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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König
Autoren: J.R. Ward
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Vater wusste so viel mehr, als sie je gedacht hatte.
    Und er war viel zufriedener, als sie je erraten hätte.
    Sie strich mit der Hand über die erste Seite. Die Handschrift, blau, weil ein ordentlich ausgebildeter Anwalt nie mit Schwarz schrieb, war ordentlich und sauber, und so elegant und präzise, wie die Schlüsse, die er zog, und die Einsicht, die er ihr eröffnete.
    Gütige Jungfrau … so lange hatte sie mit ihm zusammengewohnt, doch erst jetzt wusste sie, in welcher Welt er lebte.
    Und eigentlich waren doch alle wie er, oder etwa nicht? Jeder lebte in seinem eigenen Dschungel, allein, egal, von wie vielen Leuten man umgeben war.
    War geistige Gesundheit nur eine Frage von weniger Affen? Oder vielleicht der gleichen Anzahl, aber von einer netteren Art?
    Der gedämpfte Klingelton ihres Handys ließ sie aufblicken. Sie langte in ihre Manteltasche und holte das Telefon heraus. » Hallo? « Sie erkannte am Schweigen, wer es war. » Rehvenge? «
    » Du wurdest gefeuert. «
    Ehlena stützte die Ellbogen auf den Tisch und bedeckte ihre Stirn mit der Hand. » Mir geht es gut. Ich wollte gerade schlafen gehen. Und du? «
    » Es war wegen der Tabletten, die du mir gebracht hast, stimmt’s? «
    » Das Abendessen war echt super. Hüttenkäse und Karottengemüse … «
    » Hör auf! « , blaffte er.
    Sie ließ den Arm sinken und zog die Stirn in Falten. » Ich bitte um Verzeihung? «
    » Warum hast du das getan, Ehlena? Warum zur Hölle … «
    » Okay, du solltest deinen Tonfall überdenken, sonst ist dieses Gespräch beendet. «
    » Ehlena, du brauchst diesen Job. «
    » Erzähl mir nicht, was ich brauche. «
    Er fluchte. Fluchte noch einmal.
    » Weißt du « , murmelte sie, » wenn ich jetzt noch den Soundtrack einlege und sich ein paar Maschinengewehrsalven dazugesellen, hätten wir einen Stirb langsam -Film. Wie hast du es überhaupt herausgefunden? «
    » Meine Mutter ist gestorben. «
    Ehlena stöhnte auf. » Was …? Lieber Himmel, wann? Ich meine, es tut mir so leid … «
    » Vor ungefähr einer halben Stunde. «
    Sie schüttelte langsam den Kopf. » Rehvenge, mein Beileid. «
    » Ich habe die Klinik angerufen um … das Einbalsamieren zu vereinbaren. « Er stieß die Luft mit der Art Erschöpfung aus, die sie ebenfalls empfand. » Jedenfalls … ja. Du hast mir keine SMS geschickt, ob du sicher angekommen bist. Deshalb habe ich nach dir gefragt, und auf diese Weise habe ich davon erfahren. «
    » Verflixt, ich hatte es vor, aber … « Naja, sie war damit beschäftigt gewesen, entlassen zu werden.
    » Aber das war nicht der einzige Grund, warum ich dich anrufen wollte. «
    » Nein? «
    » Ich … wollte nur deine Stimme hören. «
    Ehlena atmete tief durch, ihre Augen hefteten sich an die Zeilen in der Handschrift ihres Vaters. Sie dachte an alles, was sie auf diesen Seiten erfahren hatte, Gutes wie Schlechtes.
    » Witzig « , sagte sie. » Mir geht es heute Nacht genauso. «
    » Wirklich? Also … im Ernst? «
    » Ja, absolut … ja. «

2

    Wrath war in übler Stimmung, und das erkannte er daran, dass die Geräusche des Doggen, der die hölzerne Balustrade oben an der Haupttreppe wachste, in ihm den Wunsch weckte, die ganze verdammte Hütte in Brand zu stecken.
    Beth spukte ihm im Kopf herum. Was erklärte, warum er hier hinter seinem Schreibtisch saß und solche Schmerzen in der Brust spürte.
    Er verstand ja, warum sie wütend auf ihn war. Er glaubte ja auch, dass er irgendeine Form der Bestrafung verdiente. Er kam nur einfach nicht damit zurecht, dass Beth nicht zu Hause schlief und er seine Shellan per SMS fragen musste, ob er sie anrufen konnte.
    Der Umstand, dass er seit Tagen nicht geschlafen hatte, trug natürlich auch zu seiner miserablen Verfassung bei.
    Und wahrscheinlich sollte er sich auch wieder nähren. Aber ebenso wie beim Sex war auch dieses letzte Mal so lange her, dass er sich kaum daran erinnerte.
    Er sah sich im Arbeitszimmer um und wünschte, er könnte den Impuls zu schreien unterdrücken, indem er hinausging und etwas bekämpfte. Seine einzigen Alternativen waren ein Besuch im Trainingszentrum oder ein Besäufnis, und aus Ersterem kam er gerade und auf Letzteres hatte er keine Lust.
    Wieder blickte er auf sein Handy. Beth hatte noch nicht zurückgesimst, und seine SMS hatte er vor drei Stunden geschickt. Was in Ordnung war. Sie hatte wahrscheinlich einfach gerade zu tun. Oder sie schlief.
    Scheiße, es war überhaupt nicht in Ordnung.
    Er stand auf, steckte sein RAZR hinten in die
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