Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Auge fiel, einem schweren Glaskerzenständer, und schleuderte ihn gegen den Spiegel. Als ihr Spiegelbild in tausend Scherben zerschellte, sah sie durch bittere Tränen die Stücke ihrer selbst zu Boden fallen.

22
    Butch warf sich gegen die Badezimmertür und riss am Türgriff, bis die Haut seiner Faust beinahe aufplatzte. Auf der anderen Seite hörte er Marissa weinen. Dann ein lautes Klirren.
    Noch einmal drückte er die Schulter gegen das Holz. »Marissa!«
    Wieder und wieder rammte er gegen die Tür, doch dann hielt er inne und lauschte. Als er nur Schweigen vernahm, bekam er es mit der Angst. »Marissa?«
    »Geh einfach.« Die stille Verzweiflung in ihrer Stimme ließ seine Augen brennen. »Geh … einfach.«
    Er legte die Hand flach auf das Holz, das sie voneinander trennte. »Es tut mir so leid.«
    »Geh … geh einfach. Bitte, du musst hier weg.«
    »Marissa …«
    »Ich komme erst heraus, wenn du weg bist. Geh!«
    Wie in einem Albtraum gefangen, nahm er sein Jackett und taumelte aus dem Zimmer, mit weichen Knien und tauben
Füßen. Draußen im Flur ließ er sich gegen eine Wand sinken und schlug den Kopf gegen den Putz.
    Wenn er die Augen schloss, sah er immer nur sie vor sich, in die Ecke gekauert, zitternd, abwehrend, das Kleid lose über den bloßen Brüsten hängend, als wäre es ihr vom Leib gerissen worden.
    Er war so ein Scheißkerl. Sie war eine wunderbare Frau, eine Jungfrau, und er hatte sie wie eine Hure behandelt, hatte es zu weit getrieben, nur weil er sich nicht hatte beherrschen können. Egal, wie heiß sie brannte, sie war nicht an das gewöhnt, was sich ein Mann beim Sex alles wünschte. Oder was geschah, wenn die Triebe eines Mannes die Kontrolle übernahmen. Und obwohl ihm all das klar gewesen war, hatte er sie trotzdem auf das Bett gedrückt und festgehalten, während er es ihr mit der Zunge machte, verflucht noch mal.
    Wieder knallte Butch den Hinterkopf gegen die Wand. Lieber Gott, sie hatte solche Angst gehabt, sie hatte sogar ihre Fänge gefletscht, als müsste sie sich vor ihm schützen.
    Mit einem schmutzigen Fluch rannte er die Treppe hinunter, versuchte, vor seinem Selbstekel wegzulaufen. Aber er wusste, dass er niemals so schnell und so weit laufen könnte.
    Als er in die Halle kam, rief jemand: »Butch? Hey, Butch! Alles klar?«
    Er stürmte nach draußen, sprang in den Escalade und ließ den Motor röhren. Er wollte nichts, als sich bei ihr so lange zu entschuldigen, bis er heiser war; doch er war der letzte Mensch auf Erden, den sie jetzt im Moment sehen wollte. Und das konnte er gut nachvollziehen.
    Er jagte den SUV Richtung Innenstadt zu Vs Wohnung.
    Bis er den Escalade geparkt hatte und mit dem Aufzug zum Penthouse hochfuhr, war er schon so weit, von der Brücke
zu springen, so mitgenommen war er. Er riss die Tür auf…
    O Scheiße!
    Im Schein schwarzer Kerzen lag V vornübergebeugt, den Kopf gesenkt, die von Leder umhüllten Hüften vor- und zurückstoßend, die nackten Schultern und massigen Arme hart angespannt. Unter ihm war eine Frau an Hand- und Fußgelenken auf den Tisch gefesselt, den ganzen Körper in Leder gekleidet außer den Spitzen ihrer Brüste und der Stelle, an der V sich in ihre Mitte bohrte. Obwohl sie eine Maske über dem Gesicht trug und einen Ballknebel im Mund hatte, war Butch sich ziemlich sicher, dass sie kurz vor einem Orgasmus stand. Sie machte leise wimmernde Geräusche und bettelte um mehr, selbst als ihr Tränen über die mit Leder bedeckten Wangen rannen.
    Als V den Kopf vom Hals der Frau hob, leuchteten seine Augen, und seine Fänge waren so lang … jedenfalls müssten die Wunden an ihrem Hals unter Umständen genäht werden, anders ausgedrückt.
    »Sorry«, platze es aus Butch heraus, und er machte sich schleunigst aus dem Staub.
    Wie im Nebel lief er zurück zum Wagen, ihm fiel nicht ein, wohin er jetzt fahren könnte. Also setzte er sich einfach auf den Fahrersitz, den Schlüssel im Zündschloss, die Hand auf der Gangschaltung … und sah Vishous vor sich.
    Die leuchtenden Augen. Die langen Fänge. Der Sex.
    Ihm fiel wieder ein, wie wenig Sorgen sich Marissa gemacht hatte, krank zu sein. Und dann hörte er im Geiste ihre Stimme. Ich komme schon klar. Und dann: Ich will dir nicht wehtun.
    Was, wenn Marissa sich ernähren musste? Was, wenn sie ihn deswegen fortgeschickt hatte? Sie war eine Vampirin, Grundgütiger. Oder glaubte er etwa, ihre wunderschönen Fänge seien nur zur Dekoration gedacht?

    Er legte den Kopf aufs Lenkrad. O Mann, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher