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Bitcoin

Bitcoin

Titel: Bitcoin
Autoren: Daniel Kerscher
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Infrastruktur zugreifen, die sich mittlerweile um Bitcoin entwickelt hat. Erst wenn eine Währung auftritt, die all die Vorteile bietet, die auch Bitcoin hat und zusätzliche nützliche Eigenschaften aufweist, könnte Bitcoin rasch an Akzeptanz und Wert verlieren.
    Selbst wenn Bitcoin die einzige Währung bleibt, die auf dem ursprünglichen Konzept basiert, so liegen Risiken in der mangelnden Akzeptanz bei der Wirtschaft und den fehlenden Anwendungen. Obwohl die Zahl der Nutzer und auch der Wert von Bitcoin in den letzten Monaten rasant gestiegen sind, so gibt es immer noch relativ wenige Anwendungen und Stellen, die Bitcoin akzeptieren. Wenn Bitcoin weiterhin eine Nischenexistenz fristet, könnte sich die derzeitige Bewertung als zu hoch erweisen und der Kurs entsprechend fallen.

Kontrollrisiko
    Die Dezentralität und das Fehlen einer steuernden Institution, wie etwa einer Zentralbank, ist ein großer Vorteil des Bitcoin-Netzwerkes. Das Bitcoin-Protokoll wurde zwar von einer Person, Satoshi Nakamoto, erfunden, aber die Entwicklung blieb danach nicht stehen. Da Nakamoto öffentlich nie in Erscheinung getreten ist, übernahm ab 2011 ein fünfköpfiges Entwicklerteam die Betreuung der Software. Wenn es im gesamten Bitcoin-Netzwerk so etwas wie eine zentrale Autorität gibt, dann ist es wohl dieses Entwicklerteam, das versucht, die Software zu verbessern und Sicherheitslücken zu schließen.
    Das Entwicklerteam besteht aus einer kleinen Gruppe von Programmierern um Gavin Andresen, die im Rahmen der „Bitcoin Foundation“ die Software betreuen und auf Sicherheitslücken oder Angriffe reagieren. Die meisten Nutzer vertrauen diesen Entwicklern und würden wohl auch Änderungen im Protokoll oder im Gesamtablauf des Bitcoin-Netzwerkes akzeptieren, da diese Änderungen bisher immer im Interesse des Gesamtsystems erfolgten. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass das Entwicklerteam eigene Interessen verfolgt oder interessierte Kreise versuchen, Einfluss auf das Team zu nehmen, um die Entwicklung von Bitcoin in eine bestimmte Richtung zu lenken.
    Ein weiteres Risiko besteht in der Übernahme der Kontrolle des Netzwerkes durch 51 Prozent der Rechenkapazität. Wenn sich 51 Prozent der Kapazität des Bitcoin-Netzwerkes in einer Hand befinden, sind alle Transaktionsbestätigungen von dieser Person oder Institution abhängig. Die Dezentralität des Netzwerkes, eines der Kernprinzipien für die Funktionsweise von Bitcoin, wäre damit nicht mehr gegeben. Zwar könnten selbst durch die Kontrolle von mehr als 51 Prozent des Netzwerkes keine neuen Bitcoins außerhalb der vorgesehenen Protokolle erzeugt werden, aber zumindest die Möglichkeit einer Blockade wäre gegeben. Im März 2011 umfasste die Rechenkapazität des gesamten Bitcoin-Netzwerkes ca. 500 Gigahashes pro Sekunde. Eine Grafikkarte mit einer Kapazität von 500 Megahashes kostete damals ca. 500 Euro. Das gesamte Netzwerk hatte also eine Kapazität von 1.000 dieser Grafikkarten. Mit 500 Grafikkarten, die einer Investition von ca. 250.000 Euro entsprechen, wäre es möglich gewesen, die Kontrolle über das Netzwerk zu übernehmen. Aufgrund der stark gestiegenen Nutzerzahlen und der umfangreicheren Rechenkapazität des Netzwerkes seit 2011 wird eine 51-Prozent-Attacke aber immer schwieriger und kostspieliger. Mit einer Gesamtrechenleistung des Netzwerkes von ca. 130 Terahashes, wie sie im Juni 2013 vorlag, müssten bereits 130.000 Grafikkarten zu je 500 Megahashes zur Verfügung stehen, um die Kontrolle über das Netzwerk übernehmen zu können. Mittlerweile kosten Grafikkarten dieser Leistungsklasse zwar nur noch ca. 250 Euro, aber es wäre immer noch eine Gesamtinvestition von 32.500.000 Euro sowie ein enormer Energieaufwand nötig.
    Es gibt durchaus Personen oder Gruppen, die eine 51-Prozent-Attacke durchführen, allerdings nicht auf Bitcoin. Im Juni 2013 wurde aber eine auf dem Bitcoin-Protokoll basierende Alternativwährung, Feathercoin, Opfer eines 51-Prozent-Angriffs. Die Marktkapitalisierung der Währung betrug zu dem Zeitpunkt aber nur ca. 700.000 US-Dollar und dementsprechend gering war auch der notwendige Rechenaufwand. Die Gelegenheit für eine 51-Prozent-Attacke auf Bitcoin bot sich zu Beginn des Systems, als die Rechenleistung noch gering war. Mittlerweile ist eine derartige Attacke aber schwieriger und nur mit großem Ressourceneinsatz durchführbar.

Spekulationsrisiko
    Bei dem kleinen Bitcoin-Markt mit noch wenigen Marktteilnehmern ist Liquidität ein Problem.
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