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Bittersueße Wahrheit

Bittersueße Wahrheit

Titel: Bittersueße Wahrheit
Autoren: Anna Sturm
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zurückkommen. Länger könne sie sie ja nicht hier drinnen festhalten. Und dann waren da ja auch noch die anderen, denen sicherlich auffallen würde, wenn sich Rose mit ihr hier drinnen verschanzte . „Du machst mir Angst, Rose. Können wir nicht einfach wieder runtergehen zu den anderen und die Sache hier einfach vergessen? Ich sag Simon auch nichts von…“ Sie tippte mit dem Finger auf das Album. „…dem hier. Das hier macht mir Angst. Du machst mir Angst.“
    „Angst?“ Rose brach in schallendes Gelächter aus. In diesem Moment sah sie irgendwie aus wie ein Psychopath aus den üblichen, schlechten Abschlachtfilmen . Wie konnte ein so schöner Mensch nur so boshaft sein? Katelyn konnte sich diese Frage selbst nicht beantworten. Rose hingegen labte sich an der Angst dieses kleinen Miststücks. Denn endlich würde sie ihre gerechte Strafe bekommen. Und diesmal würde sie nicht einmal Simon davor retten können. Was hatte er nur in ihr gesehen, fragte sie sich, als sie Katelyn verächtlich belächelte. „Die solltest du auch haben, Süße. Schließlich hast du gegen alle Regeln verstoßen, gegen die man verstoßen kann.“
    Katelyn sah sie fragend an. Nicht wissend, wie sie darauf reagieren sollte. Was sollte sie nur tun? So wie es aussah, würde sie hier nicht wieder herauskommen, bevor Rose nicht losgeworden war, was ihr anscheinend so wichtig zu sein schien. Und obwohl Katelyn spürte, dass sie sich wohl an diesen Teil ihrer Vergangenheit nicht würde erinnern wollen, gab sie nach. Denn viel eher würde ihre aufgebrachte Freundin sie – so wie es aussah – sowieso nicht wieder gehen lassen. Freundin? Ist sie das wirklich, kam ihr augenblicklich wieder in den Sinn. „Na gut.“, seufzte sie leise und griff nach dem Fotoalbum. Sie zog es auf ihren Schoß zurück und schlug es auf. Doch die Gefühle, die über sie hereinbrachen, als sie das erste Foto sah, waren kaum zu beschreiben. Wie im Rausch blätterte sie Seite für Seite um. Sie fühlte sich angewidert, dennoch konnte sie den Blick nicht davon abwenden. Es zeigte Katelyn in allen möglichen Posen, während sie von Simon in ihrem gemeinsamen Spielzimmer gefickt und gezüchtigt wurde. Katelyns Augen waren zwar mit einem schwarzen Tuch verbunden, doch ihr schmerzverzerrtes Gesicht beziehungsweise ihr lustvoller Gesichtsausdruck sprachen Bände. Was Katelyn noch nicht einmal vor ihrem Unfall wusste: Simon hatte seine Subs immer in Aktion fotografiert, um später etwas gegen sie in der Hand zu haben, falls sie auf die dumme Idee kommen würden, ihn erpressen zu wollen. Doch bei Katelyn waren es andere Gründe gewesen, die ihn dazu verleitet hatten, Beweisfotos zu schießen. Nächtelang war er damit beschäftigt gewesen, sich Katelyns Gesichtsausdruck anzusehen. Er wollte schwarz auf weiß festhalten, was sie empfand, wenn er sie hart fickte. Er wollte sich ihre Gesichtszüge einprägen und versuchen, daraus schlau zu werden. Vergeblich. Eines Tages hatte er sich dann dazu entschlossen, sie in seinem Safe zu verschließen, weil es ihn wütend gemacht hatte, keinerlei Liebe darin zu erkennen. Dummerweise hatte er bis heute nicht bemerkt, dass  ihm jemand diese Fotos entwendet hatte. Denn die intrigante Rose war eines Nachts an die Zahlenkombination gelangt, als Simon schlief. Es war ein leichtes Spiel für sie gewesen, an den Code heranzukommen. Und sie musste sich noch nicht einmal große Mühe geben, den Schreibtisch nach dem Code zu durchsuchen. Schon beim ersten Anlauf hatte sie ihn gefunden.
    Katelyn war – tja, wie sollte man es mit einem Wort beschreiben? Ach ja, sagen wir mal – schockiert. Und zwar sehr! Als sie die letzte Seite umgeblättert hatte, stieß sie das Album von den Beinen, so als säße eine riesige, hässliche Spinne darauf. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Zumal sie sich immer noch nicht an ihr Leben mit Simon erinnern konnte. Als wären ihre Hochzeitsfotos oder dieses Album hier nicht schon Beweis genug dafür, dass es zumindest eines gegeben hatte. Entmutigt sah sie zu Rose auf, die immer noch an derselben Stelle stand. „Wieso zeigst du mir das?“, fragte sie leise.
    „Weil du nicht seine Frau bist, sondern seine Sklavin. Nur eine x-beliebige Sklavin, die er Tag für Tag gefickt hat. Vor dir gab es schon zig andere. Und nach dir wird es sie ebenfalls geben. Und was meinst du, wo er war, als du alleine in deinem großen Bettchen gelegen hast?! Er war bei mir. Hat mich gefickt, als gäbe es keinen Morgen
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