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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Sarah Harvey
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hatte. »Woher hättest du das wissen sollen? Liebe macht nun mal blind. Man verschließt die Augen vor den Schwächen des geliebten Menschen und will nur seine guten Seiten wahrnehmen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede ...« Die letzten Worte äußerte sie mit so brüchiger Stimme, dass Linda ihren eigenen Kummer beiseiteschob und ihre Cousine in den Arm nahm.
    »Ach, Eli, es tut mir so leid! Was bin ich nur für ein Trampel. Sitze hier und jammere über eine nicht mal richtig angefangene Beziehung, während du um deinen Sohn kämpfen musst.« Linda seufzte. »Wir müssen etwas unternehmen ... Wir können nicht untätig rumsitzen und dabei zusehen, wie sie dir dein Kind wegnehmen ...« Ihr Gesicht bekam entschlossene Züge. »Wir müssen etwas tun. Ich rufe jetzt zu Hause an. Ich werde mit Papá sprechen, der hilft dir bestimmt.«
    Doch zu ihrer Überraschung quittierte Consuela diesen Vorschlag mit entsetzt aufgerissenen Augen.
    »Nein, du darfst deinem Vater nichts davon erzählen. Und auch sonst niemandem. Das musst du mir versprechen!«
    »Aber ...«
    »Nein!«, schrie Consuela schon fast. »Ich will nicht, dass du deinem Vater davon erzählst!«
    »Aber wir müssen etwas tun, und alleine schaffen wir das nicht. Wenn Papá nichts davon wissen soll, wie wäre es dann mit deinem Bruder? Oder mit Beau? Ich kann Beau anrufen, der hat bestimmt eine gute Idee ...«
    »Ich sagte, niemandem«, wiederholte sie schrill.
    »Aber sie könnten dir helfen.«
    Consuela nahm Lindas Hand zwischen ihre.
    »Du darfst es ihnen nicht erzählen, Linda, mit der Schmach könnte ich nicht leben. Ich will meiner Familie nicht schon wieder beweisen, dass ich genau die Versagerin bin, für die mich ohnehin schon alle halten. Ich will nicht, dass sie wissen, was los ist. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen ... Ich benötige ihre Hilfe nicht. Mir reicht, dass ich jetzt dich habe. Wenigstens ein freundliches Gesicht. Das reicht. Und morgen fliege ich zurück nach Spanien. Da habe ich Freunde, die mir helfen werden ... Ich möchte dich nur um zwei Dinge bitten, liebe Cousine. Erstens, dass du das hier für dich behältst. Bitte sprich mit niemandem darüber. Versprich mir das. Versprich mir, dass du nicht versuchen wirst, mir zu helfen, das würde alles nur noch schlimmer machen. Versprich mir das, Linda. Ich will nicht, dass du das hier der ganzen Familie erzählst. Meine Freunde werden mir helfen, okay? Du hältst dicht.«
    Linda nickte. Zögerlich.
    »Zweitens möchte ich dich bitten, heute Nacht bei mir zu bleiben. Würdest du das tun? Ich kann heute einfach nicht allein sein ... Und wenn ich ganz ehrlich bin ...« Zärtlich strich sie ihrer Cousine über die Wange und sagte, der Wahrheit entsprechend: »Ich würde es nicht ertragen, wenn du dahin zurückgehst, wenn du zu ihm zurückgehst. Das würde mich kreuzunglücklich machen ...«
    »Ich weiß nicht, wo sie ist. Ihre Handy schaltet immer sofort auf Mailbox.« Rory knallte den Hörer des Bürotelefons auf die Gabel und rieb sich die müden, geröteten Augen. »Ach, Dad ... Wie kann sie nur so etwas von uns glauben?«
    Frank fasste seinen Sohn beim Arm.
    »Linda trifft keine Schuld, Rory. Da hat Consuela ihre giftigen Finger im Spiel, glaub mir. Wir haben sie bis aufs Blut gereizt, und das ist jetzt ihre Rache.«
    »Dabei sollte man meinen, sie hätte ein Interesse daran, den Ball schön flach zu halten ... Ich meine, wir könnten doch jetzt jederzeit in Spanien anrufen und sie verpfeifen ...«
    »Edwin hat gepokert und erst mal gewonnen, aber wir wussten auch, dass sie unseren Bluff durchschauen könnte, wenn sie den ersten Schock überwunden hat.«
    »Meinst du denn, sie wird jetzt wegen der Adoption Schwierigkeiten machen?«
    Frank biss sich auf die Lippe und zuckte die Achseln. Darüber wollte er gar nicht nachdenken.
    »Damit beschäftigen wir uns, wenn es so weit ist. Jetzt ist erst mal das Wichtigste, dass sie unterschrieben hat. Sydney gehört genauso zu uns wie zu ihr. Oder sogar mehr, schließlich möchten wir ihn wirklich gerne bei uns haben. Also hör auf, dir wegen uns Sorgen zu machen und konzentrier dich darauf, mit Linda wieder alles einzurenken ...«
    »Und wie? Wie soll ich ihr die Wahrheit erzählen, wenn sie nicht herkommt und mit mir redet?«
    »Meine Güte, dann musst du eben zu ihr gehen und mit ihr reden. Jede Wette, dass sie oben im Schloss bei Consuela ist.«
    Doch Rory schüttelte den Kopf und machte keine Anstalten, zu gehen.
    »Was ist?«,
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