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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte
Autoren: C Moore
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ganz schön blöd, oder?«
    »Tommy, die Vampirin, die Alte, sie hieß Bella, die hat
mir was erklärt. Küss mich! Küss mich und verwandle dich in Nebel! Denk nicht nach, hör nicht auf, verlier dich im Kuss!«
    Sie küsste ihn, fühlte, wie er seinen festen Zustand aufgab, und machte es ihm nach, bis sie eine Einheit waren, jedes Geheimnis teilten, jede Angst, jeden Triumph, einfach alles, die Essenz dessen, was sie waren, umschlangen einander, verflochten sich, während jeder des anderen Geschichte lebte, wobei sie alle Erfahrungen gemeinsam machten, in Trost und Freude, voll Unbekümmertheit und Leidenschaft, ohne Worte oder Grenzen. Und wie es oft geschieht, wenn zwei sich lieben, verlor die Zeit jegliche Bedeutung, und sie hätten so bleiben können, für immer.
    Als sie schließlich wieder Körper wurden, waren sie nackt, lagen auf dem Bett und kicherten wie geisteskranke Kinder.
    »Wow«, sagte Tommy.
    »Yeah«, sagte sie.
    »Okata hat dich also gerettet?«
    »Ja, er musste jemanden retten. Er hat einfach jemanden gebraucht, den er retten konnte.«
    »Ich weiß. Es macht mir nichts aus, weißt du?«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie.
    »Ich kann das nicht, Jody. Es ist überwältigend, und ich bete dich an, aber ich kann es nicht.«
    »Ich weiß«, sagte sie, und das stimmte. »So bin ich jetzt, Tommy. Ich mag das alles. Ich mag die Nacht. Ich mag die Macht. Ich mag es, keine Angst zu haben. Ich war nie irgendwas, bis ich das hier wurde. Ich bin es wirklich gern.«
    »Ich weiß«, sagte er. Er wusste, dass sie schon immer süß gewesen war, aber nicht schön . Immer etwas unzufrieden mit
sich und unsicher, was irgendein Mann oder ihre Mutter oder sonst wer von ihr denken mochte. Aber jetzt war sie schön. Stark. Sie war genau das, was sie sein wollte.
    Er sagte: »Ich brauche Worte, Jody. Das bin ich.«
    »Ich weiß.«
    »Ich bin kein Vampir. Ich bin Schriftsteller. Ich kam hierher, um Schriftsteller zu sein. Ich möchte gelatinös in einem Satz verwenden. Und nicht nur ein Mal, sondern immer wieder. Auf dem Dach, unter dem Mond, im Fahrstuhl, auf der Waschmaschine, und wenn ich erschöpft bin, möchte ich in meinem eigenen gelatinösen Schweiß liegen und gelatinös in einem Satz verwenden, bis ich in Ohnmacht falle.«
    Jody sagte: »Ich glaube, gelatinös bedeutet nicht das, was du denkst.«
    »Das ist nebensächlich. Ich muss es tun. Ich muss schreiben. Ich muss meine Geschichte von dem kleinen Holocaust-Mädchen schreiben.«
    »Ich dachte, es ging um ein kleines Südstaaten-Mädchen während der Rassentrennung.«
    »Ja, auch gut. Es ist wichtig.«
    »Du weißt, dass ich das alles schon weiß, oder?«
    »Ich weiß, aber das sage ich ja gerade. Ich brauche Worte. Ich liebe dich, aber ich brauche Worte.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Gehen wir rüber zu Fu, damit er dich wieder in einen Mann der Worte verwandelt.«
    »Und du gehst weg?«
    »Ich muss.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Weißt du, es könnte sein, dass bei mir im Nebel was kaputtgegangen ist.«
    »Wieso?«

    »Weil du so splitternackt daliegst und ich dich nicht vernaschen möchte.«
    »Wirklich?«
    »Lass mich überlegen… nein, falscher Alarm. Geht schon.«
    »Komm her, mein Schreiberling. Lass uns ein paar Möbel rücken.«
    Die Raven
    »Gepriesen sei Jah, weil er uns ein flammenhaarig Schneeflöckchen geschenkt hat«, sagte Kona. »Willkommen, meine süße Deadie Sistah. Willkommen an Bord.«
    »Herrin«, sagte Jody, »süße Deadie-Herrin.«
    »Geht klar, Herrin. Willkommen an Bord.«
    Das Schiff war ein Wunder an Technik und Luxus. Kona hatte Fu Dog sein Security-Armband geliehen, und Fu war an Bord gegangen, um die Sicherheitsmaßnahmen auszuschalten, damit das Schiff niemanden tötete, der es betrat. Dann hatten Kona und er Jody auf dem Schiff herumgeführt und ihr die tausend verschiedenen Möglichkeiten gezeigt, wie es einen töten konnte. Es war eine elegante, clevere Todesfalle.
    »Du solltest das System wieder einschalten«, hatte Fu gesagt. »Schließlich haben die Sicherheitsmaßnahmen ihren Sinn.«
    Jody verabschiedete sich und geleitete ihn vom Schiff. Mittlerweile folgte sie dem Pseudo-Rasta — mit dem UV-Laser in der einen und ein paar Blutampullen in der anderen Hand — in die unterste Kajüte des Schiffes, wo Fu nicht gewesen
war. Sie kamen zu einer weißen wasserdichten Luke mit einem Bullauge und einem dicken stählernen Rad.
    Kona drückte auf den Lichtschalter. »Das macht kaum UV, Herrin. Der Schweinhund muss ein Körper
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