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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer
Autoren: J.R. Ward
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»Da waren auf jeden Fall zwei. Der andere war der Kerl, der an jenem Abend am Steuer des Hummer gesessen hat.«
    »Bist du sicher, dass er tot war?«
    »Er lag mit zerschmettertem Schädel am Boden.« Plötzlich spürte er, dass Beth unruhig wurde und drückte ihre Hand. »Genug jetzt, wir sprechen später darüber.«
    »Nein, ist schon in Ordnung«, sagte sie.
    »Später.« Er küsste ihren Handrücken und strich sich damit über die Wange. Als ihre Blicke sich begegneten, wollte er sie beruhigen. In diesem Moment hasste er die Welt, in die er sie geholt hatte.
    Doch sie lächelte ihn an, und er wandte sich wieder den Brüdern zu.
    »Eine Sache noch«, sagte er. »Ihr alle werdet zusammenziehen. Ich will, dass die Bruderschaft gemeinsam an einem Ort wohnt. Zumindest für die nächsten Jahre.«
    Tohr wand sich sichtlich. »O Mann, das wird Wellsie aber gar nicht gefallen. Wir haben gerade erst ihre Traumküche einbauen lassen.«
    »Für euch beide überlegen wir uns etwas. Besonders, da ein Kind unterwegs ist. Aber der Rest von euch kann eine WG bilden.«
    Murren erhob sich. Ernsthaftes Murren.
    »Hey, es könnte noch schlimmer kommen«, meinte Wrath. »Ich könnte euch zwingen, bei mir zu wohnen.«

    »Auch wieder wahr«, gab Rhage zu. »Mann, Beth, wenn du mal eine Pause von ihm brauchst –«
    Wrath knurrte.
    »Was ich eigentlich sagen wollte«, wehrte Hollywood ab. »Sie kann jederzeit bei uns allen einziehen. Wir passen auf sie auf.«
    Glücklich sah Wrath Beth an. Gott, sie war so schön. Seine Gefährtin. Seine Geliebte. Seine Königin.
    Er lächelte, er konnte die Augen einfach nicht von ihr abwenden. »Lasst uns allein, Gentlemen. Ich möchte mit meiner Shellan allein sein.«
    Im Gehen grinsten die Brüder anerkennend. Als wüssten sie, was er vorhatte.
    Wrath mühte sich im Bett ab, versuchte sich aufzurichten, so dass das Gewicht seines Oberkörpers auf den eigenen Hüften ruhte.
    Beth sah ihm gelassen zu; helfen würde sie ihm nicht.
    Als er es endlich geschafft hatte, rieb er sich erwartungsvoll die Hände. Er konnte jetzt schon ihre Haut spüren.
    »Wrath«, sagte sie warnend, als er sie anstrahlte.
    »Komm schon her, Lielan. Abgemacht ist abgemacht.«
    Selbst wenn er sie einfach nur festhalten konnte. Aber er musste sie in seinen Armen spüren.

29
    José de la Cruz schüttelte die Hand des Brandsachverständigen. »Danke, ich warte dann auf Ihren schriftlichen Bericht. «
    Der Mann betrachtete kopfschüttelnd die Überreste der Caldwell Martial Arts Academy. »So etwas hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es ist fast, als hätte jemand eine Atombombe gezündet. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich in die Akte schreiben soll.«
    José sah dem Mann nach, als er zu seinem Truck ging und davon fuhr.
    »Fährst du zurück zur Wache?«, fragte Ricky, während er in seinen Streifenwagen kletterte.
    »Noch nicht. Ich habe in der Stadt noch was zu erledigen. «
    Ricky winkte ihm zu und startete den Motor.
    Allein am Tatort holte José tief Luft. Der Brandgeruch war stechend, selbst noch nach vier Tagen.
    Auf dem Weg zu seinem Wagen blickte er auf seine
Schuhe. Sie waren blassgrau von dem Ruß, der den Schauplatz dreißig Zentimeter hoch bedeckte. Das Zeug wirkte eher wie Vulkanasche als wie die Überreste eines normalen Brandes. Und die Gebäuderuinen waren auch merkwürdig. Normalerweise blieben Teile des Mauerwerks stehen, egal wie heiß das Feuer war. Doch hier war nichts mehr übrig. Das gesamte Gebäude war dem Erdboden gleichgemacht.
    Auch er hatte so etwas noch nie zuvor gesehen.
    José setzte sich ans Steuer, steckte den Schlüssel in die Zündung und legte den Gang ein. Er fuhr acht Meilen in östlicher Richtung, in eines der härteren Pflaster der Stadt. Eine Reihe unscheinbarer Wohnblocks tauchte vor ihm auf, urbanes Unkraut, das aus dem Asphaltboden emporschoss.
    Vor einem dieser Blocks hielt er an und stellte den Motor ab. Es dauerte lange, bis er sich dazu durchringen konnte, auszusteigen.
    Nervös ging er zur Eingangstür. Ein Pärchen kam heraus, sie hielten ihm die Tür auf. Er stieg drei Stockwerke hinauf und ging einen heruntergekommenen Korridor mit braunem Teppichboden entlang, der von tausenden von Füßen abgetreten war.
    Die Tür, nach der er suchte, war schon so oft überstrichen worden, dass die ehemaligen Kassetten darin kaum noch zu erkennen waren.
    José klopfte, doch er rechnete nicht damit, dass jemand öffnete.
    Das Schloss zu knacken, dauerte nur eine Sekunde.
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