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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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anfühlt, wenn man niedergemacht wird, obwohl man sein Bestes gibt.«
    »Mein Bestes ist eben nicht so gut, oder? Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte sie, bevor Blair antworten konnte. »Es ist schwer, wenn man gesagt bekommt, dass man nicht so gut ist, aber bei mir ist es eben so – im Moment. Deshalb komme ich früh am Morgen hierher und hebe diese verdammten Gewichte, wie du es mir gezeigt hast. Ich will nicht die schwache Kleine sein, um die alle sich nur sorgen.«
    »Du magst nicht so viele Muskeln haben, aber du bist schnell. Und im Bogenschießen bist du ein wahres Genie. Wenn du das nicht so gut könntest, wäre es letzte Nacht nicht so gut für uns ausgegangen.«
    »Ich sollte an meinen Schwächen und meinen Stärken arbeiten, das hast du zu mir gesagt – und es hat mich wütend gemacht. Aber dann sah ich, wie klug das war, und jetzt bin ich nicht mehr wütend. Du bist eine gute Lehrmeisterin. King war … Er ist liebevoller mit mir umgegangen, wahrscheinlich, weil er ein Mann war. Und dann noch ein großer Mann«, fügte Moira traurig hinzu. »Ich glaube, er empfand solche Zuneigung für mich, weil ich die Kleinste von uns bin.«
    Blair hatte King, Cians Freund, den Lilith entführt und getötet und dann als Vampir zurückgeschickt hatte, nicht mehr kennengelernt.
    »Ich werde nicht so liebevoll mit dir umgehen«, versprach sie Moira.
     
    Als sie fertig trainiert und sich rasch geduscht hatte, verspürte Blair gesunden Appetit. Sie beschloss, sich mit ihrem Lieblingsfrühstück zu belohnen und French Toast zuzubereiten.
    Sie legte ein wenig irischen Speck in die Pfanne, damit die Proteine nicht zu kurz kamen, und wählte Green Day auf ihrem MP3-Player. Das war die richtige Musik zum Kochen.
    Bevor sie die Eier in eine Schüssel aufschlug, schenkte sie sich ihre zweite Tasse Kaffee ein.
    Sie war gerade dabei, die Eier zu rühren, als Larkin zur Küchentür hereinkam. Er blieb stehen und starrte auf ihren Player. »Was ist denn das?«
    »Es ist ein …« Wie sollte sie das erklären? »Eine Art zu pfeifen, während man arbeitet.«
    »Nein, ich meine nicht die Maschine. Davon gibt es so viele, dass sie gar nicht alle in meinen Kopf passen. Was ist das für ein Geräusch?«
    »Oh. Äh, Unterhaltungsmusik? Rock – von der harten Sorte.«
    Grinsend legte er den Kopf schräg. »Rock. Das gefällt mir.«
    »Mir auch. Den Eiern aber wahrscheinlich nicht. Ich mache French Toast zum Frühstück.«
    »Toast?« Enttäuscht verzog er das Gesicht. »Nur gebratenes Brot?«
    »Nicht nur. Außerdem musst du essen, was auf den Tisch kommt, wenn ich die Macht über den Herd habe. Sonst kannst du es ja selbst mal versuchen.«
    »Es ist natürlich nett von dir, zu kochen.«
    Sein Tonfall klang so leidend, dass sie beinahe laut aufgelacht hätte. »Entspann dich und vertrau mir, Cowboy. Du wirst es mindestens so gerne mögen wie Rockmusik, vor allem mit reichlich Butter und Sirup. Es ist gleich fertig. Wendest du bitte schon mal den Speck?«
    »Ich muss mich erst waschen. Ich habe den Stall ausgemistet und bin viel zu schmutzig, um etwas anzufassen.«
    Blair zog eine Augenbraue hoch, als er aus der Küche verschwand. Er hatte sich schon auf alle möglichen Arten den Küchenpflichten entzogen. Und sie musste zugeben, er machte das geschickt.
    Resigniert wendete sie den Speck und stellte eine zweite Pfanne auf den Herd. Sie wollte gerade das erste Stück Brot hineinlegen, als sie Stimmen hörte. Die Frischvermählten waren aufgestanden. Rasch schlug sie noch mehr Eier in den Teig.
    Müheloser Stil, darüber verfügte Glenna reichlich, dachte Blair. In einem grünen Pullover und schwarzen Jeans trat sie in die Küche. Ihre leuchtend roten, glatten Haare fielen ihr offen über die Schultern. Die typische Städterin auf dem Land, dachte Blair. Wenn man jetzt noch die hübsch geröteten Wangen einer Frau dazurechnete, die offensichtlich an diesem Morgen schon gekuschelt hatte, bot sie einen reizvollen Anblick. Auf jeden Fall sah sie nicht aus wie eine Frau, die mit Kriegsgeschrei und Streitaxt ein ganzes Heer von Vampiren angriff. Aber genau das hatte sie letzte Nacht getan.
    »Mmm, French Toast? Du kannst Gedanken lesen.« Glenna streichelte Blair über den Arm und trat an die Kaffeemaschine. »Soll ich dir helfen?«
    »Nein, ich habe alles im Griff. Du hast bisher sowieso den Löwenanteil der Küchenarbeit erledigt, und ich kann besser Frühstück zubereiten als Abendessen. Ist Hoyt noch nicht wach? Ich meine,
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