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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition)
Autoren: Alex Dengler
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Engel, der mehr Dämon als Engel ist. Lass doch Dein Herz und Deine Gefühle einmal in Deinem Leben den Vorrang. Nur dieses eine Mal! Wenn dir dieses, und nur dieses Gefühl sagt, ich will von Tom und seiner Liebe, die er mir schenken will, nie wieder etwas wissen, dann ist dein Brief, den Du mir schriebst, die Wahrheit. Aber nur dann!  
     
    Wie kann ich mich Dir noch mehr offenbaren, als in diesem Brief?
     
    Das Schicksal hatte uns zwei für immer zusammengeführt, und ein Dämon soll uns nun für immer trennen?
     
    „Du wirst mich jetzt sicher hassen ...“. Hassen? Dich und hassen? Einen Menschen, dem ich die liebevollsten und interessantesten fünfundzwanzig Stunden meines Lebens verdanke? Kann ich solch einen Menschen hassen? Andere vielleicht – aber ich nicht. In meinem Herzen ist der Platz für Dich frei. Mehr kann ich nun nicht mehr sagen. Wenn das Gefühl siegen sollte, und ich Dich sehen oder auch hören sollte, dann ... ich glaube diesen Satz brauche ich nicht zu beenden.
     
    Sollte nicht dein Lebenswunsch siegen, sondern ...
     
    Eines habe ich vergessen zu sagen. Ich mache es kurz und schmerzlos. Cooper ist am Dienstagnachmittag gestorben. Mein väterlicher Freund ist nun bei seiner großen Liebe, die er von dem Zeitpunkt an geliebt hatte, als er sie sah. Die letzten Tage verbrachte ich in tiefer Trauer. Er starb, nachdem er mir seinen letzten Satz sagte. „Du sollst mein Haus bekommen. Nur du kennst die Magie.“ Cooper meinte die Magie der Liebe, die für immer in diesem Haus gefangen sein wird. Magie kann nicht vergehen, die Magie der Liebe reicht bis über den Tod hinaus. Wenn man sie zulässt!
     
     
     
    Tom
     
     
    Die Tage zogen wie Nebelschwaden über Vermont hinweg. Sie beachteten weder Schmerz noch Hoffnung. Sie vergingen einfach schnell und ohne zu fragen. Tage, die einem nicht den Schlaf gönnten, der so wichtig wäre. Tage, die ohne Rücksicht die schwarzen Seiten des Lebens aufzeigten und geschehen ließen. Tage, die nichts gaben außer Schmerz und Trauer, ohne auch nur ein Zeichen der Hoffnung.
    Fünf Tage waren vergangen. Es war kein Wort gefallen. Kein geschriebenes. Kein gesprochenes. Kein übermitteltes. Nichts war geschehen. Außer, dass Toms Herz mit jeder Minute Schweigen einen weiteren Stich versetzt bekam. Das Blut der Liebe – welche so nah zu spüren war – wird vergossen aus Gründen, die nicht zu verstehen waren. Tom verstand sie zumindest nicht.
    Er schrieb nur wenige Seiten von seinem Roman. Sein Kopf explodierte förmlich von den dauerhaften Gedanken an Coopers Tod und Donnas Schweigen. Als er diese Nacht wieder nur wenige Minuten Schlaf fand, beschloss er Donna zu sehen.

Kapitel 27
     
     
    Der elfte Tag nach Donnas Abreise war angebrochen. Tom saß in seiner Viper, auf dem Weg zu Donna. Es waren noch circa fünfzig Meilen, dann würde er in Boston ankommen.
    Ein Anruf würde wahrscheinlich im nichts verhallen. Donnas Briefe deuteten auf ihr inneres Zerwürfnis hin. Tom erwartete keine Antwort mehr auf seinen Brief. Sie schrieb nicht mehr. Ihr Lebenswunsch hatte nicht gesiegt. Doch, wenn er sie sehe und einfach nur ein paar Worte und Blicke mit ihr wechselte, vielleicht würde sie dann ihr Herz öffnen können. Ihr Herz für Tom. Für immer.
     
    Tom hatte gerade die Harvard University hinter sich gelassen. Kurz flammten längst geschehene Erinnerungen wieder auf. An seine Eltern, die ihn unbedingt als Harvard Absolvent sehen wollten. Tom schlug mit der Hand aufs Lenkrad. Wenn er nach Harvard gegangen wäre, vielleicht wären seine Eltern dann nicht verunglückt. Vielleicht wären sie dann an diesem Abend nicht auf dieser Party gewesen. Es gehörte der Vergangenheit an. Alles hatte so geschehen müssen. Er hätte es nicht verhindern können.
    Ein halbes Jahr war vergangen, seitdem er das letzte Mal in einer Stadt war. Er war den Lärm und das Großstadtgetöse nicht mehr gewöhnt. Er sehnte sich sofort wieder nach seinem Häuschen in den Wäldern von Mackville. Doch er musste hier und heute eine Mission erfüllen, die Klarheit schaffen würde. Er fuhr die Massachusetts Avenue entlang über die Harvard Bridge und den Charles River hinweg. Donnas Wohnung war in einer Seitenstraße der Columbus Avenue gelegen. Was würde sie sagen, wenn er plötzlich vor der Tür stand? Er stellte sich ihren Gesichtsausdruck vor. Sein ganzer Körper stand unter Spannung.
    Er parkte die Viper vor dem Haus, in dem Donna mit ihrer Tochter Julia wohnen musste. Die letzte Stufe, nun
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