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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney
Autoren: Emma Darcy
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niemals die Auserwählte sein konnte!
    Richard Seymours Wahl hatte einen großen Fehler, und Leigh war nicht die Einzige, die es wusste. Ihre Mutter wusste es natürlich und ihre vier Schwestern vermutlich auch. Sie würden nicht zögern, ihn darüber zu informieren, wenn es in ihrem Interesse war - woran Leigh nicht zweifelte.
    Sicher kannten die fünf die Bestimmungen des Testaments. Richards zukünftige Frau würde eine führende Rolle in der Welt des Luxus und des Reichtums einnehmen, die ihnen so wichtig war. Was erklärte, warum ihre Mutter und ihre Schwestern so angestrengt um Richards Aufmerksamkeit buhlten. Die Rückkehr der verlorenen Tochter zählte dagegen nichts.
    Leigh hatte den Blick gesenkt. Er ruhte auf Richards Bein, und plötzlich tauchten vor ihr ungebeten verlockende Bilder auf: Richard, nackt und in Leidenschaft für sie entflammt...
    Wieder ein Traum, der wie eine Seifenblase zerplatzt, dachte sie bedrückt. Richard hatte stets dieses bittere Gefühl von Enttäuschung in ihr hinterlassen. Wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde er sie nicht haben wollen, jedenfalls nicht als seine Frau. Und selbst wenn sie ihm jetzt gefiel, durfte sie sich auf keinen Fall mit ihm einlassen, denn sie wusste, dass er schließlich eine ihrer Schwestern zu seiner Braut erwählen würde. Es war besser, die Sache sofort zu beenden.
    Leigh blickte abweisend zu ihm auf. "Die Antwort lautet Nein, Richard. Ich werde Sie nicht heiraten."
    Sie stand auf, wandte sich von ihm ab und ging zu den Stufen, die zur nächsten Terrasse hinunterführten - nur weg von Richard, weg von dem Haus, das einen so großen Teil ihres Lebens beherrscht hatte, weg von der Familie, der sie nichts bedeutete.
    "Warum nicht?" rief Richard hinter ihr her.
    Sie winkte ab, ohne sich umzublicken. "Es gibt vier andere Töchter, unter denen Sie wählen können."
    "Ich will aber keine der anderen", sagte er entschieden.
    Leigh schüttelte nur den Kopf angesichts der bitteren Ironie seiner Worte und ging einfach weiter die Stufen hinunter auf das Sommerhaus zu, das inmitten eines Rosengartens stand. Sie hörte Richards Schritte hinter sich und wünschte sich, er würde sie endlich in Ruhe lassen. Es war so abwegig, dass er ausgerechnet sie den vier anderen Töchtern vorzog, die so viel besser zu ihm passten... den eleganten blonden Schickeria-Schönheiten mit der richtigen Abstammung, die nur zu wild darauf waren, ihn sich zu angeln. Felicity, Vanessa, Caroline, Nadine - was für schöne, feminine, schicke Namen!
    In plötzlichem Entschluss blieb Leigh vor dem Sommerhaus stehen, drehte sich zu Richard um und sah ihn verächtlich an.
    "Wissen Sie Richard, Sie mögen es vielleicht gewohnt sein, immer das zu bekommen, was Sie wollen, aber ich bin sicher, dass man auch in Ihrer Welt gelegentlich Kompromisse eingehen muss."
    Er kam näher. "Sie können von mir alles bekommen, was Sie wollen, Leigh", sagte er fest.
    Sie war nur für einen Moment versucht. Er hatte ihr keine Liebe zu bieten. Richard Seymour wusste wahrscheinlich genauso wenig wie sie, "was Liebe überhaupt war. Leigh lachte geringschätzig angesichts der ungeheuerlichen Arroganz seines Versprechens. Und obwohl er ihrem spöttischen Blick unbewegt standhielt, ließ sie sich nicht beirren. Es gab keine Hoffnung.
    "Die Sache ist ganz einfach, Richard", sagte sie sachlich. "Egal, was Sie mir geben könnten, ich kann Ihnen nicht geben, was Sie von mir wollen."
    Er blieb dicht vor ihr stehen und betrachtete sie gelassen. "Weil Sie nicht Lawrence Durants Tochter sind?"
    Leigh erstarrte. "Sie wissen es?" Sein Heiratsantrag ergab keinen Sinn, wenn er es wusste!
    Hin-und hergerissen zwischen Scham und Stolz, sah sie ihn fassungslos an.
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über Richards Gesicht. "Ich wusste es, als ich Sie zum ersten Mal sah. Sie gehörten nicht zu Lawrence, weder äußerlich noch geistig, noch gefühlsmäßig. Sie hatten nichts von ihm in sich, absolut nichts. Lawrence bestätigte meinen Verdacht, als Sie von zu Hause fortgelaufen waren. Ich schlug vor, einen Privatdetektiv auf Ihre Spur zu setzen, falls Sie Hilfe brauchen würden. Doch er sagte nur: ,Sie ist die Tochter meiner Frau und nicht meine!' und verlangte mir dann das Versprechen ab, mit keinem darüber zu reden. Es hätte ihn in seinem Stolz gekränkt, wenn es publik geworden wäre."
    Leighs Herz pochte wild. Sie brachte immer noch kein Wort über die Lippen.
    "Rechtlich gesehen sind Sie seine Tochter."
    "Nein", widersprach sie
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