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Blind Date mit der Lust

Blind Date mit der Lust

Titel: Blind Date mit der Lust
Autoren: Cherry Adair
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verschiedenen Pflegefamilien aufgewachsen. Seine leiblichen Eltern hatte er nie kennengelernt und war als Jugendlicher immer wieder in Schwierigkeiten geraten. Doch er hatte das College geschafft und es zu etwas gebracht – und das als ein Junge, dem auf den ersten Blick keine große Zukunft beschieden war.
    Dafür bewunderte Mia ihn. Manchen seiner Geschichten hatte sie mit Tränen in den Augen gelauscht. Damit er nicht merkte, dass sie um den einsamen kleinen Jungen weinte, hatte sie gern und rasch das Thema gewechselt, wenn er auf etwas anderes zu sprechen kam.
    Davis hatte sich den Tatsachen gestellt und war zu dem Mann geworden, der er immer sein wollte. Dabei hatte ihm niemand geholfen, nur er selbst. Und er schämte sich nicht, mit ihr über seine Vergangenheit zu sprechen. Jack dagegen hatte jedes Mal, wenn dieses Thema zur Sprache gekommen war, gesagt: „Lass uns nicht in der Vergangenheit leben, Liebling. Nur das Heute zählt.„ Sie war für Jack nicht wichtig genug gewesen, deshalb hatte er ihr nie etwas aus seinem früheren Leben erzählt. Davis Sloan war anders. Wie angenehm.
    Sie war froh, dass sie mit diesem mysteriösen Gehabe nichts mehr zu tun hatte. Beruflich wie privat.
    Mia kannte Jack seit zwei Jahren, und alles, was sie über ihn wusste, waren sein Name und sein Alter. Jack Ryan, vierunddreißig. Er arbeitete für dieselbe Regierungsbehörde wie sie – CIA. Eine Riesensache. Offensichtlich hatte Jack, lange bevor er Mia kennengelernt hatte, eine Art Schweigegelübde abgelegt. Ein Keuschheitsgelübde wäre besser gewesen, dachte Mia inzwischen. Sie waren übereinander hergefallen wie die Tiere … Verdammt . Mia verschloss ihre Erinnerung hinter einer massiven mentalen Stahltür. Verriegelte sie. Blockierte sie. Und bemalte sie mit Unsichtbarkeitsfarbe. Denn es war nun mal so: Eine Frau wusste gern mehr über ihren Lover als nur Namen und Alter.
    Doch Jack Ryan gehörte der Vergangenheit an. Vielleicht war Davis Sloan ihre Zukunft.
    Zu dumm, dass er den Abend mit einem Patzer begonnen hatte.
    Mit einem leicht unguten Gefühl schloss Mia die Haustür ab und folgte dem Fahrer zum Bürgersteig. Sie berührte ihre Kleinkaliberwaffe, die sie in der Handtasche bei sich hatte. Bis jetzt hatte sie noch nie auf jemanden schießen müssen, aber es gab für alles ein erstes Mal. Und als Frau musste man ohnehin auf alles vorbereitet sein. Es war seltsam und überaus unhöflich, dass ihr Date nicht selbst an der Tür geklingelt und sie zum Wagen begleitet hatte. Aber wahrscheinlich gab es eine sinnvolle Erklärung dafür.
    „Hat sich Mr Sloan ein Bein gebrochen?„ Oder hatte er am Ende gar keine Beine? War er querschnittsgelähmt? Oh Gott. Aber das hätte er doch sicher erwähnt?
    Mia spürte, wie sie errötete. Das war ihr noch gar nicht in den Sinn gekommen. Davis Sloan hatte so … vital geklungen am Telefon. Nicht, dass es sie stören würde, wenn er körperbehindert wäre, aber so etwas wusste man doch lieber vorher.
    Der Fahrer, der in einen schweren Wollmantel gehüllt war, hielt kurz inne, bevor er die Tür zum Fond öffnete. Mit gerunzelter Stirn erwiderte er: „Soweit ich das beurteilen kann, erfreut er sich bester Gesundheit.„ Dann hielt er ihr die Tür auf.
    Hätte Mia sich nicht so sehr darum bemüht, nach einer möglichen Entschuldigung für das unhöfliche Benehmen ihres Blind Dates zu suchen, wäre ihr mit Sicherheit aufgefallen, dass das Licht im Fond nicht anging, als sie auf den Rücksitz glitt. Hinter ihr klappte die Tür leise ins Schloss.
    Das weiche Leder fühlte sich warm an und bedeutete ihr, dass Davis auf dieser Seite gesessen hatte. Hatte er sie beobachtet, wie sie vom Haus zum Wagen gegangen war? Hatte ihm gefallen, was er sah?
    In der Dunkelheit erschrak Mia, als seine Hand sie plötzlich berührte. Ein greller Blitz durchzuckte sie. Ekstatisch. Wow! Das war wohl doch ein gelungener Start.
    Die Limousine fuhr los. „Sie sehen bezaubernd aus„, hörte sie eine heisere Stimme in der Dunkelheit sagen.
    Die Stimme .
    Oh nein. Nein, nein, nein! „Verdammt noch mal, Jack!„ Mia schleuderte ihm die Rose entgegen und stemmte sich gegen die Tür.
    Verdammt. Verdammt. Verdammt! Sie würde Jack Ryan mit verbundenen Augen und in dunkelster Nacht erkennen.
    Etwas Kühles und Hartes berührte ihr Handgelenk. Sie versuchte, ihre Hand wegzuziehen. „Was, zum Teufel, hast du vor?„ Ein metallisches Klicken erklang.
    Handschellen?
    Dieser Mistkerl.
    Ihr fiel wieder ein, dass Jack
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