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Bitcoin

Bitcoin

Titel: Bitcoin
Autoren: Daniel Kerscher
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von 63.844 bereits überholt. Nachdem Bitcoin in China noch kaum verbreitet ist, werden die Download-Zahlen in den nächsten Monaten wahrscheinlich weiter ansteigen. Die hier genannten Zahlen beziehen sich nur auf den Client bitcoin-qt. Insgesamt liegt die Nutzerzahl wesentlich höher, da es noch weitere Client-Programme gibt, die ebenfalls weltweit genutzt werden.
    Das Bitcoin-System existiert seit 2009 und bisher konnte es noch nicht gehackt werden. Die einzige bekannte Sicherheitslücke im System wurde im August 2010 sehr schnell erkannt und geschlossen. Alle weiteren Angriffe fanden nicht mehr gegen das System selbst statt. Dafür gerieten die Tauschbörsen ins Visier der Angreifer. Attacken auf Mt.Gox verursachen immer wieder Handelsausfälle und beeinträchtigen die Möglichkeit, Bitcoins zu kaufen und zu verkaufen. Gleichzeitig zeigt der Fokus der Hackerangriffe, wo das schwächste Glied der Bitcoin-Kette ist. Es wird nicht das System angegriffen, sondern die Handelsplattformen. Hier besteht vonseiten der Plattformbetreiber noch Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit.
    Darüber hinaus kommt den großen Handelsbörsen aber auch eine stabilisierende Funktion zu. Im Augst 2011 hatte die polnische Website bitomat.pl, die damals drittgrößte Plattform für den Bitcoin-Handel, aufgrund eigener technischer Fehlkonfigurationen den Zugang zu einer Wallet-Datei mit über 17.000 Bitcoin an Kundeneinlagen verloren. Mt.Gox kaufte daraufhin bitomat.pl, stellte die Guthaben wieder her und integrierte den polnischen Złoty in die eigene Wechselkursliste. Der Kauf wurde von Mt.Gox mit der Wiederherstellung des Vertrauens in das Bitcoin-System begründet.
    In Zeiten des „gläsernen Bürgers“ und der zunehmenden Überwachung sämtlicher Aktivitäten stellt die Anonymität einer dezentralen Bitcoin-Transaktion einen Vorteil dar, der die zukünftige Verbreitung fördern kann. Im Gegensatz zu Bankkonten, die weder anonym noch vor dem Zugriff der staatlichen Behörden geschützt sind, sind die Wallets der Bitcoin-Clients nur dem jeweiligen Besitzer zugänglich.
    Auch der anonyme Transfer größerer Summen über Ländergrenzen hinweg ist denkbar. Dies ist in Zeiten zunehmender grenzübergreifender Kontrollen der Staaten zur Aufdeckung von Kapitalströmen eine interessante Option. Derzeit plant z.B. die EU-Kommission in einer Richtlinie die Ausweitung des Austauschs von Steuerinformationen innerhalb der 27 Mitgliedsstaaten auf alle Kapitaleinkünfte. Bisher wurden nur Zinserträge gemeldet, aber zukünftig sollen auch Dividenden, Kapitalerträge, anderweitige Finanzeinkommen und Kontenguthaben ausgetauscht werden. Damit wäre das Bankgeheimnis so gut wie aufgehoben. Die EU-Kommission folgt dem Beispiel der US-Behörden. Die US-Finanzbehörden haben bereits die Herausgabe der Kontodaten von US-Bürgern bei ausländischen Banken durchgesetzt.
    Mit Bitcoin steht ein Transfermittel zur Verfügung, das es ermöglicht, anonym größere Summen ins Ausland zu transferieren. Ohne größere Probleme gelangen Bitcoin-Guthaben auf einem Smartphone oder USB-Stick durch jede Zoll- oder Devisenkontrolle und können an einem anderen Ort wieder in reale Währungen zurückgetauscht werden. Bei besonders strengen Kontrollen ist noch nicht einmal ein elektronisches Gerät für den Transfer notwendig. Der private Schlüssel einer Bitcoin-Adresse lässt sich – ein gutes Gedächtnis vorausgesetzt – auch auswendig lernen und an jedem Computer mit Internetzugang wieder in die digitale Währung umwandeln.

Kostenchance
    Grundsätzlich sind die Transaktionen von Bitcoin kostenlos; es gibt nur freiwillige Gebühren, um die Bestätigung der Transaktion im Netzwerk zu beschleunigen. Durch die Geschwindigkeit und die geringen Kosten tritt Bitcoin dadurch in Konkurrenz zu etablierten Bezahlsystemen, vor allem im internationalen Zahlungsverkehr. Aufgrund der Geschwindigkeit bei der Übertragung ist die digitale Währung Systemen, wie SWIFT- oder SEPA-Überweisungen, überlegen, und wegen der nicht oder kaum vorhandenen Transaktionskosten tritt sie in Konkurrenz zu PayPal- und Kreditkartenzahlungen.
    Allein MasterCard macht pro Jahr ca. 7,5 Milliarden Dollar Umsatz. Nimmt man die Umsätze der anderen Kreditkartengesellschaften und Bezahlsysteme hinzu, so ergeben sich riesige Summen, die jährlich eingespart werden könnten, wenn für den Transfer Bitcoins eingesetzt würden. Außerdem sind die Bitcoin-Transaktionen sehr schnell, denn in der Regel
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