Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte
Autoren: C Moore
Vom Netzwerk:
Nylonschnur riss sie herum. Von vorn richteten Jeff und Troy Lee den Rasensprenger auf sie, während Drew sie von hinten mit der Mixtur beschoss.
    Sie kreischte und krümmte sich unter dem Beschuss, doch ihr Fleisch löste sich in große, schleimige Brocken auf wie Wachs in einem Ofen. Nach zehn Sekunden war alles vorbei, und im Umkreis von sieben Metern waren die Regale leer geräumt. Der Kaiser lag auf dem Rücken, konnte sich nicht aufrichten, und die alte Vampirin war nur noch eine blubbernde Pfütze aus rotem Glibber.
    »Was sagt man dazu?«, sagte Troy Lee. »Omas Tee tut seine Wirkung.«
    Lash nickte und warf die Harpune klappernd auf den Boden. »Clint! Gang vier aufwischen!«
    Jody
    Weil sie nicht gern ins Fitnessstudio ging, beschloss Jody, die Raven vom Dach des Bürogebäudes neben dem Bay Club aus zu beobachten. Die Tatsache, dass sie von Balkon zu Balkon springen konnte, bis sie oben auf dem Dach war, fünf Stockwerke hoch, bewies, was sie schon immer gedacht hatte, zumindest, solange sie noch lebte: Muskeltraining war narzisstischer Scheißdreck. Fast wünschte sie, ihre ehemaligen Arbeitskolleginnen im Transamerica Building könnten sie so sehen. Alle zwängten sich nach der Arbeit in Spandex und Nylon und gingen in den Bay Club oder ins Twenty Four Hour Fitness , in der Hoffnung, jemanden kennenzulernen, der halbwegs normal und — im Fall der Bay-Club-Mitglieder —möglichst reich war.
    Sie stellte sich vor, die Mädchen würden sagen: »Willst du nicht mitkommen? Wir könnten dir eine Besucherkarte besorgen. Und hinterher Mojitos?«
    »Nein, danke«, würde sie sagen. »Ich geh einen Audi stemmen und hol die Tasche mit den dreihundert Riesen, die ich auf dem Dach versteckt habe, dann gehe ich in mein Loft und vögel meinen unsterblichen Liebhaber bis zum Morgengrauen.«
    Okay, das würde sie nicht wirklich tun, aber auf keinen Fall würde sie ins Sportstudio gehen, um schwitzende Männer kennenzulernen. Sie wollte nicht mal auf dem Dach von diesem Studio sein, während unter ihr ungeschützt Fitness getrieben wurde.
    Sie konnte die Raven drüben am Embarcadero sehen. Der Rastabengel machte mit diversen Instrumenten irgendetwas
Nautisches. Zumindest hielt sie es für etwas Nautisches. Es konnte auch sein, dass er einfach nur am teuren Equipment herumfummelte. Von den Vampiren war keiner da. Aus einigen Bullaugen unter dem Cockpit drang Licht, doch es bewegte sich dort nichts. Die Dringlichkeit, die sie hierhergeführt hatte, war irgendwie verpufft. Sie überlegte, ob sie Tommy anrufen sollte, kannte aber seine neue Handynummer nicht. Sie nahm Abbys Handy und wählte Fus Nummer, doch die Mailbox sprang an, was kein gutes Zeichen war.
    Wenn die anderen beiden Vampire von Bord gegangen waren und sie warten müsste, bis sie wiederkamen, hätte sie auf die Entfernung keine Chance. Und falls sie bis zum Morgengrauen nicht wiederkamen, säße sie bei Sonnenaufgang hier draußen fest. Am Pier gab es ein Lagerhaus. Vielleicht von da oben auf dem Dach. Und sie wollte sich ein Zeitlimit setzen. Wenn die beiden nicht bis eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang gekommen waren, kehrte sie zum Loft zurück. Selbst im gemächlichen Menschentrab hätte sie dann noch reichlich Zeit.
    Allerdings würde sie an der Rückseite des Gebäudes hinunterklettern müssen, wo sie auch heraufgekommen war. Man wollte ja nicht, dass irgendjemand sah, wie man zwei, drei Stockwerke gleichzeitig nahm. Ihr war klar, wieso die Vampire ihr Geheimnis hüten mussten, keine Frage, aber auf keinen Fall würde sie zulassen, dass sie ihre Freunde töteten.
    »Hübsche Aussicht?« Sie hörte eine Frauenstimme hinter sich.
    Jody warf sich hin und fuhr herum, riss Fus UV-Laser aus dem Hosenbund ihrer Jeans. Sie trug keine Sonnenbrille,
also richtete sie den Laser auf die Gestalt, die ihr auf dem Dach entgegenkam, kniff die Augen zusammen, wandte sich ab und feuerte. Der Laser gab einen blauen Strahl von sich, der zwei Sekunden dauerte, dann ertönte ein hohes Heulen, mit dem sich der Kondensator auflud.
    »Oh, sehr schön«, hörte sie die Stimme sagen.
    Es war definitiv eine Frau  – atemberaubende Figur im hautengen schwarzen Anzug, mit schwarzer Maske und Sonnenbrille, und sie hielt eine Art Waffe in der Hand. Sie sah aus wie eine Superheldin.
    Jody war auf den Beinen, ging in die Hocke. Das Laserding lud noch immer, aber vielleicht konnte es einen schwächeren Schuss abfeuern, der ihr etwas Zeit verschaffte.
    »Na, na, na.« Die Frau hob
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher