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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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noch keine fünf Jahre zurück.
    »Lily Fletcher .«
    Fletcher war eine Programmiererin mit blondem Haar und heller Haut, die Blackstone der Abteilung für Cyberverbrechen abgeworben hatte. Von ihr hatte Alec auch schon gehört. In ihrer Familie hatte sich irgendeine Tragödie ereignet, aber an die Einzelheiten konnte er sich nicht mehr erinnern. Sie war wahrscheinlich Ende zwanzig, wirkte ruhig und still. Alec würde darauf wetten, dass sie noch keinerlei Erfahrung im Außendienst hatte – aber das Leuchten in ihren Augen verriet, wie eifrig sie bei der Sache war.
    »Kyle Mulrooney .«
    Mulrooney war ein kräftiger Mann mittleren Alters – ein Agent durch und durch. Mit dem Seitenscheitel in den pomadigen Haaren, dem locker sitzenden Anzug und der zu eng gebundenen Krawatte sah er aus, als würde er diesen Job schon seit einigen Jahrzehnten machen. Ein Polizeibeamter der alten Schule – und wahrscheinlich zäh wie Leder.
    »Jackie Stokes .«
    Auch sie kam ursprünglich aus der Abteilung für Cyberverbrechen. Die attraktive Afroamerikanerin wirkte tougher, gewiefter als ihre blonde Kollegin. Vermutlich ungefähr Anfang vierzig, um die zehn Jahre älter als Alec selbst. Sie arbeitete seit fünfzehn Jahren beim FBI . Und sie war eine der Ersten, die Blackstone ins Team geholt hatte. Offenbar wollte er Agenten mit Erfahrung, die offen für Neues waren.
    So wie Alec.
    Allerdings war er überzeugt, dass Jackie Stokes im Gegensatz zu ihm nicht deswegen hier gelandet war, weil sie sich zwischen Blackstone und dem Arbeitsamt hatte entscheiden müssen.
    »Bitte nehmen Sie Platz, Alec. Wir haben gerade erst angefangen .« Blackstone kehrte zu seinem Stuhl am Kopfende des Tisches zurück und drückte einige Tasten auf einem Laptop. Auf einer Leinwand hinter ihm wurden zwei Fotos sichtbar, die aussahen, als hätte sie jemand aus einem Jahrbuch ausgeschnitten.
    »Das sind die beiden Jungen ?« , fragte Lily Fletcher, schüttelte leicht den Kopf und verzog den Mund. Der blonden jungen Frau standen ihre Gefühle ins Gesicht geschrieben. Keine gute Eigenschaft, wenn man mit Gewaltverbrechen zu tun hatte.
    »Ja « , antwortete Blackstone.
    Genau wie die anderen starrte Alec auf die strahlenden Gesichter der beiden typisch amerikanischen Teenager, die sie von der Leinwand herab anlächelten. Ihr unauffälliges Aussehen gab keinerlei Aufschluss darüber, ob sie Opfer oder Verdächtige waren. Alec wusste aus Erfahrung, dass beides möglich war, und wartete auf weitere Hinweise.
    »Die Ärmsten « , murmelte Fletcher.
    Opfer. Aber noch wusste er nicht, wem oder was sie zum Opfer gefallen waren.
    Blackstone drehte sich auf seinem Stuhl zur Leinwand um. »Jason Todd, siebzehn Jahre alt; Ryan Smith, sechzehn Jahre. Beide kommen aus Wilmington im Bundesstaat Delaware .«
    Die Bilder verschwanden, und eine Collage aus verschiedenen Fotos erschien. Der Großteil zeigte die Jungen, wie sie Seite an Seite für die Kamera posierten. Auf einigen Aufnahmen hielt der Größere der beiden, der blonde Jason Todd, seinen hageren Freund im Schwitzkasten, die Fingerknöchel gegen dessen Schädel gedrückt.
    Alec fing an, die Einzelheiten zu analysieren, und hatte bereits ein Bild von der Beziehung der beiden Jungs vor Augen. Zweifellos war Jason der Anführer, Ryan sein Mitläufer. War der treue Freund seinem Kumpel auch diesmal wieder in eine gefährliche Situation gefolgt?
    »Sie waren in der Mittelstufe, beide gute Schüler, spielten Lacrosse; seit der Kindheit beste Freunde .« Mit ruhiger, unaufgeregter Stimme zählte Blackstone diese Einzelheiten auf, ohne irgendwelche Gefühle zu offenbaren. »Vor neun Tagen sind sie verschwunden .«
    Alec würde sich hüten, Blackstone zu unterbrechen, damit er nur für ihn die bereits bekannten Fakten noch einmal durchging. Ihm selbst waren Zuspätkommer auch immer auf die Nerven gegangen. Also beschloss er, das zu tun, was er immer tat – die Initiative ergreifen. Er zog es vor, Teil der Handlung zu sein, statt hinter den Kulissen zu warten.
    Monatelang hatte er sich im Hintergrund gehalten und versucht, all das wiederzuerlangen, was ihm auf einen Schlag zwischen den Fingern zerronnen war: seine Gesundheit, sein Job, sein Leben – ja, auch sein Verstand. Sei vorsichtig, mach langsam, geh auf Nummer sicher – das hatten ihm alle geraten, einschließlich seines Arztes, seines vom FBI zugewiesenen Therapeuten und seiner Freunde. Aber dann hatte er erkannt: Je länger er auf Nummer sicher ging, desto tiefer
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