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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd
Autoren: J.R. Ward
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Jungs und ich stehen hinter dir. So wie wir das sehen, tust du, was du tun musst, und du hattest immer Recht damit. Jeder, dem du ein paar verpasst hast, hatte es auch verdient. Aber vielleicht hattest du bisher einfach nur Glück? Was wenn du jemanden verletzt, der nicht —«
    »Du kannst mit der Predigt aufhören. Sie interessiert mich nicht.« Er umfasste den Türgriff.
    José drückte seinen Arm. »Du bist nicht mehr im Dienst, O’Neal. Und dich kopflos in Ermittlungen zu stürzen, von denen du abgezogen wurdest, wird Janie auch nicht wieder lebendig machen.«
    Butch stieß geräuschvoll den Atem aus, als hätte ihm jemand in den Bauch geboxt. »Willst du noch mal nachtreten oder was?«
    José ließ seinen Arm los und zog ein Gesicht, als würde er das Handtuch werfen. »Tut mir leid. Aber dir muss klar sein, dass du einzig und allein dir selbst schadest, wenn du dich noch weiter da reinsteigerst. Deiner Schwester wirst du damit jedenfalls nicht helfen.«
    Butch schüttelte langsam den Kopf. »Verdammter Mist. Das weiß ich doch.«
    »Bist du sicher?«
    Ja, das war er. Es hatte ihm wirklich Spaß gemacht, Billy
Riddle wehzutun, aber das war Rache gewesen für das, was er Beth angetan hatte. Es hatte nichts mit seiner Schwester zu tun. Janie war tot. Sie war schon sehr, sehr lange tot.
    Trotzdem, Josés trauriger Blick gab ihm das Gefühl, unheilbar krank zu sein.
    »Alles wird gut«, hörte er sich sagen. Obwohl er nicht daran glaubte.
    »Lass es nicht darauf ankommen, okay?«
    Butch riss die Tür auf. »Was anderes hab ich nicht gelernt, José.«
     
    Mr X lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und dachte an die bevorstehende Nacht. Er war bereit für einen neuen Versuch, auch wenn die Innenstadt momentan ein heißes Pflaster war. Erst die Autobombe, dann die Entdeckung der toten Hure. In der Nähe des Screamer’s Vampire zu jagen, war riskant, aber das Risiko machte die Herausforderung umso größer.
    Auf den Punkt gebracht: Wenn man einen Hai fangen wollte, durfte man nicht im Süßwasser fischen. Er musste dahin gehen, wo sich die Vampire aufhielten.
    Er konnte es kaum erwarten.
    In letzter Zeit hatte er seine Foltertechniken verbessert. Und heute Morgen noch, bevor er sich auf den Weg zur Academy machte, hatte er seinen Arbeitsplatz im Schuppen inspiziert. Seine Werkzeuge waren auf Hochglanz poliert und ordentlich aufgereiht: Ein Zahnarztbohrerset; Messer in unterschiedlichen Größen; ein Kugelhammer und ein Meißel; ein Fuchsschwanz.
    Und ein Eisportionierer. Für die Augen.
    Der Trick lag natürlich darin, auf dem feinen Grat zwischen Schmerz und Tod zu wandeln. Schmerz konnte sich stundenlang hinziehen, tagelang. Tod war der ultimative Ausschalter.

    Es klopfte an der Tür.
    »Herein.«
    Es war die Empfangsdame, eine aufgepumpte Frau mit Armen wie Schraubzwingen, Beinen wie Baumstämmen und keinerlei erkennbarer Oberweite. Ihre Widersprüchlichkeit erstaunte ihn immer wieder aufs Neue. Obwohl sie ganz offensichtlich unter rasendem Penisneid litt, weswegen sie Steroide schluckte und Gewichte stemmte wie ein russischer Bodyguard, legte sie viel Wert auf Schminke. Und auf ihre Haare. In ihrem üblichen abgeschnittenen T-Shirt und den Leggings sah sie aus wie eine schlecht gestylte Transe.
    Man sollte immer wissen, wer man ist, dachte er. Und wer man nicht ist.
    »Da will sie jemand sprechen.« Ihre Stimme war ungefähr eineinhalb Oktaven zu tief. »O’Neal war der Name, glaube ich. Benimmt sich wie ein Bulle, hat aber keine Marke gezeigt.«
    »Sagen Sie ihm, ich komme gleich.« Du Missgeburt, fügte er im Geist hinzu. Freak.
    Trotzdem musste Mr X lachen, als sie die Tür hinter sich schloss. Er. Was auch immer.
    Ausgerechnet er, ein Mann ohne Seele, der von Berufs wegen Vampire tötete, nannte sie einen Freak?
    Zumindest hatte er ein Ziel im Leben. Und einen Plan.
    Sie würde heute Abend einfach nur wieder in Gold’s Fitnessstudio gehen. Um fünf Uhr, direkt von der Arbeit aus.
     
    Als Havers Schritte vor dem Esszimmer hörte, sah er stirnrunzelnd von seinem Teller auf. Er hatte gehofft, seine Mahlzeit ohne Unterbrechung beenden zu können.
    Aber es war keiner der Doggen, die ihn zu einem neuen Patienten rufen wollten.
    »Marissa!« Er stand auf.
    Sie rang sich für ihn ein Lächeln ab. »Ich dachte, ich
komme mal herunter. Ich bin es leid, so viel Zeit in meinem Zimmer zu verbringen.«
    »Ich bin hocherfreut über deine Gesellschaft.«
    Als sie zum Tisch kam, zog er den Stuhl für sie heran. Jetzt
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