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Blind Date mit einem Cowboy

Blind Date mit einem Cowboy

Titel: Blind Date mit einem Cowboy
Autoren: Cindy Kirk
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erstarrte; sein Lächeln verschwand; in seine Augen trat ein distanzierter Ausdruck.
    Das peinliche Schweigen, das sie von ihm befürchtet hatte, blieb aus. Weil er so hastig aufsprang, als stünde das Haus in Flammen.
    „Ich mache uns etwas zu essen.“ Er sammelte seine Kleidungsstücke vom Fußboden ein und verließ das Schlafzimmer ohne einen Blick zurück.
    Mehrere Sekunden blieb Stacie reglos und verblüfft liegen. Er liebt mich nicht. Ich bin für ihn nicht mehr als eine flüchtige Affäre.
    Sie blinzelte die Tränen fort, die ihr in die Augen stiegen. Nein, sie wollte nicht weinen. Obwohl ihre Brust wie zugeschnürt war und sie kaum atmen konnte, zog sie sich hastig an.
    Sie hörte Josh in der Küche hantieren, als sie die Haustür erreichte. Für einen Augenblick spielte sie mit dem Gedanken, sich zu verabschieden. Aber sie war zu beschäftigt für eine nichtssagende Konversation mit ihrer Urlaubsaffäre. Sie hatte ihren Umzug nach Denver zu arrangieren.
    Josh saß in der Kirchenbank neben seinen Eltern und fragte sich, was ihn veranlasst haben mochte, dem Sonntagsgottesdienst beizuwohnen. Seine Mutter wurde zwar für ihre jahrelangen Dienste als Superintendentin der Sonntagsschule geehrt, aber er hätte sich eine glaubhafte Entschuldigung einfallen lassen können.
    In letzter Zeit arbeitete er hart. Zu hart, wenn man seinem Vater Glauben schenkte. Aber zu dieser Jahreszeit gab es sehr viel zu tun auf einer Ranch.
    Außerdem trieb Josh sich ganz bewusst bis an seine körperlichen Grenzen, damit er am Abend, wenn er ins Haus zurückkehrte, nur noch total erschöpft ins Bett fallen konnte. Genau so wollte er es haben. Denn so blieb ihm keine Zeit, um nachzudenken. Keine Kraft, um Stacie zu vermissen. Keine Energie, um darüber zu grübeln, ob er womöglich den größten Fehler seines Lebens gemacht hatte.
    Er hatte gehofft, dass der Kummer von Tag zu Tag mehr vergehen würde. Stattdessen wurde es nur noch schlimmer. Ständig musste er an ihre überwältigenden Liebesspiele denken. An den Ausdruck auf Stacies Gesicht, als sie ihm ihre Liebe erklärt hatte. An die Kraft, die es ihn gekostet hatte, ihr seine Gefühle nicht zu gestehen.
    Weil er sie liebte. Mehr, als er je für möglich gehalten hatte. Er hätte sogar alles dafür gegeben, um in diesem Moment bei ihr zu sein.
    Wow! Dieser Gedanke verblüffte ihn. Aber er konnte nicht leugnen, dass zusammen mit Stacie auch die Freude aus seinem Leben verschwunden war. Wie sein Vater zu sagen pflegte: Alle Reichtümer der Welt bedeuten nichts ohne jemanden an seiner Seite, den man liebt.
    Josh hatte Kristin für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gemacht, weil es ihr nicht gelungen war, ihre Versprechungen zu erfüllen. Sie hatte ihm versichert, dass sie in Montana leben wollte, aber nach der Hochzeit ihre Meinung geändert.
    Erst in diesem Augenblick sah er ein, dass auch er eine herbe Enttäuschung für sie sein musste. Nicht ein einziges Mal hatte er ernsthaft erwogen, sein Leben auf der Ranch aufzugeben und mit ihr an einen Ort umzuziehen, der ihr Arbeitsmöglichkeiten in ihrem Metier bot. Hätte ich sie so geliebt, wie es in einer Ehe sein sollte, wäre ich mit ihr bis ans Ende der Welt gegangen.
    „War das nicht eine wundervolle Predigt?“, flüsterte seine Mutter ihm zu, als sich die Gemeinde zum Schlussgesang erhob.
    „Ja, großartig“, pflichtete Josh ihr bei. Doch in Wirklichkeit hatte er nur hin und wieder einige Worte aufgeschnappt. Etwas darüber, dass man sein Leben so führen sollte, wie man es sich wünschte, und sich nicht von irgendwelchen Ängsten davon abhalten lassen durfte.
    Er wusste genau, wie er sich sein Leben wünschte: mit Stacie an seiner Seite. Und doch hatte er sie ohne ein Wort des Protests gehen lassen. Dabei gab es keinen Grund, warum sie nicht beide gemeinsam ihr Glück finden konnten.
    Dazu musste er das Land und das Leben aufgeben, das er so sehr liebte. Für Kristin hatte er diese Option nie in Betracht gezogen. Aber für Stacie …
    Konnte er es schaffen? War es ihm möglich, sich ohne einen Blick zurück von seinem Erbe abzuwenden? Liebte er sie wirklich so sehr?

12. KAPITEL
    Obwohl es sehr spät am Abend war, als Stacie in ihr Hotelzimmer zurückkehrte, eilte sie sofort an ihren Laptop.
    Sie streifte sich die Schuhe ab, während der Computer hochfuhr. In den drei Wochen seit ihrer Rückkehr nach Denver war es ihr zur Gewohnheit geworden, als Belohnung nach einem langen stressigen Tag ihre E-Mails aus Sweet River zu
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