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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition)
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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Blut schoss in seinen Schwanz, als er diesen Körper nackt und gefesselt vor sich sah.
    Seine Erektion schien recht stattlich zu werden und ließ, wie er zufrieden bemerkte, auch seine Panikattacke verschwinden. Die Geilheit hatte damit auch eine gute Seite. Gleichzeitig schämte er sich für seine perverse Ader, die manchmal in ihm hochkam. Dieser Bursche war halb tot. Wollte er wirklich über ihn drüber rutschen?
    Nachdem Jess mit dem ersten Satz der Herzmassage fertig war, griff er dem Mann unter das schön geschwungene, stoppelige Kinn und streckte dessen Hals, damit er mit der Mund-zu-Mund-Beatmung weitermachen konnte. Er presste seine Lippen auf die des Bewusstlosen und blies kräftig in die Mundhöhle. Jess schloss die Augen, während er Luft in die fremde Lunge pumpte.
    Plötzlich spürte er, wie ihm eine Zunge über die Lippen strich und in seinen Mund eindrang, während gleichzeitig ein zufriedenes Stöhnen aus der Kehle des „Opfers“ kam. Vor Schreck machte Jess einen Satz rückwärts.

    Der Lärm um ihn herum störte Usher. Er hatte den Dämmerzustand genutzt, um sich zu entspannen. Wahrscheinlich lag es an den Medikamenten, dass er sich nur langsam aus der Ruhephase lösen konnte.
    Usher spürte Hände. Es wurde an ihm herumgezerrt, dann pumpte jemand kräftig seine Herzfrequenz in die Höhe. Dachte jemand, er wäre dem Tode nahe? So ein Quatsch. Beinahe ärgerte es ihn, doch dann fühlte er die Lippen auf seinem Mund. Das wäre auch sanfter gegangen. Seine Atmung beschleunigte sich heftig, als zu dem gefühllosen Kuss noch Luft in seine Lunge geblasen wurde.
    Mehrere Empfindungen stürzten gleichzeitig auf Usher ein. Er wusste nicht, ob er lachen sollte, oder sich ganz der aufsteigenden Lust hingeben. Natürlich war sie völlig fehl am Platz, aber er brauchte nur geringe Reize …
    Seine Zunge übernahm die Initiative, denn er hatte das Gesicht schemenhaft gesehen, das dem seinen so nah war. Ein sehr hübscher Kerl. Zärtlich erkundete er die Lippen und hoffte, sein schöner „Lebensretter“ würde auf das Spiel einsteigen.
    Aus seiner Brust löste sich ein tiefes Stöhnen. Oh Mann, er fühlte die Hitze in den Lenden. War er nackt?
    „Wenn du darauf bestehst, darfst du mir einen blasen. Aber bitte nicht wie einen Frosch aufpumpen“, sagte er mit rauer Stimme und produzierte ein verhaltenes Lächeln. Shit, seine Lippen waren trocken, aber er hoffte, es war mehr als eine Grimasse.

    Jess riss die Augen auf. Sein Blutdruck war spürbar in die Höhe geschossen und sein Herzschlag überschlug sich. „Was?“
    „Das heißt ‚wie bitte'“, korrigierte ihn der Mann. „Ich sagte, du darfst mir einen blasen, aber mich nicht wie einen Frosch aufpumpen.“
    Die Stimme klang jetzt nicht mehr so rau, sondern angenehm tief. Sein etwas hochgestochener Akzent verriet ihn als Briten. Daher sicher auch diese seltsame Art. Europäer hatten manchmal andere Gepflogenheiten. Trotzdem schüttelte Jess ungläubig den Kopf. Der Kerl musste bei der Behandlung etwas abbekommen haben.
    „Ein Rettungstrupp ist unterwegs, Sie werden gleich medizinisch versorgt, Sir.“ Jess nickte energisch, konnte den Blick aber nicht von dem Engländer auf dem Sektionstisch abwenden. So wie er dort lag, nackt, wehrlos … Fahrig leckte Jess sich über die Lippen. Verdammt. Er musste demnächst dringend einmal wieder in einen gewissen Privatclub gehen, um Dampf abzulassen.
    „Ich binde Sie jetzt vorsichtig los. Bitte bleiben Sie ruhig liegen, zu Ihrer eigenen Sicherheit.“ Jess beugte sich vor, um die Lederbänder zu lösen. Dabei atmete er ein überaus betörendes, moschusartiges Aroma ein, das hier eigentlich nicht hingehörte. Der Typ roch verdammt gut.
    „Sie sehen irritiert aus, Agent.“ Sein Blick traf ein Funkeln in den Augen, das Jess fast auf die Palme brachte. War es dem verführerischen Briten nicht gerade noch schlecht gegangen?
    „Ich … ich sehe nicht nur so aus“, murmelte er kaum hörbar. Irgendetwas hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Falsch. Nicht irgendwas. Auch nicht irgendwer. Der verdammte Bursche vor ihm war es. Seine Augen ruhten die ganze Zeit auf ihm und er verfluchte sich, dass seine Hände zitterten, während er ihn losband. Dabei versuchte Jess, so wenig nackte Haut wie möglich zu berühren.
    „Du machst das sehr gewissenhaft“, sagte der Kerl feixend. „Darf ich mich vorstellen: Ich bin Usher Grey.“
    Jess nickte höflich, obwohl ihn die vertrauliche Anrede noch mehr durcheinanderbrachte.
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