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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte
Autoren: C Moore
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zurück. »Setzen Sie sie wieder ein, sobald Sie im Wagen sitzen. Die Dinger funktionieren.«
    Marvin bellte wie ein Sperrfeuer, was übersetzt hieß: »Ich hab ein paar Tote gefunden, und ich mach hier gleich einen Riesenaufstand, wenn ich keinen Keks kriege, und außerdem ist das Ohrkraulmädchen tot und krank.«
    »Ganz ruhig, Marvin«, sagte Abby. Sie stützte sich auf den großen Hund, und Cavuto hielt sie am Arm fest, damit sie nicht umkippte. »Mir ist echt nicht so gut.« Sie sank auf dem Bürgersteig in sich zusammen. Tommy fing sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor sie mit dem Kopf auf den Beton schlug. »Irgendwie tut mir mein Schwanz weh.«
    Jody riss Rivera die Waffe wieder aus der Hand. »Geben Sie Tommy Ihre Autoschlüssel!«
    »Was? Nein.«
    Jody klopfte auf Riveras Jacke, hörte es klappern, dann griff sie in die Tasche und nahm seine Schlüssel. Rivera stand da wie ein Fünfjähriger, während seine Mutti ihn anzog. Jody warf Tommy die Schlüssel zu.

    »Bringt sie ins Loft. Fu ist bestimmt noch da. Vielleicht kann er sie noch rechtzeitig zurückverwandeln.«
    »Und wo willst du hin?«, sagte Tommy.
    »Ich will zum Schiff. Vielleicht kann ich da einen von denen aufhalten. Sie werden zum Loft kommen. Also haltet euch bereit.«
    »Nicht so hastig, Rotschopf«, sagte Cavuto.
    »Halt endlich mal die Klappe!«, sagte Jody. »Es sind nur sechs Blocks bis zum Marina Safeway. Die Barbaren müssten jetzt bei der Arbeit sein, oder sie sind es in ein paar Minuten. Dorthin bin ich gegangen, als ich sie gesucht habe, dorthin werden auch diese Vampire gehen. Also schafft eure Ärsche da rüber und warnt sie. Verdrahtet unterwegs die Batterien wieder mit den Jacken, sonst fressen sie euch zum Frühstück. Ruft Verstärkung, wenn es sein muss, aber wir haben euch eben das Leben gerettet, und euer Wagen gehört uns !«
    Rivera lächelte. »Soll mir recht sein.«
    Cavuto sagte: »Ach, ja?«
    Tommy hob Abby hoch und hielt sie mit einem Arm, während er in ihre Umhängetasche griff, ihr Handy herausnahm und es Jody reichte. »Ruf Fu an! Sag ihm, dass wir kommen.«
    »Alles klar. Sei vorsichtig.« Sie küsste ihn. »Rette unsere Lakaiin.«
    »Mach ich«, sagte Tommy.
    Marvin wimmerte sie an, als sie vorübergingen, was übersetzt hieß: Ich mach mir Sorgen um das tote Ohrkraulmädchen mit den Gummibärchen.

23
Wildfang im Papiergang
    Makeda
    Sie stand unter dem Dachvorsprung eines Postamtes mit Blick auf den Safeway-Parkplatz und beobachtete, wie der alte Mann mit den Hunden an die Tür des Supermarktes klopfte. Nun, damit wären es sieben. Sie wusste, dass sie auf die anderen warten sollte, aber das wäre nur der halbe Spaß. Ein schlanker Schwarzer ließ den Alten mit seinen Hunden in den Laden, dann schloss er die Tür hinter sich ab.
    Sie lief zu dem Gebäude, dann im Schutz einer langen Reihe Einkaufswagen an der Vorderseite entlang, wo sie durch die Fenster hineinsehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Sie hatten sich verteilt. Jeder arbeitete in einem separaten Gang. Sie sollte lieber die anderen rufen. Die waren sicher alle in der Nähe, aber sie machte nur noch so selten etwas allein. Sie betrachtete die Scheibe. Dickes Plexiglas. Da kam sie nicht durch. Natürlich konnte sie die Tür eintreten, aber dann würden sie weglaufen, und man müsste sie jagen, und wenn ihr einer entkam, würde Rolf vor Missbilligung monatelang schmollen. Nicht dass ihr selbst das Schmollen fremd war. Einmal war sie aufgewacht und musste feststellen, dass Bella und Rolf sich gemeinsam ohne sie in
Nebel verwandelt hatten, und wollte daraufhin ein Jahr lang keine feste Form annehmen, außer wenn sie etwas essen (trinken) musste.
    So begannen sie jeden Abend, gemeinsam als Nebel, noch in der Titankammer, spürten mit jeder Faser das Bewusstsein der anderen — jede Erinnerung, jede Empfindung, jedes Verlangen, jede Sorge  –, absolute Vertrautheit, absolutes Verständnis. Nach einer Stunde etwa nahmen sie dann feste Form an, verließen die Kammer und stärkten sich oder sahen sich Sonnenauf- oder -untergänge auf Video an. Das war es doch! Sie würde heimlich in den Laden strömen. Abgesehen von dem mit den Hunden waren da drinnen nur junge Männer, oder? Sie wusste, wie sie junge Männer in ihren Bann ziehen konnte. Sie würde jeden einzelnen holen und ihn aussaugen, ohne dass die anderen etwas davon merkten, und morgen Abend würde sie das Vergnügen mit Rolf und Bella teilen. Es war immer nett, die Nächte mit etwas Neuem,
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