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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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ihm durch die dünne Haut der Augenlider in die Pupillen. Jason wandte sich ab und versuchte instinktiv, dem Licht zu entkommen. Der Kopf war jedoch das einzige Körperteil, das er bewegen konnte. Er zwang sich zur Selbstbeherrschung und senkte den Blick, bevor er langsam die Lider hob und seine Augen nach und nach dem Licht aussetzte.
    Er befand sich eindeutig draußen. Sein Oberkörper war nackt. Die Teile seiner Haut, die er unter dem vereisten Schnee sehen konnte, waren grau vor Kälte, vielleicht sogar erfroren. Auch seine Beine schimmerten grau in dem schneeglitzernden Mondlicht. Und seltsamerweise saß er aufrecht auf einem Stuhl.
    »Jason ?« Jetzt klang die Stimme noch strenger.
    Er schaute nicht auf, um noch ein wenig Zeit zu gewinnen, während er versuchte, sein Gehirn in Gang zu bringen. Gefrorener Schnee, rosa gefärbt von Blut, lag auf seinen nackten Oberschenkeln. Er bemerkte einen kompakten Silberstreifen, der quer über seine Beine verlief, und einen weiteren an seiner Hüfte und begriff, warum er sich nicht bewegen konnte. Klebeband. Verdammte Scheiße, was geht hier vor?
    »Was ist los? Wo ist Ryan ?«
    »Direkt hinter dir .«
    Er riss den Kopf herum. Dumpf knallte er gegen einen Widerstand und erntete ein Ächzen. Ryan lebte, zumindest vorerst. Rücken an Rücken waren sie irgendwie aneinandergefesselt.
    Jasons Blick irrte fieberhaft umher. Blinzelnd schaute er in das grelle Licht. Scheinwerfer. »Was soll das ?« Wieder knackte es ganz in der Nähe. Panik stieg in ihm auf. Irgendwie kannte er dieses Geräusch und wusste, woher es kam.
    »Du hättest allein herkommen sollen .« Der Tonfall war immer noch unnachgiebig, aber trotzdem geduldig, als sei Jason ein kleines Kind, das eine Lektion wiederholen musste.
    Plötzlich hatte er einen Verdacht. »Dr. Waffi ?«
    »Aaah, wir machen Fortschritte. Also, was habe ich dir gesagt ?«
    »Dass ich allein herkommen soll « , gab er zu.
    »Du warst ungehorsam. Man könnte Eigensinn dahinter vermuten. Aber ich weiß genug über dich, um davon ausgehen zu können, dass es einfach nur pure Dummheit war .«
    Tränen rannen Jason aus den Augen. Sie liefen ihm einige Zentimeter über die Wangen, dann froren sie fest. »Bitte lassen Sie mich gehen !«
    »Wohin soll ich dich gehen lassen? Was willst du denn machen ?«
    »Ich will nach Hause zu meinen Eltern !« Oh, wie er sich wünschte, sie wären niemals weggefahren und er hätte nicht auf diese E-Mail geantwortet!
    »Deine Eltern hätten dich nie in die Welt setzen sollen .«
    Jason fing an zu weinen wie ein Baby. Wie konnte das nur geschehen? Er war erst siebzehn. Er stand gerade am Anfang seines Lebens. Er hatte noch nicht einmal mit einem Mädchen geschlafen, auch wenn er vor den Jungs in der Umkleidekabine immer etwas anderes behauptete.
    »Wer ist der andere? Ist er genauso dumm wie du ?«
    »Ryan Smith .« Jason hörte ein Stöhnen und bereute all die dummen Geschichten, in die er seinen besten Freund mit hineingezogen hatte. »Er hat gewusst, dass alles nur ein Schwindel ist .«
    »So, so, dann ist er also zumindest kein Dummkopf. Aber für Freunde hat er kein gutes Händchen .« Die grausamen Worte des Mannes wurden von einem weiteren unerträglichen Knacken untermalt. Diesmal war es lauter. Und lang gezogener. »Jetzt wird er dafür bezahlen .«
    »Sind Sie verrückt ?« , schrie Jason. »Lassen Sie uns gehen !«
    Wieder ein Knacken. Nun konnte Jason spüren, wie etwas unter seinen eisigen Füßen knirschte. Der Boden fühlte sich uneben an, steinhart und dennoch instabil. So verdammt kalt.
    Von Entsetzen gepackt, erkannte Jason plötzlich, woher die Geräusche kamen. Und was gleich geschehen würde. Er zuckte zusammen, kämpfte mit dem Klebeband, obwohl er wusste, dass er lieber stillhalten sollte. »Nein, tun Sie uns das nicht an !«
    Schließlich starrte er direkt ins Licht – es war das Fernlicht vom verbeulten Buick seines Vaters. Der Wagen stand in einigen Metern Entfernung oben auf einer kleinen Böschung, die Motorhaube zeigte zu ihm. Während er hinübersah, erklomm eine dunkle, schemenhafte Gestalt, nur schwer erkennbar in der verschneiten Nacht, die Steigung und näherte sich dem Auto.
    Einen kurzen Moment lang befand sie sich genau vor den Scheinwerfern. Ihr Schatten schien mehrere Kilometer lang zu sein und hüllte Jason in Schwärze. Dann ging die Gestalt weiter zur offenen Fahrertür.
    Jason begriff, was der Mann vorhatte, noch bevor er sich ins Auto beugte und die Schweinwerfer
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