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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition)
Autoren: Gilda Laske
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mir noch angesehen, was wir alles machen müssten, um alle darin unterzubringen. Anschließend habe ich Bruno angerufen und mich mit ihm in Köln getroffen. Er würde das Projekt mit uns durchziehen. Schließlich hat seine Tochter inzwischen sein Büro übernommen und er hat jede Menge Zeit.
    Er hat vorgeschlagen, den Hof zu sanieren und dort eine große Hauptwohnung einzurichten, in der du mit den Kindern wohnst. Ich bekomme eine weitere Wohnung, in der ich lebe, aber wir wären dann noch zusammen und für die Kinder wäre das keine wirkliche Trennung.
    Dann möchte ich noch für jedes Kind eine kleine Zweizimmerwohnung haben, wenn sie älter sind und nicht mehr unbedingt bei Mama wohnen wollen.
    Außerdem kann Maxi dann hier wohnen, wenn er bei uns ist. Erst natürlich in der Hauptwohnung und später auch in seiner eigenen.
    Und du bekommst auch noch eine Wohnung, die dann so groß ist wie meine, damit du dich mit Jean-Marie dort einrichten kannst.
    Und Bruno hatte noch die Idee, einen großen Gemeinschaftsraum zum Fernsehen, Lesen und Spielen zu bauen.
    Zusätzlich wollte ich noch zwei Appartements für Gäste. Falls Isabelle und Claude kommen oder Auguste und Frederic.
    Es gäbe einen gemeinsamen Innenhof für alle und die Erdgeschosswohnung, also deine, meine und die Hauptwohnung sollen noch einen Garten nach hinten bekommen.
    Jede auf einer anderen Seite, damit wir abends auch mal ungestört sind, wenn wir das wollen. Oder

    wenn ich auch mal Damenbesuch haben sollte, was vorkommen könnte“.
    Beim letzten Satz hat er gegrinst, wie ein kleiner Junge.
    „Über meine Gefühle zu dir habe ich sehr lange nachgedacht. Du bist zusammen mit den Kindern das wichtigste, was ich habe. Ihr seid mein Leben.
    Aber dieses Leben hat uns so viel zugemutet, dass die große Leidenschaft und die große Liebe auf der Strecke geblieben sind.
    Deshalb möchte ich nicht, dass wir nur aus Gewohnheit zusammen bleiben oder den Kindern eine „heile“ Welt vorgaukeln. So ist das für alle die beste Lösung. Wir bleiben eine Familie, sie haben weiterhin den Halt durch uns und trotzdem kann jeder, wenn er möchte, autark sein. Das ist tausend Mal besser, als wenn wir uns in einer riesigen Scheidung zerfleischen. Und wo blieben dann die Kinder?“
    Ich bin platt.
    Wolfgang, mein Wolfgang und so brillant. Was soll ich sagen?
    Er sieht mich erwartungsvoll an.
    „Mir fehlen die Worte. Hinter meinem Rücken?
    Du hast dich schon mit Bruno getroffen und Pläne geschmiedet, ohne zu wissen, ob ich einverstanden bin. Was denkst du? Habe ich nichts mehr zu sagen? Du hättest zumindest mal fragen können, wie ich mir die Zukunft vorstelle. Ich denke seit Monaten darüber nach.
    Deine Idee ist mutig, aber genial. Du hast Recht. Mit meinen Gefühlen für dich ist es genauso. Das hat auch nichts mit Jean-Marie zu tun. Ich wollte mir das nur nicht eingestehen, weil ich Leon und Timo keine Scheidung zumuten wollte, weil wir doch schon Maxi verloren haben. Ich wollte mit aller Gewalt an unserer Familie festhalten und ihnen Geborgenheit geben. Aber das alles ist mit deinem Vorschlag möglich.
    Ist denn dieser Hof finanzierbar? Können wir uns das leisten? Und dass du einfach Bruno angerufen hast. Mir fehlen echt die Worte.
    Ich muss trotzdem drüber nachdenken. Ich habe alle möglichen Szenarien durchgespielt, aber eine solche Idee ist mir nicht gekommen.“
    Bruno ist ein alter Freund aus Kölner Tagen. Er hat auch in Köln schon alte Gutshöfe saniert und wäre hier voll und ganz in seinem Metier. Sein Architekturbüro hat er aus Altersgründen an seine Tochter weitergegeben und bei einem unserer letzten Treffen hat er über Langeweile geklagt.
    Mein Mann, der Menschenretter!
    „Mach dir keine Gedanken um die Finanzierung“ lacht er. Wir haben die letzten Jahre viel Geld an der Börse gewonnen. Wir beide. Nur, dass du gar nicht weißt, dass du an der Börse bist, aber egal. Das Geld reicht.“
    Ich bin ein spontaner Mensch und habe immer meine Entscheidungen aus dem Bauch getroffen .Eventuelle Bedenken; die noch kommen könnten, werfe ich in diesem Moment über Bord. Die paar Entscheidungen, bei denen ich vorher nachgedacht habe, sind meist in die Hose gegangen.
    „Einverstanden“, nicke ich.
    „Einverstanden. Aber die Kinder dürfen nicht leiden. Wir können auch mal abends zusammensitzen mit ihnen und wir können weiterhin gemeinsam essen. Zumindest abends. Das ist wichtig. Und dann wird alles gut. Es ist ja nicht so, als würde ich dich nicht
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