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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition)
Autoren: Alex Dengler
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die den Tag erst zum Tag werden lässt.
     
    Das mit dem dreimal am Tag müssen wir nochmals bereden, da ich danach dann blutleer wäre. Obwohl Du dies in einer Tonlage sagtest, wie einst Julia Roberts in „Pretty Woman“: „Du wirst aufstehen können, glaube mir, Du wirst aufstehen können.“ Puh. Was machst Du nur mit mir?
     
    Deine schüchterne Art, wenn Augenblicke nahten, die nicht nur Dich verlegen machten. Wenn Du kokett Deinen Zeigefinger in den Mund nahmst und Deine Lippen ein Erdbeben in mir auslösten.
     
    Ich bin schon wieder so nervös, wenn ich nur an diese Situationen zurückdenke. Dein Finger im Wein; mit dem Eiswürfel bewaffnet oder einfach nur Dein wohliger Duft; alles das durfte ich mit meinen Lippen spüren und mit meiner Nase riechen. Es war wunderschön!
     
    Nicht daran zu denken, was ich am Sonntagnachmittag sehen durfte: Dein seidenzarter Körper bedeckt mit nur wenig.
     
    Das ist Donna, der Engel, den ich nur lieben kann.
     
    Ein Satz kommt mir noch in Gedanken. Noch nie hat mich jemand so schön zum Frühstück gebeten wie Du. „Komm setz‘ dich zu mir Schatz.“ Das machte mich sehr glücklich.
     
    Wenn Du mit Deiner erotischen Stimme solche Dinge von Dir gibst, machst du mich schwach wie ein Koalababy.
     
    Ich könnte Dir noch viel schreiben, was ich in diesen fünfundzwanzig Stunden Deiner Anwesenheit gefühlt, wie auch gedacht habe, aber das würde dann noch die Länge meiner ersten Briefe sprengen.
     
    Ich freue mich nun, auf einen Besuch bei Dir und natürlich auch wieder, wenn Du mein Haus und die Viper, die Dir so gut gefallen hat, mit Deiner besonderen Ausstrahlung und Deinem träumerischen Duft beglückst. Wie Du gelernt hast, bei meinen zwei Lieblingen - nach fünfundzwanzig Stunden – in die Seele zu blicken, beachtlich.
     
    J. F. K. und Nixon vermissen Dich genauso wie ich!
     
     
     
    Tom        
     
     
    Toms Hand zitterte als er den letzten Buchstaben seines Namens aufs Papier schrieb. Seine Augen waren glasig. Er presste seine Lippen fest zusammen. Alle Energie, die er zur Verfügung hatte, widmete er diesem Brief an Donna.  
    Tom faltete den Brief und steckte ihn in ein graues Kuvert. Er hatte bereits heute Morgen vier Kuverts mit Donnas Anschrift in Boston versehen. Er konnte nach dem Aufstehen nichts anderes tun. Vier Briefe würden es sein, die er ihr schrieb, bis sie sich wieder sehen würden. So wusste er, dass er trotz ihrer Abwesenheit vier Begegnungen mit ihr haben würde. In jeder Zeile, die er schrieb, sah er Donna vor sich am Fenster vorbeigehen. Ihre ausgefallenen Rastazöpfchen unter einem feuerroten Tuch verborgen. Ihr Körper, gehüllt in den Mantel einer erotischen Unschuld. Sie lächelte ihn an. Seine und ihre Seele trieben wie Blätter im Wind. Tom schwankte zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, auch darum, weil sich Donna immer noch nicht gemeldet hatte. Er fuhr nach Hardwick, um den Brief an Donna abzuschicken. Was und vor allem wann würde sie ihm antworten?
     
    Die Rosen müsste sie doch nun schon längst erhalten haben, und Zeit, um ihn kurz anzurufen, sollte sie doch auch gehabt haben. Warum meldete sie sich dann nicht? Tom suchte eine Möglichkeit sich abzulenken. Warum sollte er jetzt nicht beginnen, seinen ersten Roman zu schreiben. Das erste Kapitel konnte er schreiben, ohne das Recherchematerial über die Indianer.
    Nächste Woche beginne ich mit den Recherchen, nach dem Besuch bei Donna, dachte er.
    Er holte sein Notebook hervor und begann mit den ersten Sätzen zu seinem Heldenepos über ein vertriebenes Volk.  
     
    Wie soll ich meine Geschichte beginnen? Mit dem Tod meiner Familie? Mit dem Tod meiner Freunde und Verwandten? Welcher Anfang soll gewählt werden, um mein tragisches Leben zu schildern, das in diesen Minuten, in denen ich diese Zeilen niederschreibe, nur noch an einem seidenen Faden hängt ...
     
    Tom schreckte auf. Er war unter dem Schreiben eingeschlafen. Es war zwei Uhr nachts. Seinen ersten Roman hatte er begonnen. Fünf Seiten hatte er bereits geschrieben, doch das Telefon hatte nicht geläutet.

Kapitel 24
     
     
    Das Plakat für das Straßenfest in Morrisville hatte er fertig. Er fuhr nach Hardwick und gab es Louis, zusammen mit seiner Werbebotschaft. Louis Gustavsson war begeistert und sagte: Da wäre ich nie draufgekommen. Tom lächelte nach dieser Antwort.
    Er bekam das Versprechen, nun frei tanken zu dürfen. Sie einigten sich auf drei Tankfüllungen. Seine rote Viper war
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