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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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wahrscheinlich bei den meisten Fällen mit der BAU und dem ViCAP – dem Violent Criminal Apprehension Program – austauschen. Einige derer Mitglieder ließen sich bekanntermaßen nicht sonderlich gern in die Akten schauen. Genau wie Alec selbst noch vor wenigen Monaten.
    Er war engagiert und zielstrebig gewesen, hatte siebzig Stunden die Woche gearbeitet und sich nicht oft vorwerfen lassen müssen, seine Kollegen zu freundlich zu behandeln. Während er seine Arbeit mit vollem Einsatz erledigte – weswegen allerdings sein Privatleben viel zu kurz kam, wie die meisten seiner Exfreundinnen bezeugen konnten – , hatte er sich bemüht, so viel wie möglich über Profiling zu lernen. Der nächste heiß begehrte Teamleiterposten, der frei wurde, wäre ihm garantiert sicher gewesen.
    Bis die Sache in Atlanta passiert war. Das Desaster, die Schießerei. Danach war sein Name nur noch auf einem Stapel Krankenberichte und auf Dokumenten zu Disziplinarverfahren aufgetaucht. Und in einer Abschieds-E-Mail von seiner Freundin, die der Meinung gewesen war, dass eine Beziehung mit einem FBI -Agenten ziemlich schnell an Glanz verlor, sobald Kugeln durch die Luft flogen.
    Alecs Chancen, Abteilungsleiter in der BAU zu werden, waren vertan. Das bedeutete jedoch nicht, dass er seine Profilingkenntnisse nie wieder zum Einsatz bringen konnte. Denn er vermutete, dass man ihn genau wegen dieser Kenntnisse vor der Kündigung bewahrt und in die Höhle der Black CAT s geworfen hatte. Computerfreaks besaß Blackstone offenbar zur Genüge. Er brauchte einen Verhaltensanalytiker, seinen eigenen inoffiziellen Privatprofiler. Und Alec entsprach den Anforderungen – selbst wenn er gebrandmarkt war.
    Er beschwerte sich nicht. Das war immer noch besser als ein Leben als Zivilist oder als Rechtsanwalt, wofür er das Juraexamen wieder hervorkramen müsste, das er noch vor seiner Karriere beim FBI abgelegt hatte.
    »Entschuldigen Sie, Sir ?« Die Empfangsdame klopfte an eine halb offene Tür. »Special Agent Lambert ist da .«
    Alec trat ein und stellte fest, dass Blackstones komplettes Team anwesend war. Das erklärte die leeren Büros, an denen er vorbeigegangen war. Nach dem Stirnrunzeln zu urteilen, das die meisten von ihnen zur Schau stellten, war es eine ziemlich anstrengende Besprechung.
    Zu ihrem Glück brachte er nun ein wenig Ablenkung. Er selbst war darüber allerdings nicht so glücklich. Denn sobald die Empfangsdame sich mit einem Nicken zurückgezogen hatte, erstarben die Gespräche, die Köpfe drehten sich herum, und die sechs Leute am Tisch richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf Alec.
    Er behielt seine aufrechte, reservierte Haltung bei. Einem Agenten, den er aus den Presseberichten zu dem Sensenmann-Fall im letzten Sommer wiedererkannte, nickte er zu. Dann wandte er sich dem Teamleiter zu, der mit ausgestreckter Hand hinterm Tisch hervortrat. »Schön, dass Sie da sind, Lambert. Sie kommen genau zum richtigen Zeitpunkt – angesichts des Anlasses für unsere Besprechung heute Morgen « , sagte er mit ruhiger, fester Stimme.
    Diese Ruhe hatte Alec schon während des Vorstellungsgesprächs beeindruckt. Blackstone schien ein sehr gelassener, ausgeglichener Mann zu sein. Und ausgesprochen professionell.
    Alec schüttelte ihm die Hand. »Besprechung ?«
    »Dazu kommen wir gleich. Erst einmal möchte ich Sie mit den anderen Mitarbeitern bekannt machen .«
    Blackstone wandte sich zum Konferenztisch um, der den kleinen Raum beherrschte, deutete nacheinander auf die einzelnen Teammitglieder und stellte sie rasch vor. Während er zu jedem noch einige Details nannte, versuchte Alec, sich ihre Namen und Gesichter einzuprägen.
    »Dean Taggert « , sagte Blackstone und zeigte auf den Agenten, den Alec wiedererkannt hatte, weil er mitgeholfen hatte, den Sensenmann zu schnappen. Er erinnerte sich an die Vorgeschichte des Mannes – ein abgebrühter ehemaliger Drogenfahnder, der noch vor Kurzem beim ViCAP die brutalsten Verbrechen bekämpft hatte. Taggert war aufbrausend und knallhart. Entschied oft aus dem Bauch heraus.
    »Brandon Cole .«
    Ein blonder Kerl mit Irokesenschnitt – so eine Frisur hätten sie ihm in keiner anderen Abteilung des FBI durchgehen lassen. Er war jung und gut aussehend. Eigentlich fehlte nur noch ein großes Neonleuchtschild über seinem Kopf mit der Aufschrift: Vorsicht, Rebell mit Hirnschmalz! Alec war nicht im Mindesten überrascht, als er hörte, dass Cole als Teenager ein Hacker gewesen war – wahrscheinlich lag das
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