Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
sank sein Selbstvertrauen. Für jemanden, der es gewohnt war, alles zu erreichen, was er sich zum Ziel gesetzt hatte, waren Selbstzweifel einfach inakzeptabel. Basta.
    Er räusperte sich und fragte nach dem Nächstliegenden. »Wurden sie entführt ?«
    Das war eine plausible Annahme. Vielleicht hatte die örtliche Polizeibehörde das FBI verständigt. Möglicherweise war Blackstones Team in die Ermittlung miteinbezogen worden, weil die Lösegeldforderung auf elektronischem Wege gestellt worden war. Natürlich bedeutete Blackstones Mitarbeit an dem Fall höchstwahrscheinlich, dass die beiden Jungs bereits tot waren. Ein Jammer.
    Blackstone schüttelte den Kopf. Dann drückte er wieder auf eine Taste, ohne seine Antwort weiter auszuführen. Offensichtlich war er der Meinung, dass Alec genug wusste, um folgen zu können. Also hatte Blackstone dem Rest des Teams noch nicht viel mehr als die grundlegenden Fakten genannt – nämlich, dass die beiden Jungen auf der Leinwand tot waren.
    Die nächsten Bilder bestätigten diese Annahme.
    »Großer Gott! « , stieß Taggert aus.
    Dann starrten sie alle stumm auf die Fotos und versuchten, den furchtbaren Anblick zu begreifen.
    Die beiden Jungen hatten sich in eine einzige kristallene Statue verwandelt. Der eine saß, anscheinend mit Klebeband gefesselt, auf einem Stuhl, der andere kniete hinter ihm. Rücken an Rücken waren sie aufrecht aneinandergefroren. Offenbar waren sie nackt; vom Scheitel bis zur Sohle schimmerte ihre Haut bläulich weiß. Alec schloss aus der Umgebung, die man unscharf im Hintergrund erkennen konnte – ein mit Schneematsch bedecktes Ufer, auf dem vereinzelt knorrige Bäume und totes Gestrüpp standen – , dass man die Opfer aus einem See geborgen hatte. Aus einem verdammt kalten See.
    Und angesichts ihrer offenen Münder und dem Ausdruck des Entsetzens auf ihren Gesichtern waren sie bei lebendigem Leibe hineingeworfen worden.
    In sachlichem Tonfall bestätigte Blackstone Alecs Vermutungen. »Der Autopsiebericht liegt mir noch nicht vor, aber der Gerichtsmediziner meint, dass sie durch Ertrinken gestorben sind .«
    Offensichtlich waren sie so dem Kältetod nur knapp entronnen. Alec wusste nicht, was schlimmer war.
    »Ein Farmer hat das gesunkene Auto vor zwei Tagen in einem Teich auf seinem Grundstück entdeckt, als das Wetter ein bisschen wärmer wurde und das Eis zum Teil geschmolzen ist. Die Leichen wurden gestern geborgen .«
    »Sind die beiden an einem anderen Ort gefangen gehalten und dann zu dem See gefahren und umgebracht worden ?« , fragte Stokes. Ihre gerunzelte Stirn und die fest zusammengepressten Lippen verrieten, dass sie nicht so leidenschaftslos auf diese Bilder reagierte wie ihr Chef.
    »Aufgrund der Beweise, die wir bisher haben, glauben wir, dass die Jungen in derselben Nacht getötet wurden, in der sie verschwunden sind. Wir wissen, dass sie an diesen Ort gelockt wurden. Wir können wohl davon ausgehen, dass sie nicht von einer anderen Person dorthin gebracht wurden, sondern aus freien Stücken gekommen sind .«
    Der Laptop warf immer noch umfassende und detailreiche Aufnahmen an die Wand, die das gesamte Team aufmerksam betrachtete. Es herrschte Stille, nur ab und zu sah jemand auf seine Unterlagen und notierte sich etwas.
    Alec notierte sich nichts. Er richtete seine Aufmerksamkeit ganz allein auf die Fotos und wartete darauf, dass irgendetwas auf ihnen zu ihm sprach. Er hatte drei Jahre lang als Profile Coordinator in der Außenstelle in Richmond gearbeitet, bevor er letztes Jahr nach Quantico versetzt worden war. Eines der Dinge, die er dort gelernt hatte, war, dass jeder Tatort eine Geschichte in sich barg. Sobald Alec den richtigen Einstieg in diese Geschichte gefunden hatte, entspann sie sich oft mit erstaunlicher Klarheit in seinem Kopf.
    Heute war das Fahrzeug der Opfer der Auslöser. Eine erste Aufnahme zeigte das Auto, als es gerade aus dem See geborgen wurde; auf einer weiteren stand es am Ufer. Irgendetwas war mit diesem Wagen. Irgendetwas Ungewöhnliches.
    »Ich vermute, wir haben es mit einem Einzeltäter zu tun, der auf eigene Faust handelt « , murmelte Alec, dem endlich klar geworden war, was ihn gestört hatte.
    Sechs Augenpaare richteten sich auf ihn.
    »Finden Sie nicht, dass das ziemlich weit hergeholt ist? Sie haben ja nichts weiter als ein paar Fotos vom Tatort gesehen « , entgegnete Stokes und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.
    »Jemand hat die Jungen zum Tatort gelockt und fast unmittelbar danach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher