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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König
Autoren: J.R. Ward
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Immer. «
    Bella löste sich von ihm. » Du auch. «
    Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr. » Willst du dich mit deiner Familie etwas ausruhen? «
    Bella nickte. » Welches Zimmer sollen wir nehmen? «
    » Frag Mahmens Doggen. «
    » Das werde ich. « Bella drückte seine Hand, obwohl er es nicht fühlen konnte.
    Als er allein war, ging er zum Bett und holte sein Handy heraus. Ehlena hatte ihm in der letzten Nacht nicht mehr gesimst. Und als er jetzt die Nummer der Klinik aus seinem Nummernverzeichnis heraussuchte, versuchte er, sich keine Sorgen zu machen. Vielleicht hatte sie die Tagschicht gehabt. Gott, er hoffte, das hatte sie.
    Es war sehr unwahrscheinlich, dass etwas passiert war. Höchst unwahrscheinlich.
    Aber er würde sie dennoch anrufen.
    » Hallo, Klinik « , meldete sich eine Stimme in der Alten Sprache.
    » Hier ist Rehvenge, Sohn des Rempoon. Meine Mutter ist soeben dahingegangen, und ich muss Vorkehrungen treffen, um ihren Leichnam zu konservieren. «
    Die Frau am anderen Ende der Leitung keuchte. Keine der Schwestern mochte ihn, aber sie liebten seine Mutter. Alle liebten sie …
    Oder besser gesagt: hatten sie geliebt.
    Er rieb sich den Irokesen. » Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass Havers bei Nachtanbruch zu unserem Haus kommt? «
    » Ja, natürlich. Und darf ich im Namen von uns allen sagen, dass wir ihr Dahinscheiden zutiefst bedauern und ihr einen sicheren Eingang in den Schleier wünschen. «
    » Danke. «
    » Einen Moment. « Als die Frau wieder ans Telefon kam, sagte sie: » Der Doktor kommt sofort nach Sonnenuntergang zu Euch. Mit Eurer Erlaubnis wird er jemanden mitbringen, der ihm assistiert … «
    » Wen? « Rehv war sich nicht sicher, was er davon halten sollte, wenn es Ehlena war. Er wollte nicht, dass sie so bald schon mit der nächsten Leiche zu tun hätte, und der Umstand, dass es seine Mutter war, machte es noch schlimmer. » Ehlena? «
    Die Schwester zögerte. » Äh, nein, nicht Ehlena. «
    Er runzelte die Stirn, beim Tonfall der Schwester erwachte der Symphath in ihm. » Ist Ehlena letzte Nacht in die Klinik gekommen? « Wieder eine Pause. » Ist sie gekommen? «
    » Entschuldigt, darüber kann ich nicht reden … «
    Seine Stimme wurde zu einem tiefen Knurren. » Ist sie gekommen oder nicht. Einfache Frage. Ist sie. Oder ist sie nicht. «
    Die Schwester wurde nervös. » Ja, doch, sie ist gekommen … «
    » Und? «
    » Nichts. Sie … «
    » Also, wo liegt das Problem? «
    » Es gibt keines. « Der Ärger in ihrer Stimme verriet ihm, dass es Gespräche wie dieses waren, die ihn so beliebt bei der Belegschaft machten.
    Er bemühte sich um einen etwas ruhigeren Ton. » Offensichtlich gibt es ein Problem, und du wirst mir sagen, was es ist, oder ich rufe so lange an, bis jemand mit mir redet. Und wenn sich keiner dazu bereiterklärt, komme ich an den Empfangstresen und treibe euch alle in den Wahnsinn, bis jemand vom Team nachgibt und es mir sagt. «
    Es gab eine Pause, in der Du bist so ein Arschloch deutlich in der Luft schwang. » In Ordnung. Sie arbeitet nicht mehr hier. «
    Rehv zog pfeifend die Luft ein, und seine Hand schoss zu dem Plastiktütchen Penicillin, das er in der Brusttasche bei sich trug. » Warum? «
    » Das werde ich Euch nicht verraten, egal, was Ihr tut. «
    Es klickte leise, als sie auflegte.
    Ehlena saß in der heruntergekommenen Küche im Erdgeschoss, das Manuskript ihres Vaters vor sich. Sie hatte es zweimal an seinem Schreibtisch gelesen, dann hatte sie ihn ins Bett gebracht, war hier hinauf gekommen und hatte es noch einmal gelesen.
    Der Titel lautete: Im Regenwald des Affengeistes.
    Gütige Jungfrau der Schrift, hatte sie vorher geglaubt, Verständnis für den Mann zu haben, hatte sie jetzt Mitgefühl. Die dreihundert handgeschriebenen Seiten waren eine geführte Tour durch seine Geisteskrankheit, eine lebhafte, anschauliche Studie seiner Krankheit, wie sie angefangen und wohin sie ihn gebracht hatte.
    Sie blickte zur Aluminiumabdeckung an den Fenstern. Die Stimmen in seinem Kopf, die ihn malträtierten, hatten eine Vielzahl von Quellen, und eine davon waren Radiowellen von Satelliten auf Erdumlaufbahnen.
    All das wusste sie.
    Doch in seinem Buch verglich ihr Vater diese Alufolie mit seiner Psychose: Sowohl Folie als auch Schizophrenie hielten die Wirklichkeit von ihm fern, isolierten ihn … und gaben ihm die Sicherheit, die er brauchte. In Wahrheit liebte er seine Krankheit ebenso sehr, wie er sie fürchtete.
    Vor vielen, vielen Jahren,
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