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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition)
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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machte krampfhaft Smalltalk. Dabei maß sie den Blutdruck und drückte noch einmal das ekelhaft kalte Stethoskop auf seine Brust.
    „Woher genau aus Großbritannien kommen Sie?“, hauchte sie.
    „Aus York.“
    „Oh, ich hatte mal einen Brieffreund in York. Er wollte immer, dass ich zu ihm komme, aber meine Eltern hatten damals etwas dagegen.“ Sie schmollte. „Was machen Sie hier in den Staaten?“
    Usher grinste breit. „Ich wollte schauen, ob die Amerikaner wirklich mit Zuckerguss übergossen sind.“
    „Das verstehe ich jetzt nicht. Oh, wir sind schon da.“ Fürsorglich zog sie ihm die Decke bis zum Hals hoch. „Alles Gute, Mr. Grey.“
    Ihr irritierter Blick amüsierte ihn noch, als er sie schon nicht mehr sehen konnte. Ein Pfleger hatte ihn abgeholt und mitgenommen. Sein selbst erschaffenes Bild gefiel ihm. Sowohl ein Schwanz mit Icing, einem süßen Überzug, wie auch das kleine Wortspiel, das ihm in den Sinn kam: Zuck-Erguss … Nun ja, man aß in den Staaten eine Menge „Candy“, er würde auf den Geschmack achten. Und ein ordentliches Zucken war nie verkehrt.
    Ein paar Minuten später wurde Usher auf der Bahre in die Krankenabteilung gerollt, wo ein grauhaariger Mann im Arztkittel auf ihn wartete. Selbst der Doc sah recht lecker aus, wenngleich er etwas älteren Datums war. Nun, Schnittchen vom Vortag waren auch in Ordnung. Warum war er nicht schon früher mal in die Staaten geflogen?
    „Ah, der englische Gentleman aus den Katakomben“, begrüßte ihn der Arzt freundlich und blätterte in einer Mappe. „Ich bin Doktor Smith. Zuerst nehme ich Ihnen Blut ab, damit wir schnell analysieren können, was die Kidnapper Ihnen gespritzt haben.“
    Schon hatte Usher wieder eine Nadel in der Armbeuge stecken. Wie immer war sein Blut sehr begehrt. Er ließ die Prozedur wortlos über sich ergehen und hing seinen Gedanken nach, die ihn sofort wieder zu dem knackigen Agentenhintern führten.
    Plötzlich klopfte es an der Tür und, ohne eine Antwort abzuwarten, kam jemand herein. Er drehte automatisch den Kopf und sah Jess eintreten. Shit! Usher sog scharf die Luft ein. Nun steckte diese Sahneschnitte in einem geschmackvollen Anzug, der sein breites Kreuz und die schmal geschnittenen Hüften gut zur Geltung brachte.
    „Mr. Grey, ich habe Ihnen ein paar Sachen gebracht.“ Der Kerl schwenkte einen Beutel und platzierte ihn mit einem lauten Plumps auf dem Schreibtisch des Arztes. „Außerdem bleibe ich hier und passe auf Sie auf. Ich habe noch einige Fragen an Sie.“
    Usher war sprachlos. Das kam selten vor, aber jetzt war es soweit. Verdammt. Das scharfe Gerät würde seelenruhig dasitzen und zuschauen, was der Doc alles mit ihm anstellte. Schlimmer noch: Wenn er Jess ansah, würde ein weiterer Ständer nicht lange auf sich warten lassen. Sein verdammter Schwanz war auch in den unmöglichsten Situationen ein Stehaufmännchen.
    „Doc“, sagte Jess anscheinend bewusst gelangweilt. „Untersuchen Sie ihn bitte auch auf Drogeneinfluss oder besondere Hirnaktivitäten … dieser Mann hatte eine Erektion, als wir ihn gefunden haben. Das ist bei Menschen in so einer Situation ungewöhnlich. Vielleicht hat da irgendeine Substanz nachgeholfen.“
    „Das weiß ich doch, Agent Hartley“, meinte der Doc. „Ich werde mir Mr. Grey gründlich vorknöpfen.“
    Usher schnappte nach Atem. So weit er sich erinnern konnte, war er noch nie beim Arzt gewesen, weil er einfach nicht krank wurde. Jetzt unvorbereitet mit einer solchen Untersuchung konfrontiert zu werden, machte ihn mehr als unruhig. Vor allem mit dem süßen Zuschauer.
    „Ich habe in allen Lebenslagen eine Erektion, das ist vollkommen normal bei mir. Es sagt nichts weiter, als dass ich noch lebe“, versuchte Usher die ganze Sache zu entschärfen.
    Der Doc schenkte ihm einen amüsierten Blick und sammelte ungerührt weiter das Equipment zusammen, das er wohl brauchen würde. Ein wenig unruhig betrachtete Usher die Gerätschaften, die beinahe einen bedrohlichen Eindruck erweckten.
    Wenn man ihm etwas verabreicht hatte, war es ein Beruhigungsmittel – das nun seine Wirkung verloren hatte. In diesem Labor hatte es noch viel erschreckender ausgesehen, aber das erschien Usher wie eine Erinnerung, die bereits weit entfernt war.
    „Sie wollen in einiges hineinsehen?“, fragte er halb erstickt, als er ein metallenes Instrument sah, das auf einer Seite sicher für das Auge gedacht war. Oh shit, das konnte doch nicht wahr sein. Das alles sollte vor dem
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