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Blau wie Schokolade

Blau wie Schokolade

Titel: Blau wie Schokolade
Autoren: Cathy Lamb
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Roberto und Rudy so wütend, so wütend wie du, Señorita. Du gehen zu Wütend-Schule, ja?«
    Ich nickte. Wütend-Schule, ganz genau.
    »Und dann ich wissen, Jeanne. Ich wissen.«
    Plötzlich bekam ich Kopfschmerzen. »Was wusstest du, Therese?«
    »Ich wissen, ich müssen töten Señor Fakue.«
    Mir blieb die Luft weg. »Du wusstest, dass du ihn töten musstest?«
    »Ja, ich wissen, und ich tun.« Sie schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Was?« Ich bekam kaum noch Luft. »Was? Du hast Dan Fakue umgebracht?«
    »Ja, ich. Du nicht wissen?« Therese wirkte völlig verdattert. »Ich denken, du wissen Bescheid. Ich so viel Angst, so viel Angst, dass Ricardo oder Rudy oder Roberto wollen töten Señor Fakue oder Señor Fakue meine Jungen töten mit Pistole. Meine Männer ganz böse und noch viel mehr böse jede Tag. Señor Fakue geschändet unser Alessandra, und jede Tag viel schlimmer für uns, nicht besser. Wir gehen in Krankenhaus mit Alessandra …« Therese legte die Hand auf den Mund und unterdrückte ein Schluchzen. »Diese böse Mann. Haben Alessandra machen krank, gegeben Krankheit. Ich kennen meine Jungen und Ricardo, sie so viel böse, und ich Angst, sie totmachen Señor Fakue sofort. Aber dann in Gefängnis müssen. Das nicht gut. Meine Jungen nicht in Gefängnis. Nicht in Gefängnis.«
    Nicht schon wieder. Mir wurde schwindelig. Nun schwebte ein neues Geheimnis umher. »Rosvita hat mir gesagt, es wäre Roberto gewesen, sie hätte Roberto gesagt, dass sie die Verantwortung übernähme, wenn es so weit käme.«
    »Unsere Rosvita, sie eine Heilige, aber Rosvita nicht verstehen.« Therese schüttelte den Kopf. »Roberto nicht machen tot Señor Fakue. Ich am Abend gegangen zu Haus von Señor Fakue. Ich ganz leise in Garten, aufmachen Tür, ich haben Pistole und schießen. Ich schießen, weil er geschändet Alessandra und weil Krankheit und so meine Jungen und Ricardo nicht schießen, alle so viel böse, und ich meine Männer nicht wiedersehen, wenn in Gefängnis.«
    Mein Kopf pochte zum Zerspringen. »Ich verstehe das alles nicht, Therese.«
    »Alles durcheinander. Ich sagen meine Jungen und Ricardo, ich schießen Señor Fakue, und Roberto ist böser Junge, Roberto laufen zu Señor Fakue und sehen tote Mann und laufen zu Rosvita. Du helfen, er gesagt. Uns helfen! Señor Fakue geschossen in Kopf. Roberto sagen, wir Angst vor Gefängnis, wir schnell zurück nach Mexiko! Wir nicht wissen, was machen mit die Tote. Rosvita uns helfen, bringen Tote zu deine Haus. Rosvita gute Frau.« Thereses Gesicht wurde sanft. »Rosvitas Spanisch nicht so gut. Wir nicht verstehen. Ich nicht glauben, Rosvita uns verstehen, aber wir lieben Rosvita. Gute Frau.«
    Ja, es gab da ein winzig kleines Kommunikationsproblem.
    Ich glaubte, mir würde die Schädeldecke abfliegen. Ich barg den Kopf in den Händen.
    »Du sehen?« Therese ging in die Küche und griff in einen großen Sack Haferflocken. »Du sehen Pistole? Damit ich schießen.« Sie zog eine Pistole hervor und pustete die Haferflocken herunter. »Ist von meine … wie heißen? Meine Großpapa. Hat mir zeigen schießen in Mexiko. Kein Señor Fakue mehr. Señor Fakue keine Mädchen mehr schänden.«
    Ich drückte die Hände an die Schläfen.
    Frauen haben so viele Geheimnisse.
    »Noch eine Kaffee, Señorita Jeanne?«

Epilog
    Es ist nicht leicht, die Frau eines Gouverneurs zu sein. Ich wurde gebeten, mein eigenes politisches »Programm« zu formulieren. Irgendein Thema, ein Problem in Oregon, irgendetwas, um das ich mich während der Regierungszeit meines Mannes kümmern wollte.
    Und dies sind die Ideen, die ich meinen Mitarbeitern Ramon, Riley und Camellia (verstärkt durch Besuche von Charlie) vorschlug:
    Zweimal im Jahr sollte es erlaubt sein, nackt am Fluss entlangzuflitzen. Einmal in den Sommerferien, wenn die Schwiegereltern kommen, und einmal, wenn die Steuererklärung abgegeben werden muss. Es sei so befreiend, argumentierte ich. Es baue Stress ab. Das Gelächter sagte mir, dass man mich nicht ernst nahm.
    Zweiter Vorschlag: Einmal im Monat solle es in Oregon einen Glitzertag geben. Jeder Bürger müsste etwas Glitzerndes am Körper tragen. Zum Beispiel eine Glitzerkrone oder eine funkelnde Tiara. Und wieder erntete ich nur Gelächter.
    Mein dritter Vorschlag war ein Fahrradtag. Zweimal im Monat, jeweils am ersten und dritten Dienstag, müssten alle Autos zu Hause bleiben, und man dürfte nur noch mit dem Fahrrad in die Innenstadt von Salem fahren. Da ich immer mit meinem
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