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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd
Autoren: J.R. Ward
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aussuchen. Das wäre wunderbar.«
    »Gut. Ich kenne mehrere geschmackvolle Boutiquen, die wir aufsuchen können. Der Herr hat ebenfalls um Kleidung gebeten. Ich glaube, er möchte für Euch so gut wie möglich aussehen.«
    Als sie auflegte, blieb das Grinsen auf ihrem Gesicht wie festgeklebt.
     
    Wrath hinterließ eine Nachricht auf Beths Mailbox und drehte sich im Bett um. Er tastete nach seiner Blindenuhr. Drei Uhr nachmittags. Er hatte etwa sechs Stunden geschlafen,
mehr als üblich, aber er brauchte immer Ruhe, wenn er getrunken hatte.
    Gott, er wünschte sie wäre hier.
    Tohr hatte ihm bei Tagesanbruch Bericht erstattet. Die beiden waren die ganze Nacht wach geblieben und hatten Godzilla-Filme geschaut. Der Stimme des Kriegers nach zu urteilen, war er halb in sie verliebt.
    Was Wrath gleichzeitig gut verstehen konnte und kaum aushielt.
    Aber immerhin hatte er sich richtig entschieden, als er Tohr zu ihr geschickt hatte. Rhage hätte definitiv versucht, bei ihr zu landen. Und dann hätte Wrath etwas zerbrechen müssen. Einen seiner Arme. Oder ein Bein. Oder beides. Vishous hatte zwar nicht Mr Hollywoods umwerfend gutes Aussehen, aber trotzdem strotzte er vor Anziehungskraft. Und Phurys Zölibatschwur war stark, aber warum ihn in Versuchung führen?
    Zsadist?
    Diese Option hatte er nicht einmal in Betracht gezogen. Die Narbe auf dem Gesicht des Bruders hätte sie zu Tode erschreckt. Scheiße, nicht mal Wrath konnte sich das Wundmal anschauen. Und Todesangst war Zs bevorzugtes Aphrodisiakum. Dabei ging ihm einer ab wie anderen Männern bei den Dessous von Victoria’s Secret.
    Nein, Tohr würde wieder Wache schieben müssen, wenn es noch mal nötig wurde.
    Wrath reckte sich. Das Gefühl der Satinbettwäsche auf seiner nackten Haut weckte die Sehnsucht nach Beth. Jetzt, wo er getrunken hatte, fühlte sich sein Körper stärker als je zuvor an. Als wären seine Knochen aus Granit und seine Muskeln Stahlseile. Er war wieder er selbst, und sein ganzes Ich brannte darauf, wieder in Aktion zu treten.
    Nur bereute er bitterlich, was mit Marissa geschehen war.

    Er dachte an die vergangene Nacht zurück. Sobald er seinen Kopf von ihrem Hals gehoben hatte, wusste er, dass er sie beinahe getötet hätte. Und nicht, weil er so viel getrunken hatte.
    Sie hatte sich von ihm weggedrückt, ihr Körper zitterte vor Kummer, als sie vom Bett aufstand.
    »Marissa – «
    »Herr, ich entlasse dich. Aus deinem Eid. Du bist frei von mir.«
    Er hatte geflucht und sich hundeelend gefühlt für das, was er ihr angetan hatte.
    »Ich verstehe deine Wut nicht«, hatte sie schwach gesagt. »Das war es, was du immer wolltest, und ich gewähre es dir jetzt.«
    »Ich wollte nie – «
    »Mich«, hatte sie geflüstert. »Ich weiß.«
    »Marissa – «
    »Bitte sag es nicht. ich könnte es nicht ertragen, die Wahrheit von deinen Lippen zu hören, auch wenn ich sie sehr gut kenne. Du hast dich immer geschämt, an mich gekettet zu sein.«
    »Wovon redest du überhaupt?«
    »Ich widere dich an.«
    »Was?«
    »Glaubst du, ich hätte das nicht bemerkt? Du konntest es nicht erwarten, endlich frei zu sein. Ich trinke und dann verkrampfst du dich, als müsstest du dich zwingen, meine Anwesenheit zu ertragen.« Sie hatte zu schluchzen begonnen. »Ich habe immer versucht, sauber zu sein, wenn ich zu dir kam. Stundenlang habe ich mich in der Badewanne eingeweicht und mich gewaschen. Aber ich kann den Schmutz nicht finden, den du an mir siehst.«
    »Marissa, hör auf. Hör einfach auf. Es liegt nicht an dir.«

    »Ja, ich weiß. Ich habe die Frau gesehen. In deinen Gedanken. « Sie erschauderte.
    »Es tut mir leid«, hatte er gesagt. »Und du hast mich nie angewidert. Du bist wunderschön – «
    »Sag das nicht. Nicht jetzt.« Marissas Stimme war hart geworden. »Wenn überhaupt, dann sollte es dir leid tun, dass ich so lange gebraucht habe, um die Wahrheit zu erkennen. «
    »Ich werde dich trotzdem beschützen«, hatte er geschworen.
    »Nein, das wirst du nicht. Ich gehe dich nichts mehr an. Nicht, dass ich das jemals getan hätte.«
    Und dann war sie gegangen. Kurz hing noch eine salzige Brise in der Luft, bevor sie sich auflöste.
    Wrath rieb sich die Augen. Er war entschlossen, es irgendwie wieder gutzumachen. Noch war er sich nicht sicher, wie er das anstellen würde. Nach allem, was sie seinetwegen durchgemacht hatte. Aber er würde nicht zulassen, dass sie einst in den Äther entschwand und glaubte, sie hätte ihm nichts bedeutet. Oder dass er sie in
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