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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer
Autoren: J.R. Ward
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Hand. Tohrment balancierte den Kopf auf den Knien. Und Phury lag auf der Seite und hielt einen Wurfstern umklammert wie ein schlafendes Kind seinen Teddybär.
    Wo war Zsadist?
    »Ich bin hier drüben«, sagte er leise.
    Sie zuckte zusammen und sah nach rechts. Da stand Zsadist in voller Montur, Pistolenhalfter an der Hüfte, Dolche überkreuzt auf der Brust, eine Kette in der Hand. Seine glitzernden schwarzen Augen wichen ihrem Blick nicht aus.
    »Ich bin dran mit Wache halten. Wir haben uns abgewechselt. «
    »Ist es hier so gefährlich?«
    Er runzelte die Stirn. »Weißt du es denn noch nicht?«
    »Was denn?«
    Er zuckte die Achseln und sah den Flur hinunter. Sein Blick suchte alles ab.

    »Die Bruderschaft beschützt die, die zu ihr gehören.« Seine Augen richteten sich auf sie. »Wir würden dich oder ihn niemals ohne Schutz hier allein lassen.«
    Sie spürte, dass er ihr auswich, doch sie wollte ihn nicht bedrängen. Sie und Wrath waren hier in Sicherheit, nur das zählte.
    »Danke«, flüsterte sie.
    Zsadist sah rasch zu Boden.
    Wie verbissen er jeder Nähe ausweicht, dachte sie.
    »Wie spät ist es?«, wollte sie wissen.
    »Vier Uhr nachmittags. Am Donnerstag übrigens.« Zsadist rieb sich mit der Hand über den geschorenen Schädel. »Also, äh, wie geht es ihm?«
    »Er ist aufgewacht.«
    »Ich wusste, er würde leben.«
    »Wirklich?«
    Seine Lippe verzog sich auf einer Seite, als wolle er lächeln. Doch dann fing er sich wieder. Er sah sie mit einem unnahbaren Ausdruck an.
    »Ja, Beth, ich wusste es. Kein Gewehr könnte ihn jemals von dir fernhalten.«
    Und dann wandten sich Zsadists Augen schnell von ihr ab.
    Die anderen regten sich allmählich. Kurze Zeit später waren sie alle auf den Beinen und sahen sie erwartungsvoll an. Butch schien sich unter den Vampiren wie zu Hause zu fühlen, stellte sie fest.
    »Wie geht es ihm?«
    »Gut genug, um mir zu sagen, was ich tun soll.«
    Die Brüder lachten laut. Erleichterung schwang darin mit. Und Stolz. Und Liebe.
    »Braucht einer von euch beiden etwas?«, erkundigte sich Tohr.
    Beth blickte reihum in ihre Gesichter. Auf jedem lag gespannte
Erwartung. Als hofften sie, Beth würde ihnen etwas zu tun geben.
    Das ist jetzt wirklich meine Familie, dachte sie.
    »Ich denke, im Moment nicht.« Beth lächelte. »Er will euch alle sicher bald sehen.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Tohr. »Kannst du noch? Willst du mal eine Pause machen?«
    Sie schüttelte den Kopf und schob die Tür zum OP auf. »Bis er hier auf seinen eigenen Füßen heraus läuft, weiche ich ihm nicht von der Seite.«
     
    Als sich die Tür hinter Beth schloss, hörte Butch Vishous leise pfeifen.
    »Das ist eine tolle Frau, was?«, sagte V.
    Tiefes, zustimmendes Gemurmel.
    »Und anlegen möchte man sich mit ihr auch nicht«, fuhr der Bruder fort. »Mann, ihr hättet sie sehen sollen, als wir in die Scheune kamen. Sie stand über ihm, bereit, uns beide anzugreifen, notfalls mit den bloßen Händen. Als wäre Wrath ihr Schutzbefohlener, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Ob sie wohl eine Schwester hat?«, fragte Rhage.
    Phury lachte. »Du wüsstest doch gar nicht, was du mit einer anständigen Frau anfangen solltest, wenn du mal einer begegnen würdest.«
    »Das kommt ausgerechnet von dir, Herr Zölibat?« Doch dann rieb sich Hollywood die Stoppeln am Kinn, als müsse er allein alle Rätsel der Menschheit lösen. »Ach zum Teufel, Phury, du hast vermutlich Recht. Trotzdem, man wird ja wohl noch träumen dürfen.«
    »Das darf man«, murmelte V.
    Butch dachte an Marissa. Er hoffte immer noch, dass sie zu ihnen herunter kommen würde. Aber seit sie am Morgen nach der Operation gegangen war, hatte er sie nicht
mehr gesehen. Sie hatte so verhärmt ausgesehen, so bekümmert. Aber sie hatte ja auch genug Sorgen. Der Tod ihres Bruders rückte näher, so schnell wie Wrath sich erholte.
    Butch wollte zu ihr gehen, doch er war sich nicht sicher, ob ihr seine Gegenwart willkommen wäre. Er kannte sie einfach nicht gut genug. Sie hatten erst so wenig Zeit miteinander verbracht.
    War er für sie nur eine Kuriosität? Frisches Blut, das sie schmecken wollte? Oder doch mehr als das?
    Butch sah den Flur hinunter, als könne er sie dadurch zu sich rufen.
    Gott, er sehnte sich danach, sie zu sehen. Und sei es nur, um sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging.

28
    Einige Tage später setzte Wrath sich mühsam im Bett auf, bevor die Brüder hereinkamen. Er wollte nicht, dass sie ihn auf dem Rücken liegen
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