Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love
Autoren: J Brown
Vom Netzwerk:
schon mal ein bisschen. Mit der Arbeit könnt ihr dann morgen anfangen.«
    »Machen wir, Mrs Moody«, sagte Cole mit einem charmanten Grinsen. Dabei bildete sich links neben seinem Mund ein Grübchen, nur auf der einen Seite. Ein äußerst hübsches Grübchen. Unwillkürlich starrte ich ihn an.
    »Hast du noch Fragen, Alex?«, wollte Mrs Moody wissen. Da zuckte ich zusammen und kam wieder zu mir.
    »Äh, nein. Ich sag Zack schnell Bescheid, dass er zu Amanda rübergehen soll.«
    Doch als wir in meinem Tutorenzimmer ankamen,war Zack schon verschwunden, der Raum war leer   – bereit für Cole und mich.
    Ich setzte mich auf den gleichen Stuhl wie vorher, aber Cole ging zum Fenster und blickte nach draußen, die Hände auf dem Fensterbrett. Ich betrachtete seine Pine-Gate-Mannschaftsjacke   – man konnte vor lauter Sportabzeichen den Stoff kaum noch sehen.
    »Wow«, sagte ich schließlich. »Du musst echt eine Lücke reißen in deiner alten Schule.«
    Er drehte sich um. »Wieso?«
    Ich deutete auf seine Jacke. »Anscheinend bist du ein Superstar beim Sport.«
    Er grinste. »Ja, ich hab’s schon drauf. Aber ich dachte, du meinst vielleicht, die vermissen mein persönliches Charisma und mein gutes Aussehen.«
    Ich wurde rot und schaute auf meine Hände. »Nein, hab ich nicht   …«, sagte ich und ohrfeigte mich in Gedanken, weil ich so furchtbar dämlich klang.
    Lachend kam er auf mich zu, drehte den Stuhl um, auf dem Zack gesessen hatte, und setzte sich rittlings darauf. »War doch nur Spaß! Mach dir keine Gedanken. Ich hab einfach rumgealbert.«
    Ich riskierte einen Blick und hoffte, dass mein Gesicht nicht allzu rot angelaufen war. Er schaute mir direkt in die Augen, was mich noch mehr verwirrte. Ich vermisste Zack.
    »Also«, begann er. »Mrs Moody sagt, du schreibst, und zwar richtig gut. Was für Sachen denn?«
    Ich winkte ab. »Sie übertreibt«, sagte ich. »Ich bin nicht wirklich gut. Ein bisschen Lyrik. Ab und zu eine Kurzgeschichte. Nichts Großartiges.«
    »Das hört sich für mich aber
ziemlich
großartig an. Schreiben ist schließlich viel schwieriger, als mit einem Basketball zu dribbeln oder einen Football zu fangen.«
    Ich musste lachen. »Du hast mich noch nie einen Football fangen sehen. Das ist kein schöner Anblick, echt. Aber ich weiß schon, was du meinst. Letztes Jahr hab ich sogar einen Preis gewonnen. Für ein Gedicht, das ich in meinem Literaturkurs geschrieben habe.«
    »Echt? Cool. Das würd ich gern mal lesen«, sagte er.
    Ich schaute zu ihm hin. Er sah mir immer noch direkt in die Augen. Wie machte er das bloß? Ich spürte seinen Blick überall, bis hinunter in meine Zehen. »Wirklich?«
    Er nickte. »Ja. Mrs Moody meinte, du wärst super. Ich glaube, du bist
ihr
Superstar.«
    »Tja, weißt du«, sagte ich, »das muss an meinem persönlichen Charisma und meinem guten Aussehen liegen.«
    Seine Augen wurden groß und er deutete mit dem Finger auf mich. »He, das ist echt gut!« Wir lachten uns an.
    Dann schwiegen wir für ein paar Sekunden. Um etwas zu tun zu haben, fummelte ich die Überreste herausgerissener Seiten aus der Spirale meines Notizbuchs. Er lehnte sich zurück und klopfte mit den Daumen lässig einen kleinen Rhythmus auf den Tisch.
    »Das muss total blöd sein«, sagte ich nach eine Weile. »Im letzten Highschool-Jahr die Schule zu wechseln. Vor allem, wenn du bei den Sportteams dabei bist. Ich fände das furchtbar.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Halb so wild. Mein Vater hat einen neuen Job und wir sind in ein größeres Haus gezogen. Noch mal neu anfangen hat auch was.« SeinBlick wanderte wieder zum Fenster und wurde für einen Augenblick starr, als stünde ihm das Bild seiner alten Schule vor Augen. Dann beugte er sich über den Tisch. »Außerdem kann ich auf die Art noch mehr Leute mit meinem persönlichen Charisma und meinem guten Aussehen beglücken. Ein Akt der Nächstenliebe sozusagen.«
    Diesmal deutete ich mit dem Finger auf ihn, und ohne dass ich auch nur ein Wort sagen musste, lachten wir beide los. Da klingelte es zum Schulschluss. Wir standen auf und ich suchte die Bücher zusammen, mit denen ich Zack das direkte Objekt hatte näherbringen wollen. Cole hatte selbst nichts einzupacken, darum beugte er sich nach unten, nahm meinen Rucksack und hielt ihn mir auf, damit ich meine Sachen hineintun konnte.
    »Danke«, sagte ich. »Das hat Zack noch nie gemacht, wenn ich ehrlich bin.« Stattdessen feuerte Zack den größten Teil der Stunde blöde Witzchen auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher