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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition)
Autoren: Gilda Laske
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zurück zu kehren, zu den Problemen und Möglichkeiten, die sich zuhause auftun und zurück zu kehren zu all den normalen Alltagsdingen, die uns gehindert haben, ein Paar zu bleiben.
    Wehmütig blicke ich in die Runde und mein Blick bleibt an Jean-Marie hängen. Er hat mich wohl beobachtet, zumindest kommt es mir so vor. Ein angedeutetes Lächeln umspielt seine Lippen und er zuckt leicht mit den Schultern.
    Ich lächle zurück und bemerke im selben Augenblick, dass Wolfgang mich beobachtet.
    Tja, und nun muss ich eine Lösung finden. Wie denn nur.
    Ich werde wieder aufmerksam, als Isabelle und Claude sich aufmachen nach Hause zu gehen. Maxi grummelt, dass er aber noch bleiben will.
    Er hat keine Chance. Isabelle und ich erklären ihm, dass wir morgen früh nur noch frühstücken und dann nach Hause fahren. Widerwillig gibt er nach.
    Da ist er nun.

    Der Moment des Abschieds.
    Claude sammelt sich als erster. Am Gartentor hält er an, dreht sich um und nimmt mich fest in die Arme.
    „Ich danke dir für dein Verständnis und deine Toleranz. Es kommt mir unmenschlich vor, dass du nach Hause fährst und deinen Sohn hier lässt. Wir wissen es sehr zu schätzen. Ich bewundere dich dafür sehr“.
    Ich spüre, wie der Knoten kommt und drücke ihn ganz fest. Jetzt bloß nicht sentimental werden.
    „Ich freue mich, dass wir euch kennen gelernt haben und dass ich nun weiß, dass er in guten Händen ist. Danke“.

    Mehr kann ich nicht sagen und deshalb lasse ich ihn los.
    Mein Blick fällt auf unsere Jungs, aber die sind gerade damit beschäftigt, sich im Dunkeln gegenseitig zu erschrecken. Es wäre verheerend, wenn Maxi jetzt auf den letzten Moment noch etwas mitbekommen würde.
    Claude und Wolfgang umarmen sich kurz und freundschaftlich und dann sind Isabelle und ich an der Reihe.
    Wir haben beide einen Kloß im Hals und können kaum sprechen. Isabelle nimmt meine Hand und drückt sie fest.
    „Danke. Wir werden das schon schaffen“.
    Ich drücke ihre Hand auch und sage leise: „Ich weiß. Bis bald“.
    Dann rufen sie Maxi und ich umarme ihn ganz schnell und ganz kurz und schaffe es sogar, zu lachen und ihm leicht zuzurufen: „Ich weiß, dass du das nicht magst, aber ich tu es trotzdem“.
    Er lacht und hält mir seine Wange hin. Ich küsse ihn auf die Wange und gebe ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
    Wieder lacht er und ich lache auch.
    Im gleichen Augenblick dreht er sich um und verlässt mit „seinen Eltern“ den Hof.
    Wir stehen zu viert und winken ihnen nach.
    Leon sieht mich an und fragt:
    „Geht es Mama?“
    Ich nicke kurz, denn sprechen kann ich nun wirklich nicht.
    Als wir wieder an der Terrasse angekommen sind, erhebt Auguste seine Stimme:
    „Oh die Holde leidet unter Schwermut. Ein wenig Zerstreuung täte unserer Herrin gut. Jean-Marie, rufet den Hofnarren und lasset die Dame unterhalten!“
    Und wieder ist es ihm gelungen, die Situation zu retten. Damit hat er verhindert, dass ich in Tränen ausbreche.
    Wir setzen uns.
    Frederic sieht mich an und fragt:
    „Zufrieden mit dem Essen? Mit dem Wein und mit dem Leben im Allgemeinen? Wie geht es dir jetzt?“
    „Ja, ja und es geht so. Einigermaßen gut“, antworte ich.
    Er grinst.
    „Und mal im Ernst?“
    Ich seufze.
    „Alles ist so kompliziert geworden und alles ist irgendwie auch einfach. Wir haben Maxi gefunden und irgendwann wird er wissen, wer wir sind. Das ist toll und wunderbar. Und mir fällt es auch einigermaßen leicht, ihn hier zu lassen und nicht mit nach Hause zu schleifen. Ich weiß, dass er bei Isabelle und Claude gut aufgehoben ist und dass wir ihnen zu verdanken haben, dass er noch lebt. Alles prima. Aber plötzlich, entschuldige Schatz, stehe ich zwischen zwei Männern. Und damit komme ich überhaupt nicht klar. Ich bin hergekommen, um ein Problem zu lösen und eine große Last loszuwerden. Und ich war glücklich und mit Freude wegen Maxi hergekommen. Dann treffe ich Jean-Marie und...“

    „…hast keine Freude mehr“, vollendet Auguste den Satz.
    Trotz aller Ernsthaftigkeit lachen wir alle. Gott sei Dank sind Timo und Leon schon oben und packen ihren elektronischen Kram zusammen.
    „Ich finde das unfair, Monika zu unterstellen, dass sie keine Freude mehr am Leben habe“, wirft Wolfgang ein. Dann tätschelt er meine Hand, sieht mich an und sagt:
    „Wir werden eine Lösung finden. Keiner hier möchte dem anderen wehtun, schließlich hat uns diese eine Woche hier schneller zusammen geschweißt, als es sonst mit neuen Menschen der
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