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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte
Autoren: C Moore
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sein, damit er nicht verflüchtigt.«
    Jody warf einen Blick durch das Bullauge, und ein Gesicht knallte dagegen, was blutige Spucke am dicken Glas hinterließ.
    »Hallo, mein Schatz! Wie ist es dir ergangen?«
    Der Vampir knurrte. Es war Elijah, der Alte, der sie verwandelt hatte, der im Grunde alle verwandelt hatte, wenn man den Geschichten glauben konnte. Jetzt sah er aus wie ein wildes Tier, nackt, die Zähne gebleckt, knurrte hinter seinem kleinen Fenster.
    »Kann er mich hören?«, fragte Jody.
    »O ja, er kann hören. Er soll nach hinten in Kajüte gehen, Ma’am. Da können wir ihn hinter zweite Tür einsperren. Wie Luftschleuse. So füttern wir alten Sack.«
    »Geh ans hintere Ende der Kajüte, Elijah. Du musst was für mich tun.«
    Der Vampir knurrte sie an.
    »Okeydokey«, sagte sie, setzte ihre Sonnenbrille auf, hielt Fus Laser an die Scheibe und zerschoss Elijahs rechtes Ohr zu Asche.
    Er brüllte sie an.
    »Oh, ich weiß, das tut bestimmt weh. Hörst du dieses hohe Wimmern, Elijah? Das ist der Laser, der sich wieder auflädt. Dauert ungefähr eine Minute. Wenn er fertig ist, fackel ich dir den Schwanz ab, es sei denn, du schaffst deinen faltigen Arsch an die Rückwand der Kajüte.« Sie lächelte.

    »Scheiße, Bruder, der Frau ist kaltschnäuzig Bitch. Mach lieber, was ihm sagt.«
    Knurrend wich der alte Vampir durch die innere Tür zurück, und Kona drückte auf den Knopf und sperrte ihn ein. Dann öffnete er den schweren Außenriegel.
    Jody legte die Vakuum-Ampullen in die Kajüte, dann sagte sie: »Okay, Elijah. Sei so nett und füll mir die Dinger mit köstlichem Vampirblut der ersten Generation.«
    Sie verriegelten die Außenluke. Elijah knurrte und weigerte sich, doch nachdem sie ihm auch noch das andere Ohr abgeschossen hatte, willigte er ein. Zwanzig Minuten später hielt Jody vier Ampullen mit Elijahs Blut in Händen, und Elijah schleckte zwei Liter Thunfischblut aus einer stählernen Schüssel.
    »Dem wird schon wieder«, sagte Kona. »Der Ohr heilt schnell, und dann verkriecht er sich wieder wochenlang im Nebel.«
    »Und wie lange wird es dauern, den restlichen Künstlerbedarf auf die Raven zu schaffen?«, fragte sie.
    »Ist alles schon an Bord, Herrin.«
    »Dann legt ab, Kapitän!«
    »Aye, aye, Herrin.«
    Jody wandte sich Okata zu, der schweigend dabeigestanden und alles mit großen Augen beobachtet hatte.
    »Die sind für dich«, sagte sie und reichte ihm die Ampullen. »Ich helfe dir. Ich hoffe, du magst Nachtbilder. Du wirst eine Menge Holzschnitte machen müssen. Aber du hast alle Zeit der Welt.«
    »Okay«, sagte der Schwertkämpfer und lächelte.

25
Die Chroniken der Abby Normal:
Gescheiterter Nosferatu, liebeskranker
Tagmensch und abgesetzte Vize-Gebieterin
über die Finsternis der San Francisco Bay
    Meine berauschenden Kräfte der Nacht sind weg, mein mangahaariger Lustknabe mit seinem megascharfen Schlitten ist weg, sogar mein Schwanz ist weg — am allerschlimmsten aber: Die Gräfin ist weg. Vom Anleger aus haben wir gesehen, wie sie kurz vor Sonnenaufgang abgesegelt ist und der hirnverbrannte Rastamann die Raven an Alcatraz vorbeigelenkt hat.
    Dann kamen Rivera und Cavuto mit ihrem kackbraunen Copmobil angerast und sprangen aus dem Wagen, voll so: »Wir haben uns ein paar Krimis angeguckt und wissen jetzt, wie man aussieht, als wäre man wichtig.«
    Cavuto so: »Keine Bewegung, Missy!« Und er hat schon wieder eine Wasserpistole in der Hand. Diesmal eine gelbe.
    Und Rivera schleicht sich voll so auf der anderen Seite vom Anleger an, als würden wir ihn nicht sehen, obwohl der Anleger nur so fünf Meter breit ist und man sich nirgendwo verstecken kann und fast schon der Morgen dämmert.
    Und Tommy so: »Ihr solltet vielleicht mal was erklären.«
    Aber bevor er noch irgendwas sagen kann, springe ich auf und mach voll so: »Roooaaar« in ihre Richtung, mit Monsterkrallen und Gruselfratze.

    Und sie lassen ihre Sonnenjacken leuchten und beschie-ßen Tommy und mich mit ihren Spritzpistolen, bis wir patschnass sind und uns dermaßen vor Lachen biegen, dass wir uns aneinander festhalten müssen. Und Marvin springt aus dem Autofenster und kommt zu uns rübergerannt, voll so mit Hunde-»Hä?«-Gesicht, weil er es im Leichenhund-Business nur selten mit lachenden Menschen zu tun hat.
    Und Rivera sieht Cavuto an, dann knipst er seine Jacke aus und Cavuto seine ebenfalls. Er steht da und hält seine Spritzpistole, als hätte die sich eben in Scheiße verwandelt. Und er so: »Na,
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