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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schmerz verschärft, das Geräusch
in seinem Kopf wurde zu einem Schrei. Mit jeder der ihn durchdringenden Wellen wurden ringsum Wasserfontänen aufgepeitscht; sie sahen aus wie die Greifarme eines Tiers, das sich aus seinen Ketten zu befreien versucht.
    Linker Hand nahm er Bewegung am Ufer wahr. Er wandte den Kopf und sah eine kleine Gestalt den Hang herunterklettern. Yuri.
    Wie war das möglich? Wie war er hierhergekommen?
    Yuri schaffte es bis zu der Stelle an der Uferböschung, wo Hawkers Rucksack liegen geblieben war.
    »Nein!«, rief Hawker.
    Yuri öffnete den Rucksack und zog den Bleibehälter heraus.
    »Nicht, Yuri!«
    Yuri hörte ihn nicht. Er öffnete den Behälter und starrte auf den Stein, als wäre der die Himmelspforte.
    Der Boden zitterte aufgrund der nächsten Energiewelle, aber Hawkers Blick blieb auf Yuri gerichtet.
    Ich glaube das alles nicht.
    Er hörte ein Rufen. Über den Lärm in seinem Kopf und das Chaos ringsum hinweg hörte er ein Rufen. Er sah nach oben. Danielle rutschte den Hang herunter und rannte auf Yuri zu.
    Eine neue Energiewelle peitschte durch den Schacht. Die Säule, auf der Hawker stand, wurde in ihrem Fundament erschüttert, und er stürzte zu Boden. Weitere Greifarme aus Wasser schlugen aus der Oberfläche, klatschten gegen die Wände und flogen umher wie verwirrte Geister.
    Da die Welt um ihn zerbrach und der Boden so heftig bebte, dass er nicht mehr stehen konnte, kroch Hawker vorwärts. Er sah die Kontergewichte und die Seile. Er entdeckte den Hebel, von dem Pfarrer Domingo gesagt hatte, er würde ihn finden.

    Moore hielt das Gaspedal durchgedrückt, aber vor ihm wurde das Licht schwächer. Das gewaltige Tor zum Yucca Mountain schloss sich.
    »Neunundzwanzig … achtundzwanzig … siebenundzwanzig …«
    Er erreichte den breiteren Bereich vor dem Eingang. Fast im gleichen Augenblick schoss der zweite Humvee links auf seine Höhe. Moore schwenkte zu ihm hinüber.
    Schüsse fielen, Kugeln schlugen in das Führerhaus. Moore zuckte zusammen, als der Rückspiegel zu Bruch ging. Sein Arm bekam einen Splitter ab und flog vom Lenkrad.
    Moores LKW schleuderte, ein Vorderreifen platzte, und das große Gefährt kippte zur Seite. Es schlug hart auf und schlitterte auf den Eingang zu. Zehn Meter vor der Schwelle kam es knirschend zum Stillstand.
    » Dreiundzwanzig … zweiundzwanzig … einundzwanzig …«
    Moore blickte durch die gesplitterte Windschutzscheibe. Blut lief ihm übers Gesicht, ein Auge schwoll zu. Aber es gab immer noch eine Chance.
    Er befreite sich aus dem Wrack und kroch zu dem schmaler werdenden Lichtstreifen.
    Er hörte die Sirenen, hörte die warnende Stimme.
    » Neunzehn … achtzehn …«
    Plötzlich konnte er sich nicht mehr bewegen. Er schielte mühsam aus seinem geschwollenen Auge nach hinten.
    Stecker stand auf dem Schoß seines Jacketts und sah auf ihn hinunter wie der Besitzer eines unfolgsamen Hunds, der auf die Leine getreten ist, um das Tier am Weglaufen zu hindern.
    »Sie kommen zu spät«, sagte Stecker. Er zerrte das
Jackett aus Moores Griff, während vor ihm das Tor mit einem gewaltigen metallischen Krachen zufiel.
    Stecker riss das Jackett auf, fand aber nichts darin.
    » Fünfzehn … vierzehn …«
    »Hier drin ist nichts!«, rief einer der Sicherheitskräfte aus dem Führerhaus des umgestürzten LKWs.
    »Wo ist er?«, schrie Stecker.
    Moore sah zu ihm hoch, zerschlagen und zitternd. »Ich habe ihn nicht«, sagte er schlicht.
    Aus Steckers Miene sprach äußerste Verwirrung, aber plötzlich schien er zu begreifen. Er blickte in den Tunnel zurück.
    »Ahiga.«
     
    In einem fernen Teil des Yucca Mountain, am oberen Ende eines Lüftungsschachts, der als Fluchtweg diente, hörte Nathaniel Ahiga den Countdown in die entscheidende Phase treten. Er stieß nach oben, gegen die Luke.
    » Drei …«
    In seinem Kopf drehte sich alles, er hatte Angst abzustürzen. Er stieß noch einmal, konnte die schwere Tür aber kaum bewegen.
    » Zwei …«
    Ahiga schrie einen Navajo-Fluch heraus und zwang die Luke auf. Die grelle Sonne Nevadas brannte ihm in die Augen, und er taumelte hinaus ins Freie und hielt den Stein in die Höhe.
    » Eins … «
     
    Hawker warf sich auf den Hebel.
    »Ich glaube«, flüsterte er und drückte ihn nach unten.
    Die Gegengewichte wurden freigesetzt. Schwere Steine fielen in Schächte links und rechts des Brunnens, und die
Seile glitten in ungeheurem Tempo über die Metallrollen. Etwas raste im Brunnenschacht zu ihm nach oben. Die Sperren
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