihr. Und habe nie richtig sehen können was für ein schlechter Mensch sie ist. Und ich ebenfalls. Heute abend, als du fast mit Marco geschlafen hättest, hat es mich auf einmal getroffen wie ein Faustschlag. Ich liebe dich, Lara. Ich weiß nicht, wieso mir das
    vorher nicht klar war, wie ich so blind sein konnte. Ich will dich und ich will dich nicht verlieren. Ich liebe dich, ich liebe dich wirklich. Bitte, wenn du mir noch eine Chance geben kannst verspreche ich, alles wieder gut zu machen und dich nie wieder zu verletzen."
    Er liebte mich. Sagte er zumindest. Ich wußte nicht, ob ich ihm glauben konnte nach alldem, was passiert war. Ich versuchte, eine möglichst versteinerte Miene zu zeigen. Zum ersten Mal sah ich, dass auch Leo einen weichen Kern hatte und verletzlich war. Wie er so da stand und mich ansah wie ein Hund, der um einen Knochen bettelte, brachte mein Herz fast zum Erweichen.
    Doch ich konnte einfach nicht, es war zu viel passiert. "Ich kann das nicht." flüsterte ich. "Es ist zu viel." Bevor mir die Tränen wieder in die Augen stiegen, befreite ich mich aus
    seinem Griff und rannte wieder einmal weg. Wieder hörte ich ihn meinen Namen rufen, wieder drehte ich mich nicht um.

10.

    Nachdem Leo mir in den darauffolgenden Tagen mehrere Nachrichten und Emails geschrieben hatte, sowie sicherlich 20 Mal versucht hatte, mich anzurufen, schien er
    aufzugeben. Ich beantwortete keine seiner Nachrichten oder Anrufe und spon tan Vorbeikommen konnte er auch nicht, denn ich war bereits am nächsten Tag aus meiner
    Wohnung ausgezogen, hatte mir ein anderes WG Zimmer organisiert, in einem anderen Stadtteil, mit anderen Leuten. Es war unglaublich hart, es riss mir das Herz raus,
    aber ich wußte, dass es das Richtige war. Ich musste mich aufrappeln und weitermachen mit meinem Leben.
    Ich begann, mich intensi v auf die Universität und meine Kurse zu konzentrieren und auch, neue Freunde zu finden und Barcelona weiter zu erkunden.
    Die Wochen rasten nur so an mir vorbei und schnell war aus dem bunten Herbst Winter geworden. Meinen Eltern hatte ich versprochen, für Weihnachten eine Woche nach Hause zu kommen. Ehrlich gesagt konnte ich es kaum erwarten, Barcelona für ein paar Tage den Rücken zu kehren und mich von Mama und Papa verwöhnen zu lassen, denn die Erinnerung an Leo tat noch immer weh, obwohl das letzte Mal, das ich ihn gesehen hatte, nun bereits sieben Wochen her war.

    Es war Freitag, drei Tage vor Weihnachten. Ich war auf dem Weg zum Flughafen El Prat, von wo aus ich zurück nach Frankfurt fliegen würde. Da ich nur sieben Tage blieb, hatte ich nur eine kleine Reisetasche und keinen Koffer dabei. Der Zug zum Flughafen war so voll dass ich dachte, gleich in der Ecke zerquetscht zu werden.
    Endlich angekommen stellte ich fest, dass der Flughafen ebenfalls total überfüllt war- Logisch, wenn alle 20 Minuten mehr und mehr Menschen ankamen. Ich hatte mein Ticket bereits online ausgedruckt und machte mich daher direkt auf den Weg zum Sicherheitscheck. In Sekundenschnelle warf ich meine Reisetasche zusammen mit meiner Jacke und meinen Schuhen in einen der Körbe und stieß ihn in Richtung Scanner.
    Bevor ich meine Sachen wieder an mich nehmen konnte, kam ein sehr streng aussehender Sicherheitsmann auf mich zu und hielt meine Sachen fest. "Sind das Ihre Sachen?" fragte er, seine Stimme genauso streng wie sein Gesichtausdruck. Als ich bejahte, zog er die Augenbrauen hoch und sah mich fest an. Ich verstand nicht, was los war. Was genau sollte an meinen Sachen so außergewöhnlich sein? Für einen kurzen Moment überkam mich die Angst, dass mir vielleicht jemand etwas ins Gepäck geschmuggelt haben könnte. Drogen, Tiere, illegale Güter, was
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