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Bittersueße Wahrheit

Bittersueße Wahrheit

Titel: Bittersueße Wahrheit
Autoren: Anna Sturm
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mehr.“, zischte sie und bemerkte nicht, dass sie laut wurde.
    „Das glaube ich dir nicht!“, erwiderte Katelyn resigniert, nicht mehr ganz so entschlossen wie zu Beginn ihrer seltsamen Unterhaltung, denn sie war unsicher darüber, ob es nicht tatsächlich der Wahrheit entsprach, was Rose eben zu ihr gesagt hatte. Am liebsten hätte sie sich in einem Mäuseloch verkrochen. Ihre Brust zog sich immer mehr zusammen und das Atmen fiel ihr extrem schwer. Sie bekam kaum Luft und rang mit den Tränen. Eine Träne rollte ihr über die Wange, doch Katelyn wischte sie sofort mit ihrem Handrücken weg.
    „ Solltest du aber. Von allen Subs gibt es diese Fotos. Und du, meine Liebe, bist nur die Nummer 8! Hast du dich noch nicht gefragt, wieso du die #8 im Nacken trägst?“
    Katelyn erschauderte. Natürlich war ihr das schon aufgefallen, ab er um ehrlich zu sein, hatte sich noch nicht die passende Gelegenheit ergeben, Simon danach zu fragen. Sie hoffte zudem, sich selbst wieder daran erinnern zu können, weil sie ihm dadurch ihre Liebe beweisen konnte. Zumindest glaubte sie fest daran. Ihm beweisen, dass er ihr immer schon wichtig gewesen war. So wichtig, dass sie ihn niemals vergessen hätte. Doch nun trafen Rose’ Worte sie ziemlich hart. Was, wenn sie die Wahrheit sagte? Oder log sie nur, um sie dadurch zu verletzen? Aber mal ganz ehrlich, was war schon dabei, wenn der Ehemann Sexfotos von seiner eigenen Ehefrau machte? War das wirklich so verwerflich? Nein. Eigentlich doch nicht. Es zeigte zumindest, dass es ein Sexleben vor ihrem Vergessen gegeben hatte. Und so wie es aussah, hatte sie ihren Spaß dabei. Zumindest, wenn man den Bildern glauben schenken konnte. Aber was war mit Rose? Hatte er wirklich Sex mit ihr gehabt, als sie nachts auf ihn gewartet hatte? Sie musste es wissen! Aber nicht von ihr! Von ihm! Sie würde ihn zur Rede stellen. Das alles konnte doch nur ein schlechter Scherz von Rose sein! Sie hatte das doch sicherlich alles nur erfunden. Oder? Sie war Simons Frau. So etwas könne man doch nicht einfach so vom Himmel lügen. Schließlich gab es ja Beweise genug dafür, dass sie seine Frau war. O Simon, was geschieht gerade hier? „Ich will jetzt gehen.“, sagte sie und richtete sich auf. Doch Rose stieß sie abermals auf das Sofa zurück.
    „Du glaubst mir wohl nicht. Warte!“ Rose eilte zur Kommode, zog die unterste Schublade heraus und entnahm ihr noch weitere Fotoalben. Triumphierend kam sie auf Katelyn zu. „Hier sind die Fotos seiner anderen Subs.“, sagte sie verächtlich und warf die Alben aufs Sofa . Sie verfehlten Katelyn nur um Haaresbreite.
    Rose t raf sie nur deshalb nicht, weil sie schnell genug ausgewichen war. Erschrocken starrte Katelyn auf die Alben und konnte sich gar nicht erklären, warum sie es tat, aber sie griff nach dem obersten Album, öffnete es und erschauderte. Nur ein paar Seiten blätterte sie hinein, dann schlug sie es wieder zu und erhob sich. „Ich habe genug gesehen. Ich will jetzt gehen.“, sagte sie bestimmt. „Ich muss mit Simon sprechen.“ O je, am liebsten hätte sie sich den letzten Satz wieder in den Mund gestopft. Er war eigentlich nicht für Rose’ Ohren bestimmt. Doch dass sie diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte, konnte sie nicht mehr zurücknehmen.
    „Was meinst du denn, wer mich geschickt hat, um dich aufzuklären?“, log Rose und versperrte ihr den Weg zur Tür.
    Katelyn rutschte das Herz fast in die Hose. Was!? Er hat sie geschickt? „Das glaube ich dir nicht.“, sagte sie, obwohl sie sich gar nicht mehr so sicher war, ob sie auch wirklich meinte, was sie sagte. Völlig entgeistert sah sie sie an.
    Nun ergriff Rose eine neue Taktik. Mit zuckersüßer Stimme und ausgestreckter Hand lockte sie wie ein gefährliches Raubtier ihre Beute zu sich: „Komm!“ Sie ergriff hastig Katelyns Hand und zog sie wieder zur Couch zurück.
    Katelyn folgte ihr wie in Trance und ließ sich auf das weiche Ledersofa herunterdrücken. Als beide Frauen wieder saßen, beugte sich Rose zu ihr vor. „Hör zu, Kate, ich bin deine Freundin. Ich will dir nur helfen. Simon ist nicht gut für dich. Was meinst du, wieso du dein Gedächtnis verloren hast? Er hat es aus dir herausgeprügelt. In der Notaufnahme hat er natürlich erzählt, du seist von der Treppe gestürzt. Aber das war nur eine Lüge. Weil er sich einen Spaß mit dir erlauben wollte, kam ihm die Idee mit der Ehefrau. Das war nur eines seiner perversen Spielchen. Er ist übrigens jetzt bei Claudelle; das ist
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