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Blind Date mit einem Cowboy

Blind Date mit einem Cowboy

Titel: Blind Date mit einem Cowboy
Autoren: Cindy Kirk
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direkt zu ihr spräche. Aus Angst hatte sie den einzigen Ort verlassen, der ihr wie ein Zuhause erschienen war. Angst davor, in der Nähe des Mannes zu leben, den sie liebte, und zu wissen, dass er niemals ihr gehören konnte. Angst, ihm womöglich auf der Straße zu begegnen und nicht zu wissen, wie sie sich verhalten sollte. Angst, noch mehr Kummer zu erleiden, als es jetzt schon der Fall war.
    Als die Predigt endete, fühlte Stacie sich ganz benommen. Sie schüttelte das Gefühl ab und öffnete die Nachricht ihres Bruders.
    Nachdem sie die ersten Absätze über familiäre Neuigkeiten überflogen hatte, las sie aufmerksam:
    … bin ich sehr stolz auf Dich. Die Position bei einem aufstrebenden Unternehmen wie Jivebread anzunehmen, war ein kluger Schachzug. Obwohl Du es nie direkt gesagt hast, weiß ich, dass Du versucht warst, in dem Provinznest in Montana zu bleiben. Ich bin sehr erleichtert, dass Du die Suche nach deinem Glück überwunden und stattdessen eine gute geschäftliche Entscheidung getroffen hast.
    Er hat überhaupt nichts begriffen, dachte sie kopfschüttelnd, ich habe doch bei Jivebread mein Glück gefunden. Aber wenn dem so wäre, müsste ich dann nicht froh sein, anstatt mich so miserabel zu fühlen?
    Da war so vieles, was für Jivebread sprach und was ihr in Denver gefiel. Aber Tatsache war, dass sie sich dort nicht länger zu Hause fühlte.
    Ob mit oder ohne Josh, ihr Glück lag in jener Kleinstadt in Montana. Denn sie hatte ihr Herz an Sweet River verloren. Nun musste sie nur noch entscheiden, ob sie den Mut hatte, dementsprechend zu handeln.
    In der gesamten Innenstadt herrschte extrem dichter Verkehr. Als Stacie endlich die Staybridge Suites in der Tower Road erreichte, war sie eine halbe Stunde zu spät dran für die Verabredung mit einer ehemaligen Kommilitonin, an die sie sich nicht erinnerte.
    Anna hatte das Treffen mit einer gewissen Josie Collier arrangiert, die nach einer herzzerreißenden Trennung in einem anderen Staat gerade im Begriff stand, nach Denver zu ziehen, und dort dringend eine Freundin brauchte.
    Stacie hatte vorgeschlagen, zur Aufheiterung in eines der Bistros zu gehen, die sie während ihrer Studienzeit frequentiert hatten. Aber laut Anna wollte Josie lieber zu Hause bleiben und selbst kochen.
    Das Apartmenthotel, in dem Josie abgestiegen war, wies eine behaglich eingerichtete Lobby mit Polstersesseln und großem Kamin auf. Stacie nahm den Lift in den dritten Stock und folgte der Beschilderung zur Suite 312.
    Angeblich war es nicht nötig, etwas mitzubringen, aber sie wollte nicht mit leeren Händen kommen und hatte daher eine Flasche Chardonnay besorgt. Vor der Tür blieb sie einen Moment stehen und atmete tief durch. Sie war angespannt. Eine harte Woche lag hinter ihr. Eigentlich war ihr nicht danach zumute, den Abend mit Small Talk mit einer Frau zu verbringen, an die sie sich nicht erinnerte.
    Doch sie rief sich ins Gedächtnis, dass es gerade die Freundlichkeit gegenüber Fremden war, die sie an Sweet River so außerordentlich beeindruckt hatte. Nun war ihre Chance gekommen, dieses Entgegenkommen weiterzureichen.
    Sie legte ein Lächeln auf und klopfte entschieden an.
    Unverzüglich öffnete sich die Tür. Stacie stockte der Atem. Sie blinzelte. Er verschwand nicht. Sie blinzelte erneut. Er war immer noch da.
    Josh, in Jeans und kariertem Hemd, war dünner geworden. Um seinen Mund hatten sich tiefe Linien eingegraben; seine glanzlosen Augen standen im Widerspruch zu seinem erfreuten Lächeln. Trotz allem war er noch immer der attraktivste Cowboy, den sie je gesehen hatte.
    „Josh.“ Ihre Stimme klang atemlos in ihren Ohren. „Was machst du denn hier?“
    Mit leicht zitternder Hand nahm er ihr die Weinflasche ab. „Die machen wir später auf.“
    „Wir?“ Er will zum Essen bleiben? Stacie klopfte das Herz bis zum Hals, als er ihr bedeutete, einzutreten. „Das sollte eigentlich ein Frauenabend werden.“ Suchend blickte sie sich um. „Wo ist Josie?“
    „Setz dich.“ Er legte ihr eine Hand auf den Arm und deutete mit dem Kopf zu den Sesseln im Wohnbereich. „Dann erkläre ich es dir.“
    Ihre Haut kribbelte unter seiner Berührung. Großer Gott, merkt er denn nicht, wie schwer …
    Hör auf damit, ermahnte sie sich und unterdrückte den Gedanken, bevor er sich voll entfalten konnte. Joshs unerwartetes Auftauchen war kein Desaster, sondern ein Segen. Denn dadurch konnten sie von vornherein alle Unklarheiten beseitigen, sodass es nicht zu Peinlichkeiten kommen
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